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Harry Potter und die Kammer des Schreckens

Harry Potter und die Kammer des Schreckens

Titel: Harry Potter und die Kammer des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Rowling
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unförmige Holzprügel, andere brachten durch ihre gigantisch aufgequollenen Lippen kein Wort mehr heraus. Unterdessen sah Harry, wie Hermine mit aufgebauschtem Umhang wieder in den Kerker glitt.
    Als alle einen Schluck des Gegenmittels genommen hatten und die verschiedenen Schwellungen abgeklungen waren, fegte Snape hinüber zu Goyles Kessel und schöpfte die verhedderten schwarzen Überreste des Feuerwerkskörpers heraus. Die Klasse verstummte.
    »Wenn ich je rauskriege, wer das getan hat«, zischte Snape. »Dem garantiere ich, dass er rausfliegen wird.«
    Harry bemühte sich, seinem Gesicht den Ausdruck von Verwirrung zu geben. Snapes Blick fiel auf ihn, und die Glocke, die zehn Minuten später läutete, war eine Erlösung.
    »Er weiß, dass ich es war«, sagte Harry zu Ron und Hermine, nachdem sie wieder ins Klo der Maulenden Myrte gerannt waren. »Das hab ich deutlich gespürt.«
    Hermine warf die neuen Zutaten in den Kessel und begann fieberhaft umzurühren.
    »In zwei Wochen ist der Trank fertig«, sagte sie glücklich.
    »Snape kann nicht beweisen, dass du es warst«, sagte Ron aufmunternd. »Was kann er denn machen?«
    »Wie ich Snape kenne, etwas ganz Fieses«, sagte Harry unter dem Schäumen und Blubbern des Zaubertranks.
    Als Harry, Ron und Hermine eine Woche später die Eingangshalle durchquerten, bemerkten sie einen kleinen Menschenauflauf um das schwarze Brett, wo soeben ein Pergament angepinnt worden war. Seamus Finnigan und Dean Thomas winkten sie ganz aufgeregt herüber.
    »Sie gründen einen Duellierclub!«, sagte Seamus. »Heute Abend ist das erste Treffen! Ich hätte nichts gegen Duellunterricht, wer weiß, vielleicht brauche ich ihn eines Tages …«
    »Wie – du denkst, Slytherins Monster wird sich duellieren?«, sagte Ron, doch auch er las den Aushang mit Interesse.
    »Könnte nützlich sein«, sagte er auf dem Weg zum Mittagessen zu Harry und Hermine. »Sollen wir hingehen?«
    Auch Harry und Hermine hatten Lust, und so eilten sie abends um acht zurück in die Große Halle. Die langen Speisetische waren verschwunden und an einer Wand war eine goldene Bühne aufgetaucht, erleuchtet von tausenden über ihr schwebenden Kerzen. Unter der wieder samtschwarzen Decke schien sich fast die ganze Schule versammelt zu haben, alle mit aufgeregter Miene und bewaffnet mit dem Zauberstab.
    »Wer wohl den Unterricht gibt?«, fragte Hermine, als sie sich in die schnatternde Schar drängten. »Vielleicht Flitwick, ich hab gehört, er sei in jungen Jahren ein glänzender Duellkämpfer gewesen.«
    »Solange es nicht –«, begann Harry, doch mit einem Stoßseufzer brach er ab: Gewandet in einen prachtvollen pflaumenblauen Umhang, betrat Gilderoy Lockhart die Bühne, und ihm folgte, in seinem üblichen schwarzen Umhang, kein anderer als Snape.
    Mit einer Armbewegung gebot Lockhart Ruhe. »Kommt näher, hier herüber! Können mich alle sehen? Könnt ihr mich alle hören? Sehr schön!
    Nun, Professor Dumbledore hat mir die Erlaubnis erteilt, diesen kleinen Duellierclub zu gründen und euch auszubilden für den Fall, dass ihr euch verteidigen müsst, wie ich selbst es in zahllosen Fällen getan habe – die Einzelheiten lest ihr bitte in meinen Veröffentlichungen nach.
    Ich möchte euch meinen Assistenten Professor Snape vorstellen«, sagte Lockhart und ließ ein breites Lächeln aufblitzen. »Er hat mir anvertraut, dass er selbst ein klein wenig vom Duell versteht und sich freundlicherweise bereit erklärt hat, mir anfangs bei einer kleinen Vorführung zu helfen. Nun, ihr jungen Leute braucht euch keine Sorgen zu machen, wenn ich mit ihm fertig bin, bekommt ihr euren Zaubertranklehrer unversehrt wieder, keine Angst!«
    »Wär’s nicht das Beste, wenn sie sich gegenseitig erledigten?«, murmelte Ron Harry ins Ohr.
    Snapes Oberlippe kräuselte sich. Harry fragte sich, weshalb Lockhart eigentlich noch lächelte; wenn Snape ihn so angesehen hätte, hätte er schon längst das Weite gesucht.
    Lockhart und Snape wandten sich einander zu und verbeugten sich; wenigstens tat dies Lockhart mit viel Händegefuchtel, während Snape gereizt mit dem Kopf ruckte. Dann hoben sie ihre Zauberstäbe wie Schwerter in die Höhe.
    »Wie ihr seht, halten wir unsere Zauberstäbe in der herkömmlichen Kampfstellung«, erklärte Lockhart der schweigenden Menge. »Ich zähle bis drei und dann sprechen wir unsere ersten Zauberflüche. Natürlich hat keiner von uns die Absicht zu töten.«
    »Darauf würd ich nicht wetten«, murmelte Harry

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