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Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Titel: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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dem Mädchen haben, wenn sie mit ihr fertig ist?«, gurrte Greyback, während er sie den Gang entlangtrieb. »Schätze mal, ich krieg ’nen Bissen oder zwei ab, meinst du nicht, Rotschopf?«
    Harry spürte, wie Ron bebte. Sie mussten eine steile Treppe hinunter, immer noch Rücken an Rücken gebunden und ständig in Gefahr, auszurutschen und sich den Hals zu brechen. Am Fuß der Treppe befand sich eine schwere Tür. Greyback öffnete sie mit einem leichten Klopfen seines Zauberstabs, dann zwang er sie alle in einen feuchten und modrigen Raum hinein und ließ sie in völliger Dunkelheit zurück. Das Echo der zugeschlagenen Kellertür war noch nicht verklungen, als auch schon direkt über ihnen ein schrecklicher, lang gezogener Schrei ertönte.
    » HERMINE !«, brüllte Ron, und er begann sich zu winden und gegen die Stricke aufzubäumen, mit denen sie gefesselt waren, so dass Harry schwankte. » HERMINE !«
    »Sei leise!«, sagte Harry. »Sei still, Ron, wir müssen überlegen, wie –«
    » HERMINE ! HERMINE !«
    »Wir brauchen einen Plan, hör auf zu schreien – wir müssen diese Fesseln loskriegen –«
    »Harry?«, flüsterte es aus der Dunkelheit. »Ron? Seid ihr das?«
    Ron hörte auf zu schreien. Harry merkte, wie sich in ihrer Nähe etwas bewegte, dann sah er einen Schatten näher kommen.
    »Harry? Ron?«
    »Luna?«
    »Ja, ich bin’s! O nein, ich wollte nicht, dass ihr gefasst werdet!«
    »Luna, kannst du uns helfen, diese Fesseln abzukriegen?«, sagte Harry.
    »O ja, ich denk schon … da ist so ein alter Nagel, den nehmen wir immer, wenn wir was aufbrechen müssen … einen Moment …«
    Hermine schrie oben wieder, und sie konnten auch Bellatrix schreien hören, doch ihre Worte waren nicht zu verstehen, denn Ron rief erneut: » HERMINE ! HERMINE !«
    »Mr Ollivander?«, konnte Harry Luna sagen hören. »Mr Ollivander, haben Sie den Nagel? Würden Sie bitte ein wenig zur Seite rücken … ich glaube, er war neben dem Wasserkrug …«
    In Sekundenschnelle war sie zurück.
    »Ihr müsst jetzt stillhalten«, sagte sie.
    Harry konnte spüren, wie sie in die zähen Fasern des Stricks hineinbohrte, um die Knoten zu lösen. Von oben hörten sie Bellatrix’ Stimme.
    »Ich frage dich noch einmal! Wo habt ihr dieses Schwert her? Woher?«
    »Wir haben es gefunden – wir haben es gefunden – BITTE !« Hermine schrie von neuem; Ron kämpfte nur noch verbissener gegen die Fesseln an, und der rostige Nagel rutschte weg auf Harrys Handgelenk.
    »Ron, bitte, halt still!«, flüsterte Luna. »Ich kann nicht sehen, was ich mache –«
    »Meine Tasche!«, sagte Ron. »In meiner Tasche ist ein Deluminator und der ist voller Licht!«
    Wenige Sekunden später war ein Klicken zu hören, und die leuchtenden Kugeln, die der Deluminator aus den Lampen des Zeltes gesogen hatte, flogen in den Keller: Da sie ihre Quelle nicht wiederfinden konnten, blieben sie einfach wie winzige Sonnen dort hängen und tauchten den unterirdischen Raum in Licht. Harry sah Luna, mit bleichem Gesicht und großen Augen, und die reglose Gestalt von Ollivander, dem Zauberstabmacher, der zusammengerollt in der Ecke am Boden lag. Als er den Kopf drehte, erblickte er ihre Mitgefangenen: Dean und Griphook, den Kobold, der halb ohnmächtig schien und von den Stricken, die ihn an die Menschen banden, aufrecht gehalten wurde.
    »Oh, das macht es viel einfacher, danke, Ron«, sagte Luna und begann erneut in ihre Fesseln zu stechen. »Hallo, Dean!«
    Von oben drang Bellatrix’ Stimme zu ihnen.
    »Du lügst, dreckiges Schlammblut, und ich weiß es! Ihr wart in meinem Verlies in Gringotts! Sag die Wahrheit, sag die Wahrheit!«
    Ein weiterer schrecklicher Schrei –
    » HERMINE !«
    »Was habt ihr außerdem gestohlen? Was habt ihr sonst noch? Sag mir die Wahrheit, oder, ich schwöre, du wirst dieses Messer zu spüren bekommen!«
    »Geschafft!«
    Harry fühlte, wie die Fesseln von ihm abfielen, er rieb sich die Handgelenke, wandte sich um und sah Ron im Keller herumrennen, den Blick nach oben zur niedrigen Decke gerichtet auf der Suche nach einer Falltür. Dean, dessen Gesicht zerschrammt und blutig war, sagte »Danke« zu Luna und stand zitternd da, aber Griphook, der viele Striemen in seinem dunklen Gesicht hatte, wirkte angeschlagen und orientierungslos und sank auf den Kellerboden.
    Ron machte jetzt den Versuch, ohne Zauberstab zu disapparieren.
    »Es gibt keine Möglichkeit, hier rauszukommen, Ron«, sagte Luna, die ihn bei seinen erfolglosen Bemühungen

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