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Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Titel: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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auch, und zum Teufel mit eurer Ausgangssperre!«
    »Du hast den Katzenjammer-Zauber ausgelöst?«
    »Und wenn? Wollt ihr mich nach Askaban karren? Mich umbringen, weil ich die Nase aus meiner eigenen Haustür gesteckt hab? Dann tut’s doch, wenn ihr wollt! Aber ich hoffe für euch, dass ihr euer kleines Dunkles Mal nicht gedrückt und ihn gerufen habt. Er wird es gar nicht mögen, wegen mir und meiner ollen Katze hergeholt zu werden, oder?«
    »Mach dir mal keine Sorgen um uns«, sagte einer der Todesser, »eher um dich selbst, weil du die Ausgangssperre verletzt hast!«
    »Und wo wollt ihr dann Zaubertränke und Gifte verschieben, wenn mein Pub geschlossen wird? Was passiert dann mit euren kleinen Nebengeschäften?«
    »Willst du uns drohen –?«
    »Ich kann den Mund halten, deswegen kommt ihr doch hierher, oder?«
    »Ich bleib dabei, ich hab einen Hirsch-Patronus gesehen!«, rief der erste Todesser.
    »Hirsch?«, brüllte der Wirt. »Es ist ein Ziegenbock, du Flachkopf!«
    »Na schön, wir haben einen Fehler gemacht«, sagte der zweite Todesser. »Aber wenn du die Ausgangssperre noch mal verletzt, sind wir nicht so nachsichtig!«
    Die Todesser schritten zur Hauptstraße zurück. Hermine stöhnte erleichtert, wand sich unter dem Tarnumhang hervor und setzte sich auf einen Stuhl mit wackligen Beinen. Harry zog die Vorhänge fest zu, dann riss er den Umhang von sich und Ron herunter. Sie konnten hören, wie der Wirt unten die Tür zur Bar wieder verriegelte und dann die Treppe hochstieg.
    Etwas auf dem Kaminsims erregte Harrys Aufmerksamkeit: Ein kleiner rechteckiger Spiegel war dort aufgestellt, direkt unter dem Porträt des Mädchens.
    Der Wirt betrat das Zimmer.
    »Ihr verfluchten Dummköpfe«, sagte er barsch und sah sie der Reihe nach an. »Was habt ihr euch dabei gedacht, hierherzukommen?«
    »Danke«, sagte Harry, »wir können Ihnen nicht genug danken. Sie haben uns das Leben gerettet.«
    Der Wirt grunzte. Harry näherte sich ihm, blickte hoch in sein Gesicht und versuchte zu ergründen, was sich unter dem langen, strähnigen stahlgrauen Haar und dem Bart verbarg. Er trug eine Brille. Die Augen hinter den schmutzigen Gläsern waren von einem durchdringenden, strahlenden Blau.
    »Es ist Ihr Auge, das ich in dem Spiegel gesehen habe.«
    Im Zimmer herrschte Stille. Harry und der Wirt schauten einander an.
    »Sie haben Dobby geschickt.«
    Der Wirt nickte und sah sich nach dem Elfen um.
    »Dachte, er wäre bei euch. Wo habt ihr ihn gelassen?«
    »Er ist tot«, sagte Harry. »Bellatrix Lestrange hat ihn umgebracht.«
    Im Gesicht des Wirts zeigte sich keine Regung. Nach einer Weile sagte er: »Tut mir leid, das zu hören. Ich mochte diesen Elfen.«
    Er wandte sich ab und entzündete Lampen, indem er mit seinem Zauberstab leicht dagegenstieß, ohne auch nur hinzusehen.
    »Sie sind Aberforth«, sagte Harry zu dem Mann, der ihm den Rücken zugekehrt hatte.
    Der Mann sagte weder ja noch nein, sondern bückte sich nur, um das Kaminfeuer zu entfachen.
    »Wie sind Sie an den gekommen?«, fragte Harry und ging hinüber zu Sirius’ Spiegel, dem Gegenstück dessen, den er fast zwei Jahre zuvor zerbrochen hatte.
    »Hab ihn vor etwa ’nem Jahr von Dung gekauft«, sagte Aberforth. »Albus hat mir erklärt, was es ist. Hab versucht, dich im Auge zu behalten.«
    Ron keuchte.
    »Die silberne Hirschkuh!«, sagte er aufgeregt. »Waren das auch Sie?«
    »Wovon redest du?«, sagte Aberforth.
    »Jemand hat uns eine Hirschkuh als Patronus geschickt!«
    »So pfiffig, wie du bist, könntest du glatt ein Todesser sein, Junge. Hab ich nicht gerade bewiesen, dass mein Patronus ein Ziegenbock ist?«
    »Oh«, sagte Ron. »Jaah … also, ich hab Hunger!«, fügte er trotzig hinzu, als sein Magen ein mörderisches Knurren von sich gab.
    »Ich hab was zu essen«, sagte Aberforth, ging gemächlich aus dem Zimmer und kam kurze Zeit später mit einem großen Laib Brot, etwas Käse und einem Zinnkrug voll Met zurück, was er alles auf einen kleinen Tisch vor dem Kamin stellte. Gierig aßen und tranken sie, und eine Zeit lang herrschte Stille, in der nur das Prasseln des Feuers, das Klirren von Kelchen und Kaugeräusche zu hören waren.
    »Nun denn«, sagte Aberforth, als sie sich satt gegessen hatten und Harry und Ron schläfrig und schlapp in ihren Sesseln hingen. »Wir müssen überlegen, wie ihr am besten hier rauskommt. Nachts geht es nicht, ihr habt gehört, was passiert, wenn jemand während der Dunkelheit nach draußen geht: Der

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