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Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Titel: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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ungeduldig, »und das haben wir schon hundertmal durchgekaut. Es ist keine Behauptung, es ist eine Tatsache, Dumbledore hat es dir letztes Jahr gesagt, und Kingsley und Mr Weasley –«
    Vernon Dursley zog zornig die Schultern hoch, und Harry nahm an, dass sein Onkel versuchte, Erinnerungen an den unangekündigten Besuch zweier ausgewachsener Zauberer einige Tage nach Beginn von Harrys Sommerferien zu verscheuchen. Dass Kingsley Shacklebolt und Arthur Weasley auf der Türschwelle erschienen waren, hatte den Dursleys einen äußerst unangenehmen Schock versetzt. Harry musste allerdings zugeben, dass man von Onkel Vernon nicht erwarten konnte, dass er sich über das neuerliche Erscheinen Mr Weasleys freute, nachdem dieser einst das halbe Wohnzimmer demoliert hatte.
    »– Kingsley und Mr Weasley haben es dir auch alles erklärt«, sprach Harry unbarmherzig weiter. »Sobald ich siebzehn bin, wird der Zauber, der mich schützt, brechen, und dann seid ihr genauso in Gefahr wie ich. Der Orden ist sicher, dass Voldemort euch ins Visier nehmen wird, entweder um euch zu foltern, um herauszufinden, wo ich stecke, oder weil er denkt, wenn er euch als Geiseln hält, würde ich kommen und versuchen euch zu befreien.«
    Onkel Vernons und Harrys Blicke trafen sich. Harry war sicher, dass sie sich beide in diesem Moment dieselbe Frage stellten. Dann ging Onkel Vernon weiter und Harry fuhr fort: »Ihr müsst euch verstecken und der Orden will euch dabei helfen. Man bietet euch echten Schutz an, den besten, den es gibt.«
    Onkel Vernon sagte nichts, sondern schritt weiter auf und ab. Draußen stand die Sonne tief über den Ligusterhecken. Der Motor des Rasenmähers nebenan starb wieder ab.
    »Ich dachte, es gäbe ein Zaubereiministerium?«, fragte Vernon Dursley unvermittelt.
    »Das stimmt«, sagte Harry überrascht.
    »Nun denn, warum können die uns nicht schützen? Man sollte doch meinen, dass wir als unschuldige Opfer, die sich nichts weiter vorzuwerfen haben, als dass sie einem gebrandmarkten Menschen Zuflucht gewähren, den Schutz der Regierung in Anspruch nehmen können!«
    Harry lachte; er konnte nicht anders. Es war so typisch für seinen Onkel, seine Hoffnung in die Obrigkeit zu setzen, selbst in jener Welt, die er verachtete und an der er zweifelte.
    »Du hast gehört, was Mr Weasley und Kingsley gesagt haben«, erwiderte Harry. »Wir glauben, dass das Ministerium infiltriert worden ist.«
    Onkel Vernon marschierte zum Kamin und zurück, schwer atmend, so dass sein großer schwarzer Schnurrbart wogte, sein Gesicht immer noch puterrot vom angestrengten Nachdenken.
    »Na schön«, sagte er und blieb wieder vor Harry stehen. »Na schön, sagen wir, nur mal angenommen, wir akzeptieren diesen Schutz. Dann sehe ich immer noch nicht ein, warum wir diesen Kingsley da nicht haben können.«
    Es gelang Harry, allerdings nur mit Mühe, nicht die Augen zu verdrehen. Auch diese Frage hatte er ein halbes Dutzend Mal gehört.
    »Wie ich dir schon erklärt habe«, sagte er mit zusammengebissenen Zähnen, »Kingsley schützt den Mug– ich meine, euren Premierminister.«
    »Genau – er ist der Beste!«, sagte Onkel Vernon und deutete auf den leeren Fernsehschirm. Die Dursleys hatten Kingsley in den Nachrichten entdeckt, als er diskret hinter dem Premierminister der Muggel herlief, der gerade ein Krankenhaus besichtigte. Dies und die Tatsache, dass Kingsley den Dreh raushatte, sich wie ein Muggel zu kleiden, ganz abgesehen von dem gewissen beruhigenden Etwas in seiner gemächlichen, tiefen Stimme, hatte die Dursleys an Kingsley Gefallen finden lassen wie sicher an keinem anderen Zauberer, obwohl es stimmte, dass sie ihn nie mit seinem Ohrring gesehen hatten.
    »Tja, er ist vergeben«, sagte Harry. »Aber Hestia Jones und Dädalus Diggel sind auf diesen Job bestens vorbereitet –«
    »Wenn wir wenigstens Lebensläufe gesehen hätten …«, setzte Onkel Vernon an, aber Harry verlor die Geduld. Er stand auf, ging auf seinen Onkel zu und deutete nun selbst auf den Fernseher.
    »Diese Unfälle sind keine Unfälle – die Zusammenstöße und Explosionen und Zugentgleisungen und was sonst noch passiert ist, seit wir das letzte Mal die Nachrichten gesehen haben. Menschen verschwinden und sterben, und er steckt dahinter – Voldemort. Das habe ich dir immer und immer wieder gesagt, er tötet Muggel zum Vergnügen. Sogar die Nebel – die werden von Dementoren verursacht, und wenn du dich nicht mehr erinnern kannst, was das ist, frag deinen

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