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Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Titel: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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es, Ron!«, schrie Harry.
    Ron warf ihm einen Blick zu und Harry glaubte eine Spur Scharlachrot in seinen Augen zu sehen.
    »Ron –?«
    Das Schwert blitzte, stieß hinab: Harry warf sich beiseite, ein metallisches Klirren war zu hören und ein lang anhaltender Schrei. Harry wirbelte herum, rutschte im Schnee aus, den Zauberstab bereit, um sich zu verteidigen: Aber es gab nichts, wogegen er kämpfen musste.
    Die riesenhaften Versionen von ihm selbst und von Hermine waren fort: Nur noch Ron stand da, das Schwert schlaff in der Hand, und sah hinab auf die zertrümmerten Überreste des Medaillons auf dem flachen Stein.
    Langsam ging Harry wieder auf ihn zu, ohne recht zu wissen, was er sagen oder tun sollte. Ron atmete schwer. Seine Augen waren gar nicht mehr rot, sondern wieder blau wie sonst; und sie waren feucht.
    Harry tat, als hätte er das nicht gesehen, bückte sich und hob den zerbrochenen Horkrux auf. Ron hatte das Glas in beiden Fenstern durchstochen: Riddles Augen waren verschwunden und das fleckige Seidenfutter des Medaillons qualmte ein wenig. Das Ding, das in dem Horkrux gelebt hatte, war nicht mehr; Ron zu peinigen, war seine letzte Tat gewesen.
    Das Schwert klirrte, als Ron es fallen ließ. Er war auf die Knie gesunken, den Kopf in den Armen. Er zitterte, aber Harry war klar, dass es nicht an der Kälte lag. Harry stopfte das zerstörte Medaillon in seine Tasche, kniete sich neben Ron nieder und legte ihm behutsam eine Hand auf die Schulter. Er hielt es für ein gutes Zeichen, dass Ron sie nicht abschüttelte.
    »Nachdem du weg warst«, sagte er mit leiser Stimme, dankbar, dass Rons Gesicht verborgen war, »hat sie eine Woche lang geweint. Wahrscheinlich länger, sie wollte nur nicht, dass ich es mitbekomme. Es gab so viele Abende, an denen wir nicht mal miteinander gesprochen haben. Weil du weg warst …«
    Er konnte den Satz nicht beenden; erst jetzt, da Ron zurück war, wurde Harry richtig bewusst, wie viel seine Abwesenheit sie gekostet hatte.
    »Sie ist wie eine Schwester für mich«, fuhr er fort. »Ich liebe sie wie eine Schwester, und ich glaube, für sie ist es umgekehrt genauso. Das war immer schon so. Ich dachte, du wüsstest das.«
    Ron antwortete nicht, sondern wandte sein Gesicht von Harry ab und putzte sich geräuschvoll mit seinem Ärmel die Nase. Harry stand auf und ging zu der Stelle, wo Rons riesiger Rucksack lag, den Ron einige Meter entfernt hingeworfen hatte, als er zu dem Weiher gerannt war, um Harry vor dem Ertrinken zu retten. Er schulterte ihn und ging zu Ron zurück, der sich, während Harry näher kam, mühsam hochrappelte, mit blutunterlaufenen Augen, doch sonst gefasst.
    »Tut mir leid«, sagte er mit belegter Stimme. »Tut mir leid, dass ich abgehauen bin. Ich weiß, ich war ein – ein –«
    Er sah sich in der Dunkelheit um, als hoffte er, ein möglichst schlimmes Wort würde auf ihn herabstürzen und ihm zupasskommen.
    »Du hast es heute Nacht irgendwie wiedergutgemacht«, sagte Harry. »Das Schwert geholt. Den Horkrux erledigt. Mein Leben gerettet.«
    »So klingt es viel cooler, als ich wirklich war«, murmelte Ron.
    »Solche Sachen klingen immer cooler, als sie wirklich waren«, sagte Harry. »Das versuch ich schon seit Jahren dir klarzumachen.«
    Sie gingen gleichzeitig aufeinander zu und umarmten sich, und als Harry Rons Jacke hinten anfasste, war sie immer noch klitschnass.
    »Und jetzt«, sagte Harry, als sie sich voneinander lösten, »müssen wir nur noch das Zelt wiederfinden.«
    Doch es war nicht schwer. Obwohl ihm der Weg durch den dunklen Wald hinter der Hirschkuh her sehr lang vorgekommen war, schien die Strecke zurück mit Ron an seiner Seite überraschend kurz. Harry wollte unbedingt sofort Hermine wecken und betrat in zunehmender Aufregung das Zelt, während Ron etwas hinter ihm zurückblieb.
    Nach dem Weiher und dem Wald war es herrlich warm darin, und es wurde nur von den Flammen erhellt, die noch immer wie Glockenblumen in einer Schale auf dem Boden schimmerten. Hermine schlief fest, unter ihren Decken eingerollt, und rührte sich erst, als Harry mehrmals ihren Namen gesagt hatte.
    »Hermine!«
    Sie bewegte sich, setzte sich dann rasch auf und strich sich die Haare aus dem Gesicht.
    »Stimmt was nicht? Harry? Ist alles in Ordnung mit dir?«
    »Keine Sorge, alles ist gut. Mehr als gut. Ich fühl mich großartig. Ich hab dir jemand mitgebracht.«
    »Was soll das heißen? Wen –?«
    Sie sah Ron, der mit dem Schwert in der Hand dastand und auf den

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