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Harry Potter und die Kammer des Schreckens

Harry Potter und die Kammer des Schreckens

Titel: Harry Potter und die Kammer des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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Gemeinschaftsraum und grübelte über den gestrigen Abend nach, während Ron und Hermine die freie Stunde nutzten, um Zaubererschach zu spielen.
    »Um Himmels willen, Harry«, sagte Hermine entnervt, als einer von Rons Läufern ihren Springer vom Pferd zerrte und ihn vom Brett schleifte. »Dann geh doch und such Justin, wenn es dir so wichtig ist.«
    Also stand Harry auf und stieg durch das Porträtloch. Wo konnte Justin wohl stecken?
    Wegen des dichten Schneetreibens war es im Schloss dunkler als sonst tagsüber. Bibbernd vor Kälte ging Harry an den Klassenzimmern vorbei, in denen Unterricht stattfand, und erhaschte dabei augenblicksweise, was drinnen vorging. Professor McGonagall herrschte gerade einen Schüler an, der, nach ihren Worten zu schließen, seinen Freund in einen Dachs verwandelt hatte. Harry widerstand dem Drang, einen Blick hineinzuwerfen, und ging vorbei. Justin nutzte vielleicht seine freie Stunde, um ein wenig zu arbeiten, und Harry beschloss, zuerst in der Bibliothek nachzuschauen.
    Eine Gruppe von Hufflepuffs, die auch Kräuterkunde gehabt hätten, saßen tatsächlich hinten in der Bibliothek, aber sie schienen nicht zu arbeiten. Durch die langen Reihen hoher Bücherregale konnte Harry sehen, dass sie die Köpfe eng zusammengesteckt hatten und offenbar angespannt miteinander tuschelten. Er konnte nicht erkennen, ob Justin dabei war, und trat näher. Auf dem Weg erhaschte er einen Fetzen ihres Gesprächs, und in der Abteilung Unsichtbarkeit blieb er stehen und lauschte.
    »Na, jedenfalls«, sagte ein stämmiger Junge, »hab ich Justin geraten, er solle sich in unserem Schlafsaal verstecken. Ich würde sagen, wenn Potter ihn als sein nächstes Opfer ausersehen hat, dann ist es besser, wenn er sich eine Weile bedeckt hält. Natürlich hat Justin auf so etwas gewartet, seit ihm gegenüber Potter herausgerutscht ist, dass er ein Muggelkind ist. Justin musste ausgerechnet ihm sagen, dass er eigentlich nach Eton gehen sollte. So was plappert man nicht aus, wenn der Erbe Slytherins auf Jagd ist, oder?«
    »Du bist also sicher, dass es Potter ist , Ernie?«, sagte ein Mädchen mit blonden Zöpfen ängstlich.
    »Hannah«, erwiderte der stämmige Junge ernst. »Er ist ein Parselmund. Jeder weiß, das ist das Erkennungszeichen eines schwarzen Magiers. Hast du jemals von einem anständigen gehört, der zu Schlangen sprechen konnte? Slytherin selbst haben sie Schlangenzunge genannt.«
    Diesen Worten folgte ein lautes Murmeln, und Ernie fuhr fort:
    »Erinnert ihr euch, was an der Wand geschrieben stand: Feinde des Erben, nehmt euch in Acht . Potter muss sich mit Filch in die Wolle gekriegt haben. Und kurz danach wird Filchs Katze angegriffen. Dieser Erstklässler Creevey hat Potter beim Quidditch-Spiel geärgert, weil er Bilder von ihm machte, als Potter im Schlamm lag. Und was passiert kurz danach? Creevey wird angegriffen.«
    »Er kommt mir aber immer so nett vor«, sagte Hannah unsicher, »und außerdem, nun ja, er war es immerhin, der Du-weißt-schon-wen verjagt hat. Er kann nicht durch und durch böse sein, oder?«
    Ernie senkte geheimnistuerisch die Stimme, die Hufflepuffs beugten sich noch weiter vor, und Harry stahl sich näher heran, um Ernies Worte zu erhaschen.
    »Keiner weiß, wie er diesen Angriff von Du-weißt-schon-wem überlebt hat. Überlegt doch mal, er war noch ein Baby, als es passierte. Normalerweise wäre er in Stücke gerissen worden. Nur ein wirklich mächtiger schwarzer Magier konnte einen solchen Fluch überleben.« Er senkte die Stimme zu einem eindringlichen Flüstern: »Das ist wahrscheinlich der Grund, warum ihn Du-weißt-schon-wer überhaupt töten wollte. Wollte keinen anderen Schwarzen Lord haben, der mit ihm um die Macht streitet . Ich frag mich, welche anderen Kräfte Potter noch verbirgt?«
    Harry hielt es nicht länger aus. Er räusperte sich laut und trat hinter den Regalen hervor. Wenn er nicht so wütend gewesen wäre, hätte er das Schauspiel, das sich ihm bot, lustig gefunden: Die versammelten Hufflepuffs sahen aus, als wären sie von seinem bloßen Anblick versteinert, und aus Ernies Gesicht war jede Farbe gewichen.
    »Hallo«, sagte Harry. »Ich bin auf der Suche nach Justin Finch-Fletchley.«
    Offensichtlich hatten sich die schlimmsten Befürchtungen der Hufflepuffs bestätigt. Alle blickten angsterfüllt auf Ernie.
    »Was willst du von ihm?«, sagte Ernie mit zittriger Stimme.
    »Ich will ihm sagen, was im Duellierclub wirklich mit der Schlange passiert ist«,

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