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Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Titel: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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oben«, sagte Xenophilius, der sich nach wie vor äußerst unwohl zu fühlen schien, und ging voraus.
    Der Raum im nächsten Stock war anscheinend eine Mischung aus Wohnzimmer und Arbeitsplatz und daher sogar noch vollgestopfter als die Küche. Obwohl viel kleiner und vollkommen rund, erinnerte er ein wenig an den Raum der Wünsche in dem unvergesslichen Augenblick, als er sich in ein riesiges Labyrinth aus versteckten Gegenständen vieler vergangener Jahrhunderte verwandelt hatte. Auf sämtlichen Flächen stapelten sich unzählige Bücher und Papiere. Fein gearbeitete Modelle von Geschöpfen, die Harry nicht kannte, hingen von der Decke und schlugen mit den Flügeln oder schnappten mit ihren Mäulern.
    Luna war nicht da: Was hier einen solchen Radau veranstaltete, war ein hölzernes Gerät voller sich magisch drehender Rollen und Zahnräder. Es sah aus wie die skurrile Kreuzung von einer Werkbank und einer alten Regalwand, doch da das Ding den Klitterer ausspuckte, schloss Harry bald, dass es sich um eine altmodische Druckerpresse handelte.
    »Entschuldigen Sie mich«, sagte Xenophilius, ging rasch hinüber zu der Maschine, zog unter einem gewaltigen Stapel von Büchern und Papieren, die alle zu Boden fielen, ein schmutziges Tischtuch hervor und warf es über die Presse, was das laute Rattern und Klappern etwas dämpfte. Dann wandte er sich an Harry.
    »Warum sind Sie hergekommen?«
    Doch ehe Harry etwas sagen konnte, stieß Hermine einen kleinen erschrockenen Schrei aus.
    »Mr Lovegood – was ist das?«
    Sie deutete auf ein riesiges graues, gewundenes Horn, nicht unähnlich dem eines Einhorns, es war an der Wand befestigt und ragte gut einen Meter in den Raum hinein.
    »Das ist das Horn eines Schrumpfhörnigen Schnarchkacklers«, sagte Xenophilius.
    »Nein, ist es nicht!«, sagte Hermine.
    »Hermine«, murmelte Harry verlegen, »jetzt ist nicht der Moment –«
    »Aber Harry, das ist das Horn von einem Erumpent! Das gehört zu den Verkäuflichen Gütern der Klasse B, und es ist extrem gefährlich, so was im Haus zu haben!«
    »Woher weißt du, dass es ein Erumpent-Horn ist?«, fragte Ron und schlich von dem Horn weg, so schnell es in dem heillosen Durcheinander des Zimmers möglich war.
    »In Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind gibt es eine Beschreibung davon! Mr Lovegood, Sie müssen es sofort entfernen, wissen Sie denn nicht, dass es bei der leisesten Berührung explodieren kann?«
    »Der Schrumpfhörnige Schnarchkackler«, sagte Xenophilius ganz deutlich und mit störrischer Miene, »ist ein scheues und höchst magisches Geschöpf, und sein Horn –«
    »Mr Lovegood, ich erkenne die Kerben um den Ansatz herum, das ist ein Erumpent-Horn, und es ist unglaublich gefährlich – ich weiß nicht, wo Sie es herhaben –«
    »Ich habe es gekauft«, sagte Xenophilius unbelehrbar, »vor zwei Wochen, von einem reizenden jungen Zauberer, der von meinem Interesse an dem wundervollen Schnarchkackler wusste. Eine Weihnachtsüberraschung für meine Luna. Nun«, sagte er und wandte sich an Harry, »warum sind Sie eigentlich hergekommen, Mr Potter?«
    »Wir brauchen ein wenig Hilfe«, sagte Harry, ehe Hermine von neuem anfangen konnte.
    »Ah«, sagte Xenophilius. »Hilfe. Hm.« Sein gesundes Auge richtete sich wieder auf Harrys Narbe. Er wirkte verängstigt und fasziniert zugleich. »Ja. Die Sache ist die … Harry Potter helfen … ziemlich gefährlich …«
    »Sind Sie nicht derjenige, der ständig allen sagt, dass es ihre erste Pflicht ist, Harry zu helfen?«, fragte Ron. »In Ihrem Magazin da?«
    Xenophilius warf einen Blick hinter sich auf die zugedeckte Druckerpresse, die unter dem Tischtuch weiter ratterte und klapperte.
    »Ähm – ja, ich habe diese Meinung zum Ausdruck gebracht. Allerdings –«
    »– gilt das für alle anderen und nicht für Sie persönlich?«, sagte Ron.
    Xenophilius antwortete nicht. Er schluckte ein ums andere Mal, während seine Augen rasch zwischen den dreien hin und her huschten. Harry hatte den Eindruck, dass er qualvoll mit sich kämpfte.
    »Wo ist Luna?«, fragte Hermine. »Schauen wir mal, was sie davon hält.«
    Xenophilius schluckte. Er schien sich zu wappnen. Endlich sagte er mit zittriger Stimme, die bei dem Lärm der Druckerpresse schwer verständlich war: »Luna ist unten am Bach, sie angelt Süßwasser-Plimpys. Sie … wird sich sicher freuen, Sie zu sehen. Ich gehe sie rufen und dann – ja, nun gut. Ich werde versuchen, Ihnen zu helfen.«
    Er verschwand die

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