Hashimoto und Basedow
Meersalz, wenn Sie damit kochen, und auch in einer guten Mischung von jodhaltigen und jodarmen Speisen, wobei Sie nicht mehr darauf achten müssen, jodreiche Nahrung besonders auszugrenzen. Die tägliche optimale Jodaufnahme könnte hier etwa bei 100 µg liegen. Das ist nicht viel. Wir brauchen von diesem Mineral ja insgesamt auch als Gesunde nur sehr kleine Mengen. 1 g Schüßler-Salz Nr. 15 Kalium jodatum (das sind 4 Tabletten) beispielsweise beinhaltet in der Potenz D6 schon 0,5 µg und in der D3 50 µg. Die Tagesdosis, von der wir sprechen, könnte also sogar mit 8 Tabletten einer D3 gedeckt werden. Ich möchte bei dieser Gelegenheit kurz Ihre Aufmerksamkeit darauf lenken, dass wir es gewohnt sind, bei homöopathischen Verdünnungen davon auszugehen, dass chemisch kaum noch wirksame Inhaltsstoffe vorliegen. Das stimmt aber nur für extrem hohe Verdünnungen: Jod in einer Verdünnungsstufe von D1 oder D2 würde schon eine Vergiftung zur Folge haben und kann schon in der D3 locker mit mehreren Schmelztabletten den Tagesbedarf erfüllen.
Auch die Zubereitungsart bestimmt den Jodgehalt von Lebensmitteln
Beachten Sie, wenn Sie Ihren Jodbedarf über die Nahrung decken wollen, dass die Zubereitungsart für die Dosierung wichtig ist. Ein Stück Seelachs kann z. B. 100 µg Jod enthalten. Beim Kochen geht ein Großteil des Jods aber in den Saft über, während es beim Braten im Wesentlichen im Fisch verbleibt und für die Aufnahme durch den Darm zur Verfügung steht.
Jod gibt es natürlich auch in Form von Tabletten zu kaufen. Hier wären bei der Hashimoto 50 µg in Ergänzung zu einer jodarmen Ernährung ausreichend. Auch das jodierte Speisesalz ist sehr jodreich und kann etwas besser dosiert werden als Nahrungsmittel, deren Jodreichtum nie so genau vorherzusagen ist. Wie viel Jod beispielsweise ein Fisch aufnimmt, hat damit zu tun, in welchem Meer er schwimmt. Aber auch einzelne Fischsorten unterscheiden sich darin, wie viel Jod sie brauchen und individuell in ihren Körper einlagern. Wenn Sie Jodsalz verwenden, müssen Sie salzarm essen, um nicht zu hoch zu dosieren.
Regulationsstarre der Schilddrüse – Hashimoto-Typ 1 und 2?
Bei der Frage, wie viel Jod eine Hashimoto-Patientin verträgt, müssen wir noch etwas tiefer schürfen und uns die Frage stellen, wie die entzündete Schilddrüse darauf reagiert, wenn man L-Thyroxin verabreicht. Viele aufmerksame Ärzte, die eine Hashimoto mit L-Thyroxin behandeln, kennen dieses Phänomen: Manche Patientinnen kommen damit wunderbar zurecht, während andere starke Beschwerden bekommen, sobald die Tabletten geschluckt werden. Das hat manche Therapeuten auch dazu veranlasst, möglichst sachte mit niedrigen Dosierungen zu beginnen. Da werden mitunter nur 12,5 µg am Tag verabreicht, bevor man langsam und stufenweise die Dosis über Monate und Jahre erhöht. Sehr oft bleibt man dann auf der Stufe von 50 µg stehen, weil man Angst vor überschießenden Reaktionen hat, die Richtung Schilddrüsenüberfunktion aussehen: Herzklopfen, Blutdruckentgleisungen, Ängste, Schlafstörungen und vieles mehr.
Bei der Hashimoto müsste man eigentlich einen Typ 1 und einen Typ 2 unterscheiden. Der Typ 1 hat eine Schilddrüse mit erhaltener Regulationsfähigkeit. Es liegt vielleicht eine Entzündung vor und die Schilddrüse ist auch geschwächt, aber sie schafft es noch recht gut, den Tagesbedarf an Schilddrüsenhormon von vielleicht 150 µg zu produzieren. Kommen dann mittels einer Tablette 50 µg von außen dazu, fährt sie sofort die Eigenproduktion zurück, um sich zu schonen. Diesen Menschen mit einem Typ 1 kann man unbedenklich und sehr rasch immer stärkere Dosen verschreiben, bis jene Menge an Schilddrüsenhormon zugeführt wird, die der Körper braucht – und zwar so viel, dass die Schilddrüse selbst überhaupt nichts mehr leisten muss. Sie wird gleichsam in die Ferien geschickt, um sich von ihrem »Burn-out« einer Hashimoto zu erholen. Dabei werden die Antikörperspiegel heruntergehen und auch im Ultraschall werden sich die Zeichen einer Entzündung zurückbilden und es wird ein Ruhezustand eintreten, den man als Remission oder vielleicht sogar als Heilung bezeichnen kann. Bei diesem Typ kann eine Hashimoto durch die Gabe von L-Thyroxin geheilt werden, denn die Entlastung der Schilddrüse von ihrer Pflicht führt automatisch dazu, dass sie sich selbst wieder immunologisch in den Körper integrieren lässt und später vielleicht sogar wieder einen Zustand erreicht, in dem sie selbst
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