Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Titel: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
Vom Netzwerk:
er keinen Körper gehabt hatte, der empfinden konnte, da er doch geringer als ein Gespenst gewesen war … nein, die anderen waren ganz bestimmt in Sicherheit … die anderen Horkruxe mussten unversehrt sein …
    Doch er musste es wissen, er musste sicher sein … Er durchschritt den Raum, stieß im Vorbeigehen die Leiche des Kobolds beiseite, und die Bilder verschwammen und loderten in seinem brodelnden Kopf: der See, die Hütte und Hogwarts –
    Ein Quäntchen Ruhe kühlte nun seinen Zorn: Woher sollte der Junge wissen, dass er den Ring in der Hütte der Gaunts versteckt hatte? Niemand hatte je gewusst, dass er mit den Gaunts verwandt war, er hatte die Verbindung geheim gehalten, die Morde waren nie mit ihm in Zusammenhang gebracht worden: Der Ring war zweifelsohne sicher.
    Und wie konnte der Junge oder sonst jemand von der Höhle erfahren oder ihren Schutz durchbrochen haben? Der Gedanke, dass das Medaillon gestohlen sein konnte, war absurd …
    Und was die Schule anging: Er allein wusste, wo in Hogwarts er den Horkrux untergebracht hatte, denn er allein war bis in die tiefsten Geheimnisse dieses Ortes vorgedrungen …
    Und da war immer noch Nagini, die jetzt in seiner Nähe bleiben musste, unter seinem Schutz, die er nicht mehr fortschicken durfte, um seine Befehle auszuführen …
    Doch um sich Gewissheit zu verschaffen, völlige Gewissheit, musste er zu jedem seiner Verstecke zurückkehren, er musste den Schutz um jeden seiner Horkruxe verdoppeln … eine Aufgabe, die er, wie die Suche nach dem Elderstab, allein bewältigen musste …
    Welchen sollte er zuerst aufsuchen, welcher war in der größten Gefahr? Ein altes Unbehagen flackerte in ihm auf. Dumbledore hatte seinen zweiten Vornamen gekannt … Dumbledore hätte möglicherweise die Verbindung zu den Gaunts herleiten können … ihr verlassenes Haus war vielleicht das unsicherste seiner Verstecke, dieses würde er zuerst aufsuchen …
    Der See, gewiss unmöglich … doch gab es den Hauch einer Möglichkeit, dass Dumbledore über das Waisenhaus von einigen seiner frühen Untaten erfahren haben könnte.
    Und Hogwarts … aber er wusste, dass sein Horkrux dort sicher war, es würde für Potter unmöglich sein, Hogsmeade zu betreten, ohne dass er entdeckt würde, geschweige denn die Schule. Dennoch, die Vorsicht gebot es, Snape davor zu warnen, dass der Junge vielleicht versuchen würde, wieder in das Schloss zu gelangen … Snape zu sagen, warum der Junge zurückkehren könnte, wäre natürlich töricht; es war ein schwerwiegender Fehler gewesen, Bellatrix und Malfoy zu vertrauen: Bewiesen ihre Dummheit und ihre Nachlässigkeit nicht, wie unklug es war, überhaupt jemandem zu vertrauen?
    Er würde also die Hütte der Gaunts zuerst aufsuchen und Nagini mitnehmen: Er würde sich nicht mehr von der Schlange trennen … Und er schritt aus dem Raum, durch die Halle und hinaus in den dunklen Garten, wo der Brunnen plätscherte; er rief die Schlange auf Parsel, und sie glitt hervor und schloss sich ihm an wie ein langer Schatten …
    Harrys Augen flogen auf, als er sich zwang, in seine Gegenwart zurückzukehren: Er lag in der untergehenden Sonne am Seeufer, und Ron und Hermine sahen auf ihn herab. Ihren besorgten Mienen und seiner immer noch pochenden Narbe nach zu schließen, war sein plötzlicher Ausflug in Voldemorts Geist nicht unbemerkt geblieben. Er kämpfte sich mühsam hoch, zitternd und halb überrascht, dass er nach wie vor nass bis auf die Haut war, und sah den Becher, der unschuldig vor ihm im Gras lag, und den tiefblauen See, der in der versinkenden Sonne golden schimmerte.
    »Er weiß es.« Seine eigene Stimme kam ihm nach Voldemorts schrillen Schreien fremd und leise vor. »Er weiß es, und er prüft jetzt nach, ob die anderen noch da sind, und der letzte«, er war schon auf den Beinen, »ist in Hogwarts. Ich wusste es. Ich wusste es.«
    »Was?«
    Ron starrte ihn mit offenem Mund an; Hermine richtete sich mit besorgtem Gesicht auf und kniete sich hin.
    »Aber was hast du gesehen? Woher weißt du das?«
    »Ich hab gesehen, wie er das mit dem Becher erfahren hat, ich – ich war in seinem Kopf, er ist –«, Harry erinnerte sich an die Morde, »er ist unglaublich wütend, und er hat auch Angst, er kann nicht begreifen, wie wir es rausgefunden haben, und jetzt will er nachprüfen, ob die anderen sicher sind, beim Ring zuerst. Er glaubt, dass der in Hogwarts am sichersten ist, weil Snape dort ist, weil es so schwierig sein würde, unbemerkt dort

Weitere Kostenlose Bücher