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Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Titel: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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lag am Boden des Waldweihers.
    Kaum atmend starrte er darauf hinab. Wie war das möglich? Wie war es in einen Waldweiher gekommen, so nahe der Stelle, wo sie ihr Lager aufgeschlagen hatten? Hatte irgendein unbekannter Zauber Hermine hierhergezogen, oder war die Hirschkuh, die er für einen Patronus gehalten hatte, eine Art Wächterin des Weihers? Oder war das Schwert nach ihrer Ankunft in den Weiher geworfen worden, eben weil sie hier waren? Und wo war dann die Person, die es Harry geben wollte? Erneut richtete er den Zauberstab auf die Bäume und Büsche ringsum, suchte nach menschlichen Umrissen, nach dem Funkeln eines Auges, aber er konnte niemanden sehen. Und dennoch trübte ein wenig mehr Angst seine Begeisterung, als er sich wieder dem Schwert zuwandte, das auf dem Grund des zugefrorenen Weihers lag.
    Er richtete den Zauberstab auf das silbrige Gebilde und murmelte: »Accio Schwert!«
    Es bewegte sich nicht. Er hatte es auch nicht erwartet. Wenn es so einfach gewesen wäre, dann hätte das Schwert auf der Erde gelegen, wo er es nur hätte aufheben müssen, und nicht in den Tiefen eines vereisten Weihers. Er ging an dem gefrorenen Rund entlang und versuchte sich angestrengt daran zu erinnern, wie es beim letzten Mal gewesen war, als das Schwert sich ihm zur Verfügung gestellt hatte. Er hatte damals in schrecklicher Gefahr geschwebt und um Hilfe gebeten.
    »Hilfe«, murmelte er, aber das Schwert blieb auf dem Grund des Weihers, gleichgültig, regungslos.
    Was war es, fragte sich Harry (während er weiterging), das Dumbledore beim letzten Mal zu ihm gesagt hatte, als er das Schwert zurückbekam? Nur ein wahrer Gryffindor hätte das aus dem Hut ziehen können . Und was waren die Eigenschaften, die einen Gryffindor kennzeichneten? Eine leise Stimme in seinem Kopf antwortete: In Gryffindor regieren, wie man weiß, Tapferkeit und Mut.
    Harry blieb stehen und stieß einen langen Seufzer aus, sein Atemdunst verflog rasch in der eisigen Luft. Er wusste, was er zu tun hatte. Im Grunde hatte er schon gewusst, dass es darauf hinauslaufen würde, als er das Schwert durch das Eis hindurch erblickt hatte.
    Er ließ den Blick wieder über die Bäume ringsum gleiten, war nun jedoch sicher, dass niemand ihn angreifen würde. Sie hatten ihre Chance gehabt, als er allein durch den Wald gegangen war, hatten genug Gelegenheiten gehabt, während er den Weiher erforscht hatte. Der einzige Grund, jetzt noch zu zögern, war, dass er gleich etwas äußerst Unangenehmes tun musste.
    Mit nervösen Fingern begann Harry seine vielen Kleiderschichten abzulegen. Was das mit ritterlicher »Tapferkeit« zu tun hatte, dachte er düster, war ihm nicht ganz klar, es sei denn, es galt als tapfer, dass er nicht Hermine rief, damit sie es an seiner Stelle tat.
    Während er sich auszog, schrie irgendwo eine Eule, und der Gedanke an Hedwig versetzte ihm einen Stich. Er zitterte jetzt, seine Zähne klapperten fürchterlich, und doch zog er sich weiter aus, bis er schließlich in seiner Unterwäsche barfuß im Schnee stand. Er legte den Beutel mit seinem Zauberstab, dem Brief seiner Mutter, der Scherbe von Sirius’ Spiegel und dem alten Schnatz auf seine Kleider, dann richtete er Hermines Zauberstab auf das Eis.
    »Diffindo.«
    Es zersprang mit dem Krachen einer Pistolenkugel in der Stille: Die Oberfläche des Weihers barst und dunkle Eisschollen schaukelten auf dem aufgewühlten Wasser. Soweit Harry es beurteilen konnte, war es nicht tief, aber um das Schwert heraufzuholen, würde er ganz untertauchen müssen.
    Lange über die bevorstehende Aufgabe nachzudenken würde sie nicht einfacher machen und das Wasser nicht wärmer. Er trat an den Rand des Weihers und legte Hermines noch leuchtenden Zauberstab auf die Erde. Und während er versuchte sich nicht vorzustellen, wie viel kälter ihm gleich werden oder wie schlimm er dann zittern würde, sprang er.
    Sämtliche Poren seines Körpers protestierten heftig: Als er bis zu den Schultern im eisigen Wasser versank, schien die Luft in seiner Lunge buchstäblich zu gefrieren. Er konnte kaum atmen; er schlotterte so stark, dass das Wasser über den Rand des Weihers schwappte, und tastete mit seinen tauben Füßen nach der Klinge. Er wollte nur ein Mal hinabtauchen.
    Zitternd und nach Luft schnappend, zögerte Harry den Moment, da er ganz untertauchen würde, Sekunde um Sekunde hinaus, bis er sich sagte, dass es getan werden musste, und er all seinen Mut zusammennahm und tauchte.
    Die Kälte war tödlich: Sie

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