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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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um mir zu sagen, was geschehen war, denn ich sollte jeden Moment dort eintreffen. Unterdessen wollte er, Professor Snape, im Wald nach dir suchen.
    Aber Sirius wollte nicht zurückbleiben, während die anderen aufbrachen, um dich zu finden. Er überließ Kreacher die Aufgabe, mir zu sagen, was geschehen war. Als ich dann, kurz nachdem alle zum Ministerium gegangen waren, am Grimmauldplatz ankam, war es also der Elf, der mir mitteilte – und er wäre vor Lachen fast geplatzt –, wohin Sirius verschwunden sei.«
    »Er hat gelacht?«, sagte Harry mit hohler Stimme.
    »O ja«, sagte Dumbledore. »Verstehst du, Kreacher war nicht in der Lage, uns ganz und gar zu verraten. Er ist kein Geheimniswahrer des Ordens, er konnte den Malfoys unseren Aufenthaltsort nicht mitteilen und auch keinen der geheimen Pläne des Ordens, die zu enthüllen man ihm verboten hatte. Er war durch die Zauber, die auf seiner Rasse liegen, gebunden, was heißt, dass er einen direkten Befehl seines Herrn, Sirius, nicht verweigern konnte. Doch er lieferte Narzissa gewisse Informationen, die sehr wertvoll für Voldemort waren, aber Sirius zu banal vorgekommen sein müssen, als dass er daran gedacht hätte, ihm ihre Wiederholung zu verbieten.«
    »Zum Beispiel?«, fragte Harry.
    »Zum Beispiel die Tatsache, dass der Mensch, der Sirius am wichtigsten überhaupt gewesen ist, du warst«, sagte Dumbledore leise. »Oder die Tatsache, dass du Sirius allmählich als eine Mischung aus Vater und Bruder gesehen hast. Natürlich wusste Voldemort bereits, dass Sirius im Orden war und dass du wusstest, wo er sich aufhielt – aber Kreachers Informationen machten ihm deutlich, dass der eine Mensch, für dessen Rettung du alles tun würdest, Sirius Black war.«
    Harrys Lippen waren kalt und taub.
    »Und … als ich Kreacher gestern Abend fragte, ob Sirius da sei …«
    »Die Malfoys hatten ihm gesagt – zweifellos auf Voldemorts Anweisung hin –, er müsse eine Möglichkeit finden, Sirius nicht in Erscheinung treten zu lassen, sobald du die Vision gehabt hattest, dass er gefoltert wurde. Wenn du dann beschließen würdest zu prüfen, ob Sirius zu Hause war oder nicht, würde Kreacher in der Lage sein, so zu tun, als ob Sirius nicht da wäre. Kreacher hat gestern den Hippogreif Seidenschnabel verletzt, und in dem Moment, da du im Feuer aufgetaucht bist, war Sirius oben im Haus, um ihn zu pflegen.«
    In Harrys Lungen schien sehr wenig Luft zu sein; sein Atem ging schnell und flach.
    »Und Kreacher hat Ihnen das alles erzählt … und gelacht?«, krächzte er.
    »Er wollte es mir nicht erzählen«, sagte Dumbledore. »Aber meine Fähigkeiten als Legilimentor sind hinreichend ausgebildet, um zu erkennen, wenn man mich anlügt, und ehe ich zur Mysteriumsabteilung aufbrach, habe ich ihn – überredet, mir die ganze Geschichte zu erzählen.«
    »Und«, flüsterte Harry, die Hände auf den Knien zu kalten Fäusten geballt, »und Hermine hat uns immer gesagt, wir sollten nett zu ihm sein –«
    »Sie hatte völlig Recht, Harry«, erwiderte Dumbledore. »Als wir Grimmauldplatz Nummer zwölf als Hauptquartier auswählten, ermahnte ich Sirius, dass Kreacher freundlich und respektvoll behandelt werden müsse. Ich sagte ihm zudem, dass Kreacher gefährlich für uns werden könnte. Ich glaube nicht, dass Sirius mich sonderlich ernst nahm oder dass er Kreacher jemals als ein Wesen mit Gefühlen betrachtete, die so heftig wie die eines Menschen sind –«
    »Geben Sie ihm nicht die – reden Sie – nicht so von Sirius –« Harry war die Luft abgeschnürt, er brachte die Worte nicht richtig heraus; doch die Wut, die für kurze Zeit abgeflaut war, flammte wieder in ihm auf: Er wollte es nicht zulassen, dass Dumbledore Sirius kritisierte.
    »Kreacher ist ein lügnerischer – abscheulicher – er hat verdient, dass –«
    »Kreacher ist das, wozu ihn die Zauberer gemacht haben, Harry«, sagte Dumbledore. »Ja, er verdient Mitleid. Sein Leben war so elend wie das deines Freundes Dobby. Er war gezwungen, Sirius zu Diensten zu sein, weil Sirius der Letzte der Familie war, an die Kreacher versklavt wurde, doch er hat kein wahrhaftiges Gefühl der Treue ihm gegenüber empfunden. Und was immer Kreachers Fehler sein mögen, man muss bedenken, dass Sirius nichts unternommen hat, um Kreachers Schicksal zu erleichtern –«
    » REDEN SIE NICHT SO ÜBER SIRIUS !«, rief Harry.
    Er war wieder auf den Beinen, wutentbrannt, bereit, auf Dumbledore loszugehen, der Sirius offensichtlich überhaupt

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