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Harry Potter und der Stein der Weisen

Harry Potter und der Stein der Weisen

Titel: Harry Potter und der Stein der Weisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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lernen …
    Dann, etwa eine Woche bevor die Prüfungen beginnen sollten, wurde Harrys jüngster Entschluss, seine Nase nicht in Dinge zu stecken, die ihn nichts angingen, unerwartet auf die Probe gestellt. Eines Nachmittags, auf dem Rückweg von der Bibliothek, hörte er in einem der Klassenzimmer vor ihm jemanden wimmern. Er ging weiter und hörte Quirrells Stimme.
    »Nein – nein – nicht schon wieder, bitte –«
    Es klang, als würde ihm jemand drohen. Harry trat sachte näher.
    »Gut – schon gut –«, hörte er Quirrell schluchzen.
    Im nächsten Moment kam Quirrell, seinen Turban richtend, aus dem Klassenzimmer gestürzt. Er war blass und sah aus, als würde er gleich in Tränen ausbrechen. Raschen Schrittes verschwand er; Harry hatte nicht das Gefühl, dass er ihn bemerkt hatte. Er wartete, bis Quirrells Schritte verklungen waren, und spähte dann in das Klassenzimmer. Es war leer, doch am andern Ende war eine Tür weit geöffnet. Harry war schon auf halbem Wege dorthin, als ihm einfiel, dass er sich vorgenommen hatte, sich nicht mehr in fremde Angelegenheiten zu mischen.
    Dennoch: Zwölf Steine der Weisen hätte er gewettet, dass es Snape war, der soeben das Zimmer verlassen hatte, und nach dem zu schließen, was Harry mitgehört hatte, gewiss mit federnden Schritten. Quirrell schien nun doch nachgegeben zu haben.
    Harry ging zurück in die Bibliothek, wo Hermine Ron in Astronomie abfragte. Harry berichtete ihnen, was er gehört hatte.
    »Snape hat es also geschafft!«, sagte Ron. »Wenn Quirrell ihm gesagt hat, wie er seinen Schutzzauber gegen die schwarze Magie brechen kann –«
    »Da ist allerdings immer noch Fluffy«, sagte Hermine.
    »Vielleicht hat Snape herausgefunden, wie er an ihm vorbeikommt, ohne Hagrid zu fragen«, sagte Ron und ließ den Blick über die Unmenge von Büchern gleiten, die sie umgaben. »Ich wette, irgendwo hier drin gibt es ein Buch, das erklärt, wie man an einem riesigen dreiköpfigen Hund vorbeikommt. Also, was sollen wir tun, Harry?«
    In Rons Augen erschien wieder das Funkeln kommender Abenteuer, doch Hermine antwortete, noch bevor Harry den Mund aufmachen konnte.
    »Zu Dumbledore gehen. Das hätten wir schon vor Ewigkeiten tun müssen. Wenn wir selbst irgendwas unternehmen, werden wir am Ende sicher noch rausgeworfen.«
    »Aber wir haben keinen Beweis!«, sagte Harry. »Quirrell hat zu viel Angst, um sich auf unsere Seite zu schlagen. Snape muss nur behaupten, er wisse nicht, wie der Troll an Halloween hereingekommen ist, und sei überhaupt nicht im dritten Stock gewesen – wem glauben sie wohl, uns oder ihm? Es ist ein offenes Geheimnis, dass wir ihn nicht ausstehen können, Dumbledore wird denken, wir hätten die Geschichte erfunden, damit er Snape rauswirft. Filch würde uns auch nicht helfen, und wenn es um sein Leben ginge, er ist zu gut mit Snape befreundet, und je mehr Schüler rausgeworfen werden, desto besser, wird er denken. Und vergiss nicht, wir sollten eigentlich gar nichts über den Stein oder Fluffy wissen. Da müssen wir eine Menge erklären.«
    Hermine sah überzeugt aus, Ron jedoch nicht.
    »Und wenn wir nur ein wenig rumstöbern –«
    »Nein«, sagte Harry matt, »wir haben genug rumgestöbert.«
    Er entfaltete eine Karte des Jupiters und begann die Namen seiner Monde auswendig zu lernen.
    Am Morgen darauf beim Frühstück wurden Harry, Hermine und Neville Briefe zugestellt. Sie lauteten alle gleich:
     
    Ihre Strafarbeit beginnt um elf Uhr heute Abend.
    Sie treffen Mr Filch in der Eingangshalle.
    Prof. M. McGonagall
    In der ganzen Aufregung über die verlorenen Punkte hatte Harry ganz vergessen, dass sie noch Strafarbeiten vor sich hatten. Gleich würde Hermine klagen, wieder sei eine ganze Nacht für die Wiederholungen verloren, doch sie sagte kein Wort. Wie Harry hatte sie das Gefühl, nichts Besseres verdient zu haben.
    Um elf Uhr an diesem Abend verabschiedeten sie sich im Gemeinschaftsraum von Ron und gingen mit Neville hinunter in die Eingangshalle. Filch wartete schon – und Malfoy. Harry hatte gar nicht mehr daran gedacht, dass es auch Malfoy erwischt hatte.
    »Folgt mir«, sagte Filch, zündete eine Laterne an und führte sie nach draußen.
    »Ich wette, ihr überlegt es euch das nächste Mal, ob ihr noch mal eine Schulvorschrift brecht, he?«, sagte er und schielte sie von der Seite her an. »O ja … harte Arbeit und Schmerzen sind die besten Lehrmeister, wenn ihr mich fragt … Jammerschade, dass sie die alten Strafen nicht mehr

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