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Harry Potter und die Kammer des Schreckens

Harry Potter und die Kammer des Schreckens

Titel: Harry Potter und die Kammer des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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einfach, denn sie war viel größer als er.
    »Du meine Güte«, sagte Lockhart. Er hüpfte durch die Menge und begutachtete das Trümmerfeld. »Aufstehen, Macmillan … vorsichtig da, Miss Fawcett … drück stark dagegen, Boot, es wird gleich aufhören zu bluten –
    Ich denke, ich zeige euch lieber, wie ihr feindseligen Zauber abblocken könnt«, sagte Lockhart, verwirrt inmitten der Halle stehend. Er sah zu Snape hinüber, dessen schwarze Augen funkelten, und sah rasch wieder weg. »Ich brauche zwei Freiwillige – Longbottom und Finch-Fletchley, wie wär’s mit Ihnen –«
    »Eine schlechte Idee, Professor Lockhart«, sagte Snape und glitt herüber wie eine große Unheil bringende Fledermaus. »Longbottom richtet mit den einfachsten Zaubersprüchen Verheerungen an, da können wir das, was von Finch-Fletchley übrig bleibt, in einer Streichholzschachtel hoch ins Krankenquartier schicken.« Nevilles rundes rosa Gesicht färbte sich dunkelrosa. »Wie wär’s mit Malfoy und Potter?«, sagte Snape mit einem schiefen Lächeln.
    »Glänzende Idee!«, sagte Lockhart und gestikulierte Harry und Malfoy in die Mitte der Halle. Die Menge wich zurück, um ihnen Platz zu machen.
    »Nun, Harry«, sagte Lockhart, »wenn Draco seinen Zauberstab auf Sie richtet, tun Sie dies.«
    Er hob seinen eigenen Zauberstab, versuchte eine komplizierte Schlängelbewegung und ließ ihn fallen. Unter dem hämischen Grinsen Snapes hob Lockhart den Zauberstab auf: »Uuups – mein Zauberstab ist ein wenig überhitzt –«
    Snape trat zu Malfoy, beugte sich hinunter und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Jetzt grinste auch Malfoy. Harry sah nervös zu Lockhart auf:
    »Professor, könnten Sie mir diese Abwehrbewegung noch einmal zeigen?«
    »Angst?«, murmelte Malfoy so leise, dass Lockhart es nicht hören konnte.
    »Hättest du wohl gerne«, sagte Harry aus dem Mundwinkel.
    Lockhart patschte Harry fröhlich auf die Schulter: »Machen Sie einfach meine Bewegung nach, Harry!«
    »Wie, ich soll meinen Zauberstab fallen lassen?«
    Doch Lockhart hörte ihm nicht zu.
    »Drei – zwei – eins – los!«, rief er.
    Malfoy hob rasch seinen Zauberstab und bellte: »Serpensortia!«
    Die Spitze des Zauberstabs explodierte. Harry sah mit aufgerissenen Augen, wie eine lange schwarze Schlange daraus hervorschoss, schwer auf den Boden zwischen ihnen klatschte und sich aufrichtete, bereit zum Biss. Schreiend wich die Menge zurück und bildete einen weiten Kreis um sie.
    »Nicht bewegen, Potter«, sagte Snape gleichmütig. Er genoss offensichtlich den Anblick des erstarrten Harry, Auge in Auge mit der gereizten Schlange. »Ich schaff sie fort …«
    »Erlauben Sie«, rief Lockhart. Drohend schwang er seinen Zauberstab gegen die Schlange und es gab einen lauten Knall; die Schlange, anstatt zu verschwinden, hob sich vier Meter in die Luft und fiel dann mit einem lauten Klatschen zurück auf den Boden. Rasend vor Wut und erregt zischend, glitt sie direkt auf Justin Finch-Fletchley zu und richtete sich abermals mit gebleckten Giftzähnen auf.
    Harry war sich nicht sicher, was ihn zu seinem Handeln trieb. Er hatte sich nicht einmal bewusst dazu entschieden. Alles, was er wusste, war, dass ihn seine Beine vorwärtstrugen, als bewege er sich auf Rollen, und dass er die Schlange dusslig anschrie: »Weg von ihm!« Und wundersamerweise – unerklärlicherweise – sackte die Schlange zu Boden, friedlich wie ein dicker schwarzer Gartenschlauch, und richtete ihre Augen auf Harry. Harry spürte die Angst aus sich weichen. Er wusste, dass die Schlange jetzt niemanden mehr angreifen würde, aber warum er das wusste, hätte er nicht erklären können.
    Er sah zu Justin auf und grinste ihn an. Justin hätte eigentlich erleichtert aussehen müssen oder verwirrt oder sogar dankbar – doch gewiss nicht wütend und verängstigt.
    »Was treibst du da eigentlich für ein Spiel?«, schrie er, und bevor Harry etwas sagen konnte, hatte er sich umgewandt und war aus der Halle gestürmt.
    Snape trat vor, wedelte mit seinem Zauberstab und die Schlange löste sich in ein Wölkchen aus schwarzem Staub auf. Auch Snape musterte Harry mit einem Blick, den er nicht erwartet hätte: scharf und berechnend, und Harry mochte diesen Blick nicht. Und nun hob ein merkwürdiges Murmeln entlang der Wände an. Jemand hinter ihm zerrte an seinem Umhang.
    »Komm«, sagte Rons Stimme in sein Ohr, »beweg dich – komm schon –«
    Ron und Hermine nahmen ihn in die Mitte und führten ihn aus der Halle. Als sie

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