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Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Titel: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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glaub, du würdest sofort wissen, wer dort lebt, wenn du bei den Lovegoods durchs Fenster schaust. Versuchen wir’s bei den nächsten paar Hügeln.«
    Und so disapparierten sie einige Meilen weiter Richtung Norden.
    »Aha!«, rief Ron, während der Wind ihnen durch Haare und Kleider fegte. Er zeigte nach oben, zur Kuppe des Hügels, bei dem sie aufgetaucht waren, wo ein äußerst merkwürdig aussehendes Haus senkrecht zum Himmel aufragte wie ein großer schwarzer Zylinder, hinter dem ein gespenstischer Mond am Nachmittagshimmel stand. »Das muss Lunas Haus sein, wer sonst würde in so etwas wohnen? Sieht aus wie eine Art Riesenmelone!«
    »Es ist doch keine Kugel«, sagte Hermine, mit einem finsteren Blick auf den Turm.
    »Ich meinte einen Melonenhut«, sagte Ron. »Für dich vielleicht Bowler.«
    Ron hatte die längsten Beine und erreichte als Erster die Hügelkuppe. Als Harry und Hermine ihn schnaufend und mit heftigem Seitenstechen eingeholt hatten, grinste er breit.
    »Das ist es«, sagte Ron. »Seht mal.«
    Drei von Hand bemalte Schilder waren an ein kaputtes Gartentor genagelt. Auf dem ersten stand: »Der Klitterer. Herausgeber: X. Lovegood« , auf dem zweiten »Misteln zum Selberpflücken« und auf dem dritten »Hände weg von den Lenkpflaumen«.
    Das Tor knarzte, als sie es öffneten. Eine bunte Vielfalt seltsamer Pflanzen überwucherte den Weg, der im Zickzack zur Haustür führte, darunter auch ein Busch, der mit den orangefarbenen, radieschenartigen Früchten bedeckt war, die Luna manchmal als Ohrringe trug. Harry glaubte einen Snargaluff zu erkennen und machte einen großen Bogen um den verwitterten Stumpf. Zwei alte, sturmgebeugte Holzapfelbäume, die keine Blätter hatten, aber noch schwer behangen waren mit beerengroßen roten Früchten und buschigen Mistelkronen mit weißen Perlen, standen zu beiden Seiten der Haustür Wache. Eine kleine Eule mit leicht abgeflachtem, falkenartigem Kopf spähte von einem der Äste zu ihnen herab.
    »Am besten, du nimmst den Tarnumhang ab, Harry«, sagte Hermine, »Mr Lovegood will ja dir helfen und nicht uns.«
    Er befolgte ihren Ratschlag und reichte ihr den Umhang, damit sie ihn in der Perlentasche verstaute. Dann klopfte sie dreimal an die schwere schwarze Tür, die mit Eisennägeln beschlagen war und einen Türklopfer in Gestalt eines Adlers trug.
    Kaum zehn Sekunden vergingen, dann wurde die Tür aufgerissen, und Xenophilius Lovegood stand vor ihnen, barfuß und in etwas, das wie ein fleckiges Nachthemd aussah. Sein langes weißes Zuckerwattehaar war schmutzig und ungekämmt. Im Vergleich dazu war Xenophilius bei Bills und Fleurs Hochzeit ausgesprochen elegant aufgetreten.
    »Was? Was gibt es? Wer seid ihr? Was wollt ihr?«, rief er mit schriller, nörgelnder Stimme und sah zuerst Hermine an, dann Ron und schließlich Harry, bei dessen Anblick ihm der Mund aufklappte und ein perfektes, urkomisches »O« bildete.
    »Hallo, Mr Lovegood«, sagte Harry und streckte die Hand aus. »Ich bin Harry, Harry Potter.«
    Xenophilius ergriff Harrys Hand nicht, obwohl das Auge, das nicht nach innen auf seine Nase gerichtet war, sofort zu der Narbe auf Harrys Stirn huschte.
    »Wäre es möglich, dass wir reinkommen?«, fragte Harry. »Wir möchten Sie etwas fragen.«
    »Ich … ich bin mir nicht sicher, ob das ratsam ist«, flüsterte Xenophilius. Er schluckte und warf rasch einen Blick über den Garten. »Ein ziemlicher Schreck … meine Güte … ich … ich fürchte, ich glaube wirklich nicht, dass ich –«
    »Es dauert nicht lange«, sagte Harry, ein wenig enttäuscht über diese nicht besonders herzliche Begrüßung.
    »Ich – oh, also, na schön. Kommen Sie rein, schnell. Schnell!«
    Sie waren kaum über der Schwelle, als Xenophilius die Tür hinter ihnen zuschlug. Sie standen in der seltsamsten Küche, die Harry je gesehen hatte. Der Raum war völlig kreisrund und vermittelte den Eindruck, dass man sich im Inneren eines riesigen Pfefferstreuers befand. Alles war gebogen, damit es an die Wände passte: der Herd, die Spüle und die Schränke, und auf alles waren in leuchtenden Grundfarben Blumen, Insekten und Vögel gemalt. Harry glaubte, Lunas Stil zu erkennen: Die Wirkung in diesem geschlossenen Raum war einigermaßen überwältigend.
    Von der Mitte des Fußbodens führte eine schmiedeeiserne Wendeltreppe in die oberen Stockwerke. Von dort war ein lautes Klappern und Rattern zu hören: Harry fragte sich, was Luna wohl treiben mochte.
    »Sie kommen am besten mit nach

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