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Hasturs Erbe - 15

Hasturs Erbe - 15

Titel: Hasturs Erbe - 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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zarte Berührung, Rate schnell und rasch wie ein kleines, munteres Tier, Thyra mit dem sonderbaren Gefühl einer schwarzen, stolzen Bestie.
Kadarin. Der verbundene Zirkel bildete sich wie von selbst und ich entdeckte zu meiner Überraschung und momentanen Bestürzung, daß sich Thyra im Zentrum befand und uns um sich herumwob. Doch sie schien mit sicherem, geschicktem Einfühlungsvermögen zu arbeiten, so daß ich sie an diesem Platz akzeptierte. Plötzlich sah ich Kadarin und hörte seine Stimme mitten in einem Satz:
„… stoßt mich also zurück, Lady Storn?”
Wir konnten sogar den Raum sehen, in dem er sich befand, eine hohe, gewölbte, alte Halle mit blauen Glasfenstern von fast unvorstellbarem Alter. Direkt vor seinen Augen stand stolz aufgerichtet eine große, alte Frau mit grauen Augen und dichtem weißem Haar. Sie klang tief bestürzt.
„Euch zurückstoßen, Dom? Ich habe keine Autorität, zu geben oder zu verweigern. Nach der Belagerung wurde die Sharra-Matrix dem Schmiedevolk übergeben. Man hatte sie ihm ohne Recht genommen, vor Generationen, und nun liegt sie sicher in ihrer Verwahrung. Es liegt an ihnen, sie herauszugeben.”
Wir alle konnten Kadarins tiefe Enttäuschung fühlen - hartnäckige, abergläubische, alte Dame! -, als er sagte: „Es ist Kermiac von Aldaran, der mich bittet, Euch zu erinnern, daß Ihr Sharras Matrix ohne Erlaubnis von Aldaran genommen habt…”
„Ich erkenne sein Recht nicht an.”
„Desideria”, sagte er. „Wir wollen nicht streiten. Kermiac schickt mich her, daß ich die Sharra-Matrix zurück nach Aldaran bringe. Aldaran ist Lehnsherr zu Storn, und damit ist wohl alles gesagt.”
„Kermiac weiß nicht, was ich weiß, Sir. Die Sharra-Matrix liegt gut dort, wo sie ist. Es gibt heutzutage keine Bewahrerinnen, die mächtig genug wären, mit ihr umzugehen. Ich selbst habe sie nur ein einziges Mal mit Hilfe einer Hundertschaft des Schmiedevolkes angerufen, und es wäre unrecht von mir, wenn ich sie ihrer Gottheit berauben würde. Bitte sagt Kermiac, daß sie nach meinem besten Urteil, dem er immer getraut hat, dort bleiben soll, wo sie ist.” „Ich habe dieses abergläubische Gerede über Göttinnen und Talismane satt, Lady. Eine Matrix ist eine Maschine, nichts weiter.”
„Wirklich? Das habe ich auch gedacht, als ich noch ein Kind war”, sagte die alte Dame. „Ich wußte im Alter von fünfzehn Jahren mehr über Matrizes als Ihr heute, Sir, und ich weiß, wie alt Ihr wirklich seid.” Ich spürte, wie der Mann unter ihrem scharfen, festen Blick zurückwich. „Ich kenne diese Matrix, Ihr nicht. Laßt mich Euch raten. Ihr könnt sie nicht handhaben. Auch Kermiac nicht. Laßt sie liegen, Mann! Weckt sie nicht auf! Wenn Ihr nicht gern von Göttinnen reden hört, nennt sie eine Kraft, die heutzutage grundsätzlich außerhalb menschlicher Kontrolle liegt und unheilvoll ist!”
Kadarin schritt auf und ab, und ich ging mit ihm und teilte seine Unruhe, die so stark war, daß sie wie Schmerz wirkte. „Lady, eine Matrix kann in sich nicht schlechter oder besser sein als der Kopf des Mannes, der sich ihrer bedient. Haltet Ihr mich für böse?”
Sie winkte mit ungeduldiger Handbewegung ab. „Ich halte Euch für ehrenwert, aber Ihr scheint nicht zu glauben, daß es Kräfte gibt, die so weit von menschlichen Vorstellungen entfernt sind, daß sie alles unheilvoll machen. Oder unheilvoll in gewöhnlichen menschlichen Begriffen. Und was würdet Ihr damit anfangen? Laßt es sein, Kadarin!”
„Ich kann nicht. Es gibt keine andere Kraft, die mächtig genug für meine Pläne ist, und diese sind ehrenwert. Ich habe sie alle überprüft, und ich habe einen Kreis bereitstellen.” „Ihr wollt sie doch nicht etwa allein benutzen oder zusammen mit der Darriell-Frau?” „So dumm bin ich auch nicht. Ich versichere Euch, ich habe an alles gedacht. Ich habe einen Comyn-Telepathen als Hilfe. Er ist vorsichtig und ausgebildet”, sagte Kadarin einschmeichelnd. „Er wurde auf Arilinn ausgebildet.”
„Arilinn”, sagte Desideria schließlich. „Ich weiß, wie auf Arilinn ausgebildet wird. Ich habe nicht geglaubt, daß dieses Wissen überlebt hat. Dann könnte es sicher sein. Versprecht mir, Kadarin, sie in seine Hände zu legen und alles seinem Urteil zu überlassen, und ich werde Euch die Matrix geben.”
„Ich verspreche es”, sagte Kadarin. Wir befanden uns in so intensivem Kontakt, daß mir schien, ich selber, Lew Alton, verbeuge sich vor der alten Bewahrerin und fühle ihre

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