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Harry Potter und der Orden des Phönix

Harry Potter und der Orden des Phönix

Titel: Harry Potter und der Orden des Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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kehrte Harry und Mr Weasley den Rücken. »Hier lang, Lucius.«
    Sie schritten Seite an Seite davon und sprachen gedämpft weiter. Mr Weasley ließ Harrys Schulter erst los, als sie im Lift verschwunden waren.
    »Warum hat er nicht vor Fudges Büro gewartet, wenn sie doch geschäftliche Dinge zu regeln haben?«, platzte Harry wütend los. »Was hat der hier unten zu suchen?«
    »Wenn du mich fragst, wollte er runter in den Gerichtssaal schleichen«, antwortete Mr Weasley äußerst aufgebracht und warf einen Blick über die Schulter, als wollte er sich vergewissern, dass niemand mithörte. »Wollte rausfinden, ob sie dich von der Schule verweisen. Ich hinterlasse eine Nachricht für Dumbledore, wenn ich dich absetze, er sollte wissen, dass Malfoy schon wieder mit Fudge geredet hat.«
    »Und was für private Geschäfte machen die eigentlich miteinander?«
    »Gold, vermute ich«, sagte Mr Weasley zornig. »Malfoy spendet seit Jahren für alles Mögliche … verschafft ihm Zugang zu den richtigen Leuten … dann kann er sie um Gefälligkeiten bitten … Gesetzesvorhaben verschieben, die ihm nicht passen … oh, er hat glänzende Beziehungen, dieser Lucius Malfoy.«
    Der Fahrstuhl war angekommen; er war leer bis auf einen Schwarm Memos, die um Mr Weasleys Kopf flatterten, als er den Knopf für das Atrium drückte und die Türen zuschepperten. Er verscheuchte sie nervös fuchtelnd.
    »Mr Weasley«, sagte Harry langsam, »wenn Fudge Todesser wie Malfoy empfängt, wenn er sie unter vier Augen trifft, woher wissen wir, dass sie ihn nicht mit dem Imperius-Fluch belegt haben?«
    »Natürlich haben wir daran auch schon gedacht, Harry«, sagte Mr Weasley leise. »Aber Dumbledore meint, dass Fudge gegenwärtig aus freien Stücken handelt – was im Übrigen, wie Dumbledore sagt, auch kein großer Trost ist. Am besten reden wir vorerst nicht weiter darüber, Harry.«
    Die Türen glitten auf und sie traten hinaus in das inzwischen nahezu verlassene Atrium. Eric, der Sicherheitszauberer, hatte sich wieder hinter seinem Tagespropheten versteckt. Sie waren eben geradewegs am goldenen Brunnen vorbeigegangen, als Harry etwas einfiel.
    »Warten Sie …«, sagte er zu Mr Weasley, zog seinen Geldbeutel aus der Tasche und lief zum Brunnen zurück.
    Er blickte hoch in das Gesicht des stattlichen Zauberers, aber aus der Nähe kam er Harry eher schwach und dümmlich vor. Die Hexe hatte ein hohles Lächeln aufgesetzt wie eine Kandidatin bei einem Schönheitswettbewerb, und nach dem, was Harry über Kobolde und Zentauren wusste, würden sie kaum je irgendeinen Menschen derart schleimend anstarren. Nur die kriecherisch dienstbare Haltung des Hauselfen wirkte überzeugend. Harry grinste bei dem Gedanken, was Hermine wohl sagen würde, wenn sie die Statue des Elfen sehen könnte; dann stülpte er seinen Geldbeutel um und warf nicht nur zehn Galleonen, sondern alles, was drin war, ins Becken.
    »Ich hab’s gewusst!«, jubelte Ron und stieß die Fäuste in die Luft. »Du kommst immer mit allem durch!«
    »Sie mussten dich freisprechen«, sagte Hermine, die am Rande eines Nervenzusammenbruchs zu stehen schien, als Harry die Küche betrat, und sich nun die zittrige Hand über die Augen legte, »die hatten nichts gegen dich vorzuweisen, überhaupt nichts.«
    »Ihr scheint aber trotzdem ziemlich erleichtert, obwohl euch doch klar war, dass ich da rauskommen würde«, sagte Harry lächelnd.
    Mrs Weasley wischte sich mit ihrer Schürze übers Gesicht, und Fred, George und Ginny begannen eine Art Kriegstanz und sangen: »Er ist frei, er ist frei, er ist frei …«
    »Das reicht jetzt! Beruhigt euch!«, rief Mr Weasley, doch auch er lächelte. »Hör mal, Sirius, Lucius Malfoy war im Ministerium –«
    »Was?«, sagte Sirius scharf.
    »Er ist frei, er ist frei, er ist frei …«
    »Seid doch mal leise, ihr drei! Ja, wir haben ihn im neunten Stock mit Fudge reden sehen, dann gingen sie zusammen hoch in Fudges Büro. Dumbledore sollte das auch erfahren.«
    »Natürlich«, meinte Sirius. »Wir sagen es ihm, mach dir keine Sorgen.«
    »Ich muss mich beeilen, in Bethnal Green wartet eine spuckende Toilette auf mich. Molly, ich komm erst spät zurück, ich springe ja für Tonks ein, aber Kingsley schaut vielleicht zum Abendessen vorbei –«
    »Er ist frei, er ist frei, er ist frei …«
    »Nun ist es aber gut – Fred – George – Ginny!«, rief Mrs Weasley, als Mr Weasley aus der Küche ging. »Harry, mein Lieber, komm und setz dich, iss was zu Mittag, du hast

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