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Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Harry Potter und die Heiligtümer des Todes

Titel: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Katzenjammer-Zauber geht los und dann sind sie hinter euch her wie Bowtruckles auf der Jagd nach Doxyeiern. Und ein zweites Mal lassen die mir wohl nicht einen Hirsch als Ziegenbock durchgehen. Wartet bis Tagesanbruch, dann endet die Ausgangssperre und ihr könnt euren Tarnumhang wieder anziehen und euch zu Fuß auf den Weg machen. Verschwindet sofort aus Hogsmeade, geht hoch in die Berge, von da aus könnt ihr disapparieren. Vielleicht trefft ihr Hagrid. Seit sie versucht haben, ihn zu verhaften, versteckt er sich dort oben in einer Höhle zusammen mit Grawp.«
    »Wir gehen nicht weg«, sagte Harry. »Wir müssen nach Hogwarts rein.«
    »Sei nicht albern, Junge«, entgegnete Aberforth.
    »Wir müssen«, sagte Harry.
    »Ihr müsst nur eins«, sagte Aberforth und beugte sich vor: »So weit wie möglich von hier wegkommen.«
    »Sie verstehen nicht. Es bleibt nicht viel Zeit. Wir müssen ins Schloss. Dumbledore – ich meine, Ihr Bruder – wollte, dass wir –«
    Der Schein des Feuers ließ Aberforths schmutzige Brillengläser für einen Moment undurchsichtig werden, sie nahmen ein leuchtendes, ausdrucksloses Weiß an, was Harry an die blinden Augen der Riesenspinne Aragog erinnerte.
    »Mein Bruder Albus wollte viel«, sagte Aberforth, »und während er seine grandiosen Pläne verwirklichte, hatten ständig andere Leute den Schaden. Geh weg von dieser Schule, Potter, verlass, wenn möglich, das Land. Vergiss meinen Bruder und seine schlauen Pläne. Er ist dort, wo nichts von alldem ihm was anhaben kann, und du schuldest ihm überhaupt nichts.«
    »Sie verstehen nicht«, sagte Harry erneut.
    »Oh, wirklich nicht?«, sagte Aberforth leise. »Du glaubst, dass ich meinen eigenen Bruder nicht verstanden habe? Glaubst, du hättest Albus besser gekannt als ich?«
    »Das meinte ich nicht«, sagte Harry, der sich träge im Kopf fühlte vor Erschöpfung und von dem Übermaß an Essen und Wein. »Es ist … er hat mir eine Aufgabe hinterlassen.«
    »Hat er, ja?«, sagte Aberforth. »Nette Aufgabe, hoffe ich? Angenehm? Leicht? Etwas, das man einem unausgebildeten Zaubererjungen zutrauen würde, ohne dass er sich übernimmt?«
    Ron lachte ziemlich bitter auf. Hermine wirkte angespannt.
    »Ich – sie ist nicht leicht, nein«, sagte Harry. »Aber ich muss –«
    »›Ich muss‹? Warum ›Ich muss‹? Er ist tot, oder etwa nicht?«, erwiderte Aberforth schroff. »Lass es bleiben, Junge, ehe du es auch bist! Rette dich selbst!«
    »Ich kann nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Ich –« Harry fühlte sich in die Ecke gedrängt; er konnte es nicht erklären, deshalb ergriff er die Offensive. »Aber Sie kämpfen doch auch, Sie sind im Orden des Phönix –«
    »Ich war es«, sagte Aberforth. »Der Orden des Phönix ist erledigt. Du-weißt-schon-wer hat gesiegt, es ist vorbei, und jeder, der etwas anderes behauptet, macht sich selbst was vor. Hier wirst du nie sicher sein, Potter, er will dich um jeden Preis haben. Deshalb verschwinde ins Ausland, geh und versteck dich, rette deine Haut. Am besten, du nimmst die beiden hier mit.« Sein Daumen zuckte in Richtung Ron und Hermine. »Sie werden ihr Leben lang in Gefahr sein, jetzt, wo alle wissen, dass sie mit dir zusammengearbeitet haben.«
    »Ich kann nicht fortgehen«, sagte Harry. »Ich habe eine Aufgabe –«
    »Übertrag sie jemand anderem!«
    »Das geht nicht. Ich muss es selber machen. Dumbledore hat alles erklärt –«
    »Oh, hat er das, tatsächlich? Und er hat dir alles gesagt, er war offen zu dir?«
    Harry wollte von ganzem Herzen »Ja« sagen, doch aus irgendeinem Grund kam dieses einfache Wort nicht über seine Lippen. Aberforth schien zu wissen, was in ihm vorging.
    »Ich kannte meinen Bruder, Potter. Er hat die Geheimniskrämerei schon als kleines Kind gelernt. Geheimnisse und Lügen, damit sind wir aufgewachsen, und Albus … der war ein Naturtalent.«
    Der Blick des alten Mannes wanderte zu dem Gemälde des Mädchens über dem Kaminsims. Nun, da Harry sich genauer umsah, stellte er fest, dass es das einzige Bild in dem Zimmer war. Es gab weder ein Foto von Albus Dumbledore noch von sonst jemandem.
    »Mr Dumbledore?«, sagte Hermine ziemlich zaghaft. »Ist das Ihre Schwester, Ariana?«
    »Ja«, sagte Aberforth kurz angebunden. »Hast wohl Rita Kimmkorn gelesen, was, Mädchen?«
    Selbst im rosigen Licht des Feuers war deutlich zu sehen, dass Hermine rot angelaufen war.
    »Elphias Doge hat sie uns gegenüber erwähnt«, sagte Harry, um Hermine in Schutz zu nehmen.
    »Der alte

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