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Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Titel: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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vier anderen Gefangenen gefesselt. Er schloss seine verschwollenen Augen und gab dem Schmerz in seiner Narbe einen Moment lang nach, denn er wollte erfahren, was Voldemort tat, ob er schon wusste, dass Harry gefangen war –
    … die ausgemergelte Gestalt regte sich unter ihrer dünnen Decke und drehte sich zu ihm herum, und in dem Gesicht, das wie von einem Totenschädel war, öffneten sich die Augen … der gebrechliche Mann setzte sich auf, die großen eingesunkenen Augen auf ihn gerichtet, auf Voldemort, und dann lächelte er. Er hatte kaum noch Zähne …
    »Du bist also gekommen. Ich wusste, dass du kommen würdest … eines Tages. Aber deine Reise war sinnlos. Er war nie in meinem Besitz.«
    »Du lügst!«
    Voldemorts Wut hämmerte in ihm, und Harrys Narbe drohte vor Schmerz aufzuplatzen, er zwang seine Gedanken, wieder zurückzukehren in seinen eigenen Körper, kämpfte darum, bei Verstand zu bleiben, während die Gefangenen über den Kiesweg getrieben wurden.
    Licht überflutete sie.
    »Was hat das zu bedeuten?«, sagte die kalte Stimme einer Frau.
    »Wir sind gekommen, um Ihn, dessen Name nicht genannt werden darf, zu sehen!«, schnarrte Greyback.
    »Wer seid Ihr?«
    »Ihr kennt mich!« Unmut lag in der Stimme des Werwolfs. »Fenrir Greyback! Wir haben Harry Potter gefasst!«
    Greyback packte Harry und zerrte ihn herum ins Licht, was die anderen Gefangenen zwang, sich schlurfend mitzudrehen.
    »Ich weiß, er ist zugeschwollen, gnädige Frau, aber er is’ es!«, meldete sich Scabior zu Wort. »Wenn Ihr ein bisschen näher ’inschaut, dann seht Ihr seine Narbe. Und ’ier, seht Ihr das Mädchen? Das Schlammblut, das mit ihm um’ergezogen ist, gnädige Frau. Kein Zweifel, dass er’s ist, und wir ’aben auch seinen Zauberstab! ’Ier, gnädige Frau –«
    Harry sah, wie Narzissa Malfoy sein aufgedunsenes Gesicht musterte. Scabior drückte ihr den Schwarzdorn-Zauberstab in die Hand. Sie hob die Brauen.
    »Bringt sie rein«, sagte sie.
    Sie stießen und traten Harry und die anderen eine breite Steintreppe hinauf, die in eine Eingangshalle führte, an deren Wänden Porträts hingen.
    »Folgt mir«, sagte Narzissa und ging voran durch die Halle. »Mein Sohn Draco ist über die Osterferien zu Hause. Wenn das Harry Potter ist, dann wird er ihn erkennen.«
    Nach der Dunkelheit draußen war das Licht im Salon gleißend hell; obwohl seine Augen fast geschlossen waren, konnte Harry sehen, wie groß der Raum war. An der Decke hing ein Kristallleuchter und weitere Porträts hingen an den dunkelroten Wänden. Zwei Gestalten erhoben sich von ihren Stühlen vor dem reich verzierten Marmorkamin, als die Greifer ihre Gefangenen in den Salon hineinschleiften.
    »Was gibt es?«
    Die furchtbar vertraute, gedehnte Stimme von Lucius Malfoy drang in Harrys Ohren. Jetzt ergriff ihn Panik: Er sah keinen Ausweg, und während seine Angst wuchs, war es leichter, Voldemorts Gedanken fernzuhalten, obwohl seine Narbe nach wie vor brannte.
    »Die behaupten, sie hätten Potter«, sagte Narzissas kalte Stimme. »Draco, komm her.«
    Harry wagte es nicht, direkt zu Draco hinzublicken, sah ihn jedoch von der Seite her an: Eine Gestalt, die ein wenig größer war als er selbst, erhob sich aus einem Lehnstuhl, sein Gesicht ein blasser, spitz zulaufender Fleck unter weißblondem Haar.
    Greyback zwang die Gefangenen erneut, sich zu drehen, damit Harry genau unter dem Kronleuchter zu stehen kam.
    »Nun, Junge?«, schnarrte der Werwolf.
    Harry befand sich gegenüber einem Spiegel über dem Kamin, einem großen, vergoldeten Ding mit kompliziert verschnörkeltem Rahmen. Durch seine Augenschlitze sah er sein Spiegelbild, zum ersten Mal seit er das Haus am Grimmauldplatz verlassen hatte.
    Sein Gesicht war riesig, glänzend und blutrot, Hermines Zauber hatte all seine Züge verzerrt. Sein schwarzes Haar reichte ihm bis zu den Schultern und um seinen Kiefer zog sich ein schwarzer Schatten. Hätte er nicht gewusst, dass er selbst es war, der hier stand, hätte er sich gefragt, wer da seine Brille aufhatte. Er beschloss, nicht zu sprechen, denn seine Stimme würde ihn gewiss verraten; und er vermied nach wie vor den Blickkontakt mit Draco, als dieser sich näherte.
    »Nun, Draco?«, sagte Lucius Malfoy. Er klang begierig. »Ist er es? Ist es Harry Potter?«
    »Ich weiß nicht – ich weiß nicht genau«, sagte Draco. Er hielt Abstand von Greyback und schien genauso viel Angst davor zu haben, Harry anzusehen, wie Harry Angst davor hatte, ihn

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