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Harry Potter und der Stein der Weisen

Harry Potter und der Stein der Weisen

Titel: Harry Potter und der Stein der Weisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Harry trat hinaus in den Gang.
    Bei den Dursleys hatte er nie Geld für Süßigkeiten gehabt, und nun, mit den Taschen voll klimpernder Gold- und Silbermünzen, hatte er große Lust, so viele Schokoriegel zu kaufen, wie er nur tragen konnte, doch die Frau hatte keine Schokoriegel. Es gab Bertie Botts Bohnen in allen Geschmacksrichtungen, Bubbels Besten Blaskaugummi, Schokofrösche, Kürbispasteten, Kesselkuchen, Lakritz-Zauberstäbe und einige andere seltsame Dinge, die Harry noch nie gesehen hatte. Damit ihm auch nichts entginge, nahm er von allem etwas und zahlte der Frau elf Silbersickel und sieben Bronzeknuts.
    Ron machte große Augen, als Harry mit all den Sachen ins Abteil zurückkam und sie auf einen leeren Sitz fallen ließ.
    »Bist wohl ziemlich hungrig?«
    »Ich verhungere gleich«, sagte Harry und nahm einen großen Bissen von einer Kürbispastete.
    Ron hatte ein klobiges Papierbündel herausgeholt und es aufgewickelt. Drin waren vier belegte Brote. Er zog eins davon auseinander und sagte: »Sie vergisst immer, dass ich kein Corned Beef mag.«
    »Ich tausch es für eine hiervon«, sagte Harry und hielt eine Pastete hoch. »Na los –«
    »Das Brot magst du sicher nicht, es ist ganz trocken«, sagte Ron. »Sie hat nicht viel Zeit«, fügte er rasch hinzu, »mit gleich fünfen von uns, du weißt ja.«
    »Ach, komm schon, nimm dir eine Pastete«, sagte Harry, der noch nie etwas zu teilen gehabt hatte oder auch nur jemanden, mit dem er etwas hätte teilen können. Es war ein gutes Gefühl, hier mit Ron zu sitzen und sich durch all seine Pasteten und Kuchen zu futtern (die Stullen hatten sie längst vergessen).
    »Was ist das?«, fragte Harry und hielt eine Schachtel Schokofrösche hoch. »Das sind keine echten Frösche, oder?« Allmählich hatte er das Gefühl, dass ihn nichts mehr überraschen würde.
    »Nein«, sagte Ron. »Aber schau nach, was auf der Karte ist, mir fehlt noch Agrippa.«
    »Was?«
    »Ach, das weißt du natürlich nicht! In den Schokofröschen sind Bildkarten von berühmten Hexen und Zauberern zum Sammeln. Ich habe über fünfhundert, aber mir fehlen noch Agrippa und Ptolemäus.«
    Harry wickelte den Schokofrosch aus und entnahm die Karte. Sie zeigte das Gesicht eines Mannes. Er trug eine Lesebrille, hatte eine lange, krumme Nase, wehendes Silberhaar und einen mächtigen Vollbart. Unter dem Bild stand der Name Albus Dumbledore .
    » Das ist also Dumbledore!«, rief Harry.
    »Sag bloß, du hast noch nie von Dumbledore gehört!«, rief Ron. »Kann ich einen Frosch haben? Vielleicht ist Agrippa drin. – Danke.«
    Harry drehte seine Karte um und las:
    Albus Dumbledore, gegenwärtig Schulleiter von Hogwarts.
    Gilt bei vielen als der größte Zauberer der jüngeren Geschichte.
    Professor Dumbledores Ruhm beruht vor allem auf seinem Sieg über den schwarzen Magier Grindelwald im Jahre 1945, auf der Entdeckung der zwölf Anwendungen für Drachenblut und auf seinem Werk über Alchemie, verfasst zusammen mit seinem Partner Nicolas Flamel. In seiner Freizeit hört Professor Dumbledore mit Vorliebe Kammermusik und spielt Bowling.
    Harry drehte die Karte wieder um und stellte verblüfft fest, dass Dumbledores Gesicht verschwunden war.
    »Er ist weg!«
    »Tja, du kannst nicht erwarten, dass er den ganzen Tag hier rumhängt«, sagte Ron. »Er wird schon wiederkommen. Ach nein, ich hab schon wieder Morgana; von der hab ich doch schon sechs Stück … willst du sie? Du könntest anfangen zu sammeln.«
    Rons Augen wanderten hinüber zu dem Haufen Schokofrösche, die nur darauf warteten, ausgewickelt zu werden.
    »Bedien dich«, sagte Harry. »Aber in der … in der Muggelwelt bleiben die Leute einfach sichtbar.«
    »Wirklich? Soll das heißen, sie bewegen sich überhaupt nicht?« Ron klang verblüfft. »Komisch!«
    Harry machte große Augen, als Dumbledore wieder ins Bild auf seiner Karte huschte und ihn kaum merklich anlächelte. Ron war mehr daran interessiert, die Frösche zu verspeisen, als die Karten mit den berühmten Hexen und Zauberern zu betrachten, doch Harry konnte seine Augen nicht von ihnen abwenden. Bald besaß er nicht nur Dumbledore und Morgana, sondern auch Hengis von Woodcroft, Alberich Grunnion, Circe, Paracelsus und Merlin. Schließlich wandte er mit Mühe die Augen von der Druidin Cliodna ab, die sich gerade an der Nase kratzte, und öffnete eine Tüte Bertie Botts Bohnen aller Geschmacksrichtungen.
    »Sei bloß vorsichtig mit denen«, warnte ihn Ron. »Wenn sie sagen, jede

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