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Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Titel: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Wie ignorant. Es ist nichts Schwarzmagisches an den Heiligtümern – zumindest nicht in diesem groben Sinne. Man benutzt das Symbol bloß, um sich anderen Gläubigen zu offenbaren, in der Hoffnung, dass sie einem bei der Suche helfen.«
    Er rührte einige Zuckerstücke in seinen Spulenwurzeltee und trank einen Schluck.
    »Verzeihung«, sagte Harry. »Ich verstehe immer noch nicht richtig.«
    Um höflich zu sein, nippte auch er an seiner Tasse und musste fast würgen: Das Zeug war ziemlich widerlich, als hätte jemand Bertie Botts Bohnen mit Popelgeschmack püriert.
    »Nun, Sie müssen verstehen, Gläubige suchen nach den Heiligtümern des Todes«, sagte Xenophilius und schmatzte, offensichtlich den Spulenwurzeltee genießend.
    »Aber was sind die Heiligtümer des Todes?«, fragte Hermine.
    Xenophilius stellte seine leere Teetasse beiseite.
    »Ich nehme an, dass Sie alle das ›Märchen von den drei Brüdern‹ kennen?«
    Harry sagte »Nein«, doch Ron und Hermine sagten beide »Ja«.
    Xenophilius nickte gewichtig.
    »Nun denn, Mr Potter, das Ganze beginnt mit dem Märchen von den drei Brüdern … ich habe irgendwo eine Ausgabe …«
    Er ließ den Blick vage über die Stapel von Büchern und Papieren schweifen, doch da sagte Hermine schon: »Ich habe eine, Mr Lovegood, ich hab sie hier bei mir.«
    Und sie zog die Märchen von Beedle dem Barden aus der kleinen, mit Perlen verzierten Tasche.
    »Das Original?«, fragte Xenophilius schneidend, und als sie nickte, sagte er: »Alsdann, warum lesen Sie die Geschichte nicht einfach laut vor? So können wir sie alle sicher am besten verstehen.«
    »Ähm … na gut«, sagte Hermine nervös. Sie schlug das Buch auf, und Harry sah das Symbol, dem sie gerade nachforschten, oben auf der Seite, sie hüstelte kurz und begann dann zu lesen.
    »Es waren einmal drei Brüder, die wanderten auf einer einsamen, gewundenen Straße in der Abenddämmerung dahin –«
    »Um Mitternacht, bei unserer Mum war es immer Mitternacht«, sagte Ron, der sich ausgestreckt hatte, die Arme hinter dem Kopf verschränkt, und lauschte. Hermine warf ihm einen verärgerten Blick zu.
    »Tut mir leid, ich finde nur, dass es ein bisschen unheimlicher klingt, wenn es Mitternacht ist!«, sagte Ron.
    »Klar, weil wir unbedingt ein bisschen mehr Angst in unserem Leben brauchen«, sagte Harry, ehe er es sich verkneifen konnte. Xenophilius schien nicht weiter darauf zu achten, sondern starrte durch das Fenster zum Himmel. »Lesen Sie weiter, Hermine.«
    »Nach einiger Zeit kamen die drei Brüder zu einem Fluss, der war so tief, dass sie nicht hindurchwaten konnten, und so gefährlich, dass sie nicht ans andere Ufer schwimmen konnten. Doch die Brüder waren der magischen Künste kundig, und so schwangen sie einfach ihre Zauberstäbe und ließen eine Brücke über dem tückischen Wasser erscheinen. Sie hatten die Brücke halb überquert, da trat ihnen eine Kapuzengestalt in den Weg.
    Und der Tod sprach zu ihnen –«
    »Verzeihung«, warf Harry ein, »aber der Tod sprach zu ihnen?«
    »Es ist ein Märchen, Harry!«
    »Stimmt. ’tschuldigung. Lies weiter.«
    »Und der Tod sprach zu ihnen. Er war zornig, weil er um drei neue Opfer betrogen worden war, denn für gewöhnlich ertranken Wandersleute in dem Fluss. Doch der Tod war gerissen. Er tat, als würde er den drei Brüdern zu ihrer Zauberkunst gratulieren, und sagte, weil sie so klug gewesen seien, ihm zu entrinnen, verdiene jeder von ihnen einen Lohn.
    So verlangte denn der älteste Bruder, der ein kämpferischer Mann war, einen Zauberstab, der mächtiger als alle anderen sein sollte: einen Zauberstab, der seinem Besitzer in jedem Duell zum Sieg verhelfen würde, einen Zauberstab, der eines Zauberers würdig war, der den Tod besiegt hatte! Also ging der Tod zu einem Elderbaum am Ufer des Flusses, formte einen Zauberstab aus einem Zweig, der dort hing, und schenkte ihn dem ältesten Bruder.
    Dann beschloss der zweite Bruder, der ein hochmütiger Mann war, den Tod noch mehr zu demütigen, und verlangte nach der Macht, andere aus dem Tod zurückzurufen. Also nahm der Tod einen Stein vom Flussufer und schenkte ihn dem zweiten Bruder, und er sagte ihm, dass der Stein die Macht haben werde, die Toten zurückzuholen.
    Und dann fragte der Tod den dritten und jüngsten Bruder nach seinem Wunsch. Der jüngste Bruder war der genügsamste und auch der weiseste der Brüder, und er traute dem Tod nicht. Also bat er um etwas, das es ihm ermöglichen würde, von dannen zu gehen,

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