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Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Titel: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Sir, wie schlau, mich persönlich würden all diese Knöpfe und Griffe völlig konfus machen«, sagte Dädalus. Er nahm zweifellos an, Vernon Dursley zu schmeicheln, der offensichtlich mit jedem Wort von Dädalus mehr und mehr das Vertrauen in den Plan verlor.
    »Kann nicht mal Auto fahren«, murmelte er vor sich hin, und sein Schnurrbart zitterte entrüstet, aber glücklicherweise schienen weder Dädalus noch Hestia ihn zu hören.
    »Du, Harry«, fuhr Dädalus fort, »wartest hier auf deine Leibgarde. Es gab eine kleine Änderung in der Planung –«
    »Was soll das heißen?«, warf Harry sofort ein. »Ich dachte, Mad-Eye wollte kommen und mich per Seit-an-Seit-Apparieren mitnehmen?«
    »Geht nicht«, erwiderte Hestia kurz angebunden. »Mad-Eye wird es erklären.«
    Die Dursleys, die dem Ganzen mit vollkommen verständnislosen Mienen gelauscht hatten, zuckten zusammen, als eine laute Stimme »Beeilung!« kreischte. Harry sah sich im gesamten Zimmer um, ehe ihm klar wurde, dass die Stimme aus Dädalus’ Taschenuhr gekommen war.
    »Völlig richtig, wir operieren nach einem sehr straffen Zeitplan«, sagte Dädalus, nickte seiner Uhr zu und steckte sie zurück in seine Weste. »Wir versuchen, deine Abreise vom Haus mit der Disapparition deiner Familie zeitlich abzustimmen, Harry; so bricht der Zauber in dem Moment, wenn ihr alle auf dem Weg in die Sicherheit seid.« Er wandte sich den Dursleys zu. »Nun, sind alle mit Packen fertig und reisebereit?«
    Keiner von ihnen antwortete. Onkel Vernon starrte immer noch entsetzt auf die Wölbung in Dädalus’ Westentasche.
    »Vielleicht sollten wir draußen im Flur warten, Dädalus«, murmelte Hestia. Sie hielt es offenbar für taktlos, wenn sie beide im Zimmer blieben, während Harry und die Dursleys sich liebevoll, womöglich tränenreich verabschiedeten.
    »Das ist nicht nötig«, brummte Harry, aber Onkel Vernon machte jede weitere Erklärung überflüssig, indem er laut sagte: »Also, das war’s dann wohl, Junge.«
    Er schwang seinen rechten Arm nach oben, um Harrys Hand zu schütteln, doch im letzten Moment schien er außerstande, es über sich zu bringen, schloss nur seine Faust und fing an, sie vor- und zurückzuschwingen wie ein Metronom.
    »Fertig, Duddy?«, sagte Tante Petunia und überprüfte hektisch den Verschluss ihrer Handtasche, um es völlig zu vermeiden, Harry anzusehen.
    Dudley antwortete nicht, sondern stand nur da, den Mund leicht geöffnet, was Harry ein wenig an den Riesen Grawp erinnerte.
    »Dann komm«, sagte Onkel Vernon.
    Er hatte schon die Wohnzimmertür erreicht, als Dudley murmelte: »Das versteh ich nicht.«
    »Was verstehst du nicht, Mausebär?«, fragte Tante Petunia und blickte zu ihrem Sohn auf.
    Dudley hob eine große, schinkenähnliche Hand und deutete damit auf Harry.
    »Warum kommt er nicht mit uns?«
    Onkel Vernon und Tante Petunia blieben wie angewurzelt stehen und starrten Dudley an, als hätte er gerade den Wunsch geäußert, Ballerina zu werden.
    »Was?«, sagte Onkel Vernon laut.
    »Warum kommt er nicht auch mit?«, fragte Dudley.
    »Nun, er – er will nicht«, sagte Onkel Vernon, wandte sich mit wütendem Blick zu Harry um und fügte hinzu: »Du willst nicht, oder?«
    »Nicht im Geringsten«, sagte Harry.
    »Jetzt weißt du’s«, sagte Onkel Vernon zu Dudley. »Und nun komm, wir gehen.«
    Er marschierte aus dem Zimmer: Sie hörten, wie die Haustür aufging, aber Dudley bewegte sich nicht vom Fleck, und nach ein paar zögerlichen Schritten blieb auch Tante Petunia stehen.
    »Was denn jetzt noch?«, bellte Onkel Vernon, der wieder in der Tür auftauchte.
    Dudley schien mit Gedanken zu kämpfen, die so schwierig waren, dass er sie nicht ausdrücken konnte. Nachdem er einige Momente offenbar mühsam mit sich gerungen hatte, sagte er: »Aber wo geht er hin?«
    Tante Petunia und Onkel Vernon sahen einander an. Dudley machte ihnen sichtlich Angst. Hestia Jones brach das Schweigen.
    »Aber … Sie wissen doch bestimmt, wohin Ihr Neffe geht?«, fragte sie mit verwirrtem Gesichtsausdruck.
    »Natürlich wissen wir das«, sagte Vernon Dursley. »Er verschwindet mit ein paar Leuten aus Ihrer Sippschaft, nicht wahr? Also komm, Dudley, gehen wir zum Auto, du hast den Mann gehört, wir müssen uns beeilen.«
    Vernon Dursley marschierte erneut bis zur Haustür, doch Dudley folgte ihm nicht.
    »Mit ein paar Leuten aus unserer Sippschaft?«
    Hestia sah empört drein. Harry hatte diese Haltung schon früher bei Hexen und Zauberern beobachtet: Sie

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