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Haschisch - Konsum, Wirkung, Abhängigkeit, Selbsthilfe, Therapie

Haschisch - Konsum, Wirkung, Abhängigkeit, Selbsthilfe, Therapie

Titel: Haschisch - Konsum, Wirkung, Abhängigkeit, Selbsthilfe, Therapie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: beltz Verlag
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gewinnst du die Erkenntnis, dass du »das Ding« nicht mehr im Griff hast. In dem Fall zerplatzt deine Selbsttäuschung, alles unter Kontrolle zu haben, wie eine Seifenblase. Diesen Gewinn an Erkenntnis solltest du dir immerhin selbst wert sein. Anschließend hast du immer noch die Entscheidungsfreiheit, alles unverändert weiterlaufen zu lassen. Oder du nimmst das Ergebnis deines Eigenversuchs ernst und beschließt, die Macht, die du an die Droge deiner Wahl abgetreten hast, wiederzuerlangen. Du kannst dir dazu Menschen suchen, die dich in deinem Vorhaben unterstützen.
    Niemand zwingt dich, den vorgeschlagenen Kiffertest der etwas anspruchsvolleren Art zu machen. Aber ich versichere dir: Wenn du erst einmal darüber gelesen hast und ihn nicht ausprobierst, wird es an dir nagen.
    Versuche den Test alleine oder bewege andere aus deiner Clique, die Erfahrung mit dir zu teilen. Das eröffnet euch ein völlig neues Gruppenerlebnis.
    Der Test verlangt dir nichts Unzumutbares ab. Sein gewichtiger Vorteil ist, dass er nicht so unverbindlich bleibt wie ein Test, bei dem du bloß Fragen zu beantworten brauchst, um anschließend ein Ergebnis zu lesen, das dir weder direkt etwas abverlangt noch dir einen konkret umsetzbaren Handlungsvorschlag unterbreitet. Viele jugendliche Kiffer, die regelmäßig Haschisch oder Marihuana rauchen (oder bis zu dem Test geraucht haben), waren bereits vor dir gewillt, sich der hier vorgeschlagenen Selbsterfahrung zu stellen. Sie wollten es einfach wissen.
    Ich mache das Angebot für einen solchen Test gern in der Einzel- und Gruppenarbeit vor Ort in Schulen, Betrieben und Einrichtungen der Jugendarbeit. Die Ergebnisse und Folgen sind recht verschieden. Manche Teilnehmer brechen den Test vorzeitig ab. Andere kehren danach eilig zu ihren vertrauten Kiffergewohnheiten zurück. Erfreulich viele ziehen aus den gewonnenen Erfahrungen den Schluss, etwas verändern zu wollen. Sie kiffen entweder deutlich überlegter und seltener, d. h., sie wechseln von den Gewohnheitskiffern zu den Gelegenheits- oder Freizeitkiffern. Gegenüber vorher erleben sie das als großen Zugewinn an Entscheidungsspielraum. Wiederum andere stellen den Rauschmittelgebrauch gänzlich ein, weil sie mit Befriedigung festgestellt haben, dass sie mit klarem Kopf und ungetrübtem Blick ihr Augenmerk auf veränderte Lebensinhalte gerichtet haben.
    Was denkst du, welche Erfahrungen würdest du wohl machen? Entscheide und wähle jetzt!
    Entschließt du dich dazu, den Eigenversuch zu wagen, schlage ich dir vor, dass du symbolisch nachstehenden Vertrag mit dir selber schließt. Mit deiner Unterschrift bekundest du die Ernsthaftigkeit deines Vorhabens und beugst Halbherzigkeiten vor. Wenn du deine eigene Unterschrift nicht ernst nimmst, ist das gleichbedeutend damit, dass du dich selbst als Person und Mensch nicht wichtig nimmst. Das wäre in der Tat eine sehr ernst zu gewichtende Selbsterkenntnis. Viel wahrscheinlicher wirst du allerdings mit Erstaunen feststellen, wie sehr du dich durch deine eigenhändige Unterschrift an den Vertrag mit dir selbst gebunden fühlen wirst. Lass deinen Vertrag zusätzlich von einer dir vertrauten Person als Zeuge unterschreiben. Das kann dich doppelt motivieren.
    Zum Schluss noch eine Information für dich, damit du dich nicht ungerecht behandelt fühlst im Glauben, ich würde speziell dir als Kiffer und sonst niemandem einen derartigen Eigentest zumuten. Erwachsene, die gewohnheitsmäßig Alkohol trinken oder rauchen, konfrontiere ich mit dem gleichen 6-Wochen-ohne-Vorschlag. Oft verspüren sie auf Anhieb erst einmal die gleichen inneren Widerstände dagegen, die du möglicherweise gerade jetzt empfindest. Viele freunden sich nach einigem Überlegen allerdings mit der Vorstellung eines solchen Vorhabens an. In Familienberatungen oder -therapien lasse ich Eltern und Kinder den Test gemeinsam durchführen. Der Test behandelt also legale wie illegale Stoffe gleichermaßen. Ich schlage seinen Einsatz dort vor, wo die Chance besteht, dass er ernst genommen wird und realistischerweise mit einem Erfahrungsgewinn durchgeführt werden kann.

Schlussendlich
eine Ansichtssache:
Ist das Leben
ohne Rauschmittel
überhaupt noch zu ertragen?
    Der Seele Grenzen
kannst du im Gehen nicht erreichen,
und wenn du jeglichen Weg auf der Erde
zu Ende gehen würdest.
    (Heraklit)
    Wenige freilich gehen durch das Tor
und geben den schönen Schein dahin
für die geahnte Wirklichkeit des Innern.
    (Hermann Hesse)
    Nur weil Kiffer

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