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Harry Potter und die Kammer des Schreckens

Harry Potter und die Kammer des Schreckens

Titel: Harry Potter und die Kammer des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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und sah Snape die Zähne blecken.
    »Eins – zwei – drei –«
    Beide schwangen ihre Zauberstäbe über die Schultern; Snape rief: »Expelliarmus!« Ein blendend scharlachroter Blitz riss Lockhart von den Füßen: Rücklings flog er über die Bühne, knallte gegen die Wand, rutschte an ihr herunter und blieb, alle viere von sich gestreckt, auf dem Boden liegen.
    Malfoy und einige andere Slytherins johlten. Hermine hüpfte auf den Zehenspitzen herum. »Meint ihr, ihm ist was passiert?«, kreischte sie durch die Finger.
    »Na wenn schon«, sagten Harry und Ron wie aus einem Munde.
    Lockhart rappelte sich schwankend auf. Er hatte den Hut verloren und sein Wellenhaar stand spitz in die Höhe.
    »Nun, ihr habt’s gesehen!«, sagte er und tapste zurück auf die Bühne. »Das war ein Entwaffnungszauber – wie ihr seht, hab ich meinen Zauberstab verloren – ah, danke, Miss Brown – ja, treffliche Idee, ihnen das zu zeigen, Professor Snape, aber verzeihen Sie, wenn ich Ihnen dies sage, es war recht offensichtlich, was Sie vorhatten, und ich hätte es verhindert, wenn ich nur gewollt hätte – allerdings meinte ich, es sei lehrreich, wenn die Schüler es sehen würden …«
    Snapes Gesicht hatte einen mörderischen Ausdruck angenommen. Vielleicht war das auch Lockhart aufgefallen, denn er sagte: »Genug der Vorführung! Ich komme jetzt runter und stelle euch alle zu Paaren zusammen – Professor Snape, wenn Sie mir helfen würden –«
    Sie gingen durch die Menge und stellten die Schüler partnerweise zusammen. Lockhart stellte Neville neben Justin Finch-Fletchley. Snape erreichte Ron und Harry zuerst.
    »Zeit, das Traumpaar zu trennen«, höhnte er. »Weasley, du gehst zu Finnigan. Potter –«
    Harry bewegte sich ganz automatisch in Richtung Hermine.
    »Das kommt nicht in Frage«, sagte Snape kalt lächelnd. »Mr Malfoy, kommen Sie hier herüber. Schauen wir mal, was Sie aus dem berühmten Potter machen. Und Sie, Miss Granger – Sie gehen mit Miss Bulstrode zusammen.«
    Eitel grinsend schritt Malfoy herbei. Hinter ihm kam ein Mädchen aus Slytherin, das Harry an ein Bild erinnerte, das er in Ferien mit Vetteln gesehen hatte. Sie war groß und vierschrötig und ihr schwerer Kiefer mahlte angriffslustig. Hermine schenkte ihr ein mattes Lächeln, doch sie lächelte nicht zurück.
    »Stellt euch zum Partner gewandt auf!«, rief Lockhart, inzwischen wieder auf der Bühne. »Und verbeugt euch!«
    Harry und Malfoy neigten kaum merklich die Köpfe und ließen sich dabei nicht aus den Augen.
    »Zauberstäbe bereit!«, rief Lockhart. »Ich zähle bis drei, dann sprecht ihr eure Zauberflüche und entwaffnet den Gegner – nur entwaffnen – wir wollen keine Unfälle – eins … zwei … drei –«
    Harry schwang den Zauberstab über die Schulter, doch Malfoy hatte schon bei »zwei« angefangen: Sein Fluch traf Harry so hart, dass er das Gefühl hatte, ein Suppentopf sei ihm gegen den Kopf geflogen. Er stolperte, doch es schien noch alles an ihm heil zu sein, und ohne Zeit zu verschwenden, richtete Harry seinen Zauberstab auf Malfoy: »Rictusempra!«
    Ein silberner Lichtstrahl traf Malfoy in den Magen und er knickte keuchend ein.
    »Ich sagte, nur entwaffnen!« , rief Lockhart aufgebracht über die Köpfe der kämpfenden Menge hinweg, als Malfoy in die Knie sank; Harry hatte ihn mit einem Kitzelzauber belegt und Malfoy konnte sich vor Lachen kaum bewegen. Harry hatte das Gefühl, es wäre unsportlich, Malfoy zu verhexen, während er auf dem Boden lag, und hielt sich zurück. Doch das war ein Fehler; nach Atem ringend richtete Malfoy seinen Zauberstab auf Harrys Knie, würgte »Tarantallegra!« heraus, und im nächsten Augenblick begannen Harrys Beine wild umherzuschlenkern, als tanzte er einen schnellen Foxtrott.
    »Aufhören! Aufhören!«, schrie Lockhart, doch Snape nahm die Sache in die Hand.
    »Finite Incantatem!« , schrie er; Harrys Beine hörten auf zu tanzen und Malfoy hörte auf zu lachen und beide konnten sich wieder sammeln.
    Grünlicher Rauch hing über dem Schlachtfeld. Neville und Justin lagen schwer atmend auf dem Boden; Ron half dem aschfahlen Seamus auf die Beine und entschuldigte sich für was immer auch sein lädierter Zauberstab angestellt haben mochte; doch Hermine und Millicent Bulstrode rauften noch miteinander; Millicent hatte Hermine, die vor Schmerz wimmerte, im Schwitzkasten: Die Zauberstäbe der beiden lagen vergessen auf dem Boden. Harry sprang hinüber und riss Millicent weg. Das war nicht

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