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Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Titel: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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ein großer Wald, was? Und ich hab gerade überlegt, dass ich wohl unter einem Baum pennen und bis zum Morgen warten muss, da sah ich dieses Tier kommen, und du warst hinter ihm her.«
    »Sonst hast du niemanden gesehen?«
    »Nein«, sagte Ron. »Ich –«
    Aber er zögerte und warf einen flüchtigen Blick auf zwei Bäume, die einige Meter entfernt dicht beieinanderstanden.
    »– ich dachte zwar, dort drüben hätte sich was bewegt, aber da lief ich gerade zum Weiher, weil du dadrin warst und nicht mehr aufgetaucht bist, deshalb wollte ich keinen Umweg machen, um – hey!«
    Harry rannte bereits zu der Stelle, die Ron ihm gezeigt hatte. Die beiden Eichen wuchsen eng beieinander; zwischen den Stämmen war auf Augenhöhe eine Lücke, nur wenige Zentimeter breit, ein idealer Platz, um zu beobachten, aber nicht gesehen zu werden. Der Boden rund um die Wurzeln war jedoch frei von Schnee und Harry konnte keinerlei Fußspuren erkennen. Er ging zurück zu Ron, der auf ihn wartete, immer noch mit dem Schwert und dem Horkrux in den Händen.
    »Ist da irgendwas?«, fragte Ron.
    »Nein«, sagte Harry.
    »Und wie ist das Schwert dann in den Weiher gekommen?«
    »Wer auch immer den Patronus heraufbeschworen hat, muss es da reingetan haben.«
    Beide betrachteten das reich verzierte silberne Schwert, dessen rubinbesetzter Griff im Licht von Hermines Zauberstab ein wenig glitzerte.
    »Meinst du, dass es das echte ist?«, fragte Ron.
    »Es gibt eine Möglichkeit, das rauszufinden, oder?«, sagte Harry.
    Der Horkrux baumelte noch von Rons Hand. Das Medaillon zuckte leicht. Harry wusste, dass das Ding in seinem Innern wieder unruhig war. Es hatte die Gegenwart des Schwertes gespürt und versucht, Harry eher zu töten, als zuzulassen, dass er das Schwert in die Hände bekam. Jetzt war keine Zeit für lange Diskussionen; jetzt war der Augenblick gekommen, das Medaillon ein für alle Mal zu zerstören. Harry hielt Hermines Zauberstab empor, schaute sich um und sah auch schon, wo es geschehen sollte: auf einem einigermaßen flachen Stein im Schatten eines Bergahorns.
    »Komm mit«, sagte er und ging voran, er wischte den Schnee von dem Stein und streckte die Hand nach dem Horkrux aus. Als Ron ihm jedoch auch das Schwert geben wollte, schüttelte Harry den Kopf.
    »Nein, du solltest es tun.«
    »Ich?«, sagte Ron mit bestürzter Miene. »Wieso?«
    »Weil du das Schwert aus dem Weiher geholt hast. Ich glaube, du sollst derjenige sein.«
    Es ging nicht darum, nett oder großzügig zu sein. So sicher, wie er gewusst hatte, dass die Hirschkuh ihm wohlgesinnt war, wusste er auch, dass Ron derjenige sein musste, der das Schwert führte. Dumbledore hatte Harry wenigstens etwas über gewisse Arten von Magie beigebracht, über die unberechenbare Kraft gewisser Handlungen.
    »Ich werde es öffnen«, sagte Harry, »und du erstichst es. Und zwar sofort, verstanden? Denn was immer dadrin ist, es wird sich wehren. Das Stück Riddle in dem Tagebuch hat versucht mich umzubringen.«
    »Wie willst du es öffnen?«, fragte Ron. Die Angst stand ihm ins Gesicht geschrieben.
    »Ich werde von ihm verlangen, dass es sich öffnet, auf Parsel«, sagte Harry. Die Antwort kam ihm so prompt über die Lippen, dass er meinte, sie tief im Innern immer schon gewusst zu haben: Vielleicht war sein jüngster Zusammenstoß mit Nagini nötig gewesen, um es zu begreifen. Er betrachtete das gewundene »S«, in das funkelnde grüne Steine eingelegt waren: Es war leicht, sich darin eine winzige Schlange vorzustellen, die sich auf dem kalten Stein ringelte.
    »Nein«, sagte Ron, »nein, mach es nicht auf! Im Ernst!«
    »Warum nicht?«, fragte Harry. »Lass uns das verfluchte Ding loswerden, seit Monaten –«
    »Ich kann nicht, Harry, ehrlich – mach du es –«
    »Aber warum?«
    »Weil dieses Ding schlecht für mich ist!«, sagte Ron und wich vor dem Medaillon auf dem Stein zurück. »Ich krieg das nicht hin! Das soll keine Ausrede dafür sein, dass ich so drauf war, Harry, aber es hat mir mehr zugesetzt als dir und Hermine, es hat mich lauter Sachen denken lassen, Sachen, die ich sowieso gedacht hab, aber es hat alles schlimmer gemacht, ich kann es nicht erklären, und wenn ich es dann abgenommen hab, war ich wieder klar im Kopf, und dann musste ich mir das verdammte Ding wieder umhängen – ich schaff es nicht, Harry!«
    Er war kopfschüttelnd zurückgewichen, das Schwert neben sich über den Boden schleifend.
    »Du kannst es schaffen«, sagte Harry, »du kannst! Du hast dir

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