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Hasturs Erbe - 15

Hasturs Erbe - 15

Titel: Hasturs Erbe - 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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geborene Telepathen. Kannst du überhaupt Gedanken lesen?” „Nur ein bißchen. Am besten spüre ich Gefühle”, sagte er.
Nicht gut. Wenn er nicht in Gedankenverbindung mit uns treten konnte, war er im Matrixkreis ohne Nutzen. Er konnte andere Dinge tun, aber wir waren zu wenige für einen Zirkel, es sei denn, für sehr kleine Matrizes.
Ich versuchte, seine Gedanken zu erfassen. Manchmal kann man es einem Telepathen, der die Kontakttechnik nie gelernt hat, zeigen, wenn alles andere versagte. Ich traf auf festen, verschlossenen Widerstand. Wie viele Erwachsene, die nur wenig Laran haben und nicht ausgebildet sind, hatte er sich Barrieren gegen die Benutzung seiner Gabe aufgebaut. Er war kooperativ und ließ es mich noch einmal versuchen und wieder und wieder, die Barrieren herabzuzwingen, und als ich schließlich aufgab, waren wir beide bleich vor Schmerz und verschwitzt. Ich mußte es bei ihm stärker versuchen als bei Regis, und es brachte nichts. „Es hat keinen Zweck”, sagte ich schließlich. „Noch etwas mehr, und es bringt dich um. Tut mir leid, Beltran. Ich bringe dir bei, was ich kann, aber ohne einen Katalysatortelepathen komme ich auch nicht weiter.” Er sah sehr niedergeschlagen aus, doch er nahm es besser auf, als ich erwartet hatte.
„So können also die Frauen und Kinder dort weitermachen, wo ich versage. Aber wenn du dein möglichstes versucht hast, bleibt mir nichts anderes übrig.”
Im Gegensatz dazu war es leicht, mit Rafe in Kontakt zu treten. Er hatte keine größeren Barrieren dagegen aufgebaut, und ich vermutete aus der leichten und vertrauensvollen Art, wie er sich in die Verbindung mit mir fallen ließ, daß er eine einzigartig glückliche und vertrauensvolle Kindheit ohne irgendwelche Ängste gehabt haben mußte. Thyra spürte, was wir erreicht hatten. Ich fühlte, wie sie es versuchte, und machte die telepathische Ouvertüre, das Gegenstück zu einer über einen Strom ausgestreckten Hand. Sie kam schnell und ließ sich ohne große Umstände in den Kontakt fallen und…
Ein wildes Tier, schwarz, gefährlich, tänzelte durch einen unerforschten Dschungel. Ein Geruch von Moschus… Krallen an meiner Kehle…
War das ihre Art zu scherzen? Ich brach den sich entwickelnden Kontakt ab und sagte grob: „Das ist kein Spiel, Thyra. Ich hoffe, du wirst das niemals auf unangenehme Art erfahren.” Sie sah erstaunt aus. Unbewußt also. Es war einfach das innere Bild, das sie projizierte. Irgendwie mußte ich damit fertig werden. Ich hatte keine Ahnung, wie sie mich wahrnahm. Das ist etwas, was man nie wissen kann. Man versucht es natürlich zuerst einmal. Ein Mädchen in dem Arilinn-Zirkel hatte mir einmal gesagt, ich fühle mich einfach zuverlässig an. Eine andere hatte verwirrt versucht zu erklären, wie ich mich für ihre Gedanken „anfühlte”, und wand sich dabei - herauskam, daß ich mich wie der Geruch von Sattelleder wahrnahm. Man versucht immer, eine Erfahrung in Worte zu kleiden, die nichts mit verbalem Ausdruck zu tun hat.
Ich kontaktierte Marjorie und spürte ihre Gegenwart in dem fragmentarischen Zirkel… ein Wirbel goldener Schneeflocken, Seidenrascheln, wie ihre Hand auf meiner Wange. Ich brauchte sie nicht anzusehen. Ich brach den versuchsweisen vierteiligen Kontakt ab und sagte: „Eigentlich ist es das - wenn wir erst gelernt haben, unsere Resonanzen aneinander anzugleichen…”
„Wenn es so einfach ist, warum haben wir es dann noch nie versucht?” fragte Thyra. Ich versuchte zu erklären, daß die Verbindung mit mehr als einem Kopf, mehr als einer Matrix, die schwierigste der Grunddisziplinen auf Arilinn darstellt. Ich spürte, wie sie versuchte, in Kontakt zu treten, und ich senkte meine Barrieren und erlaubte ihr, mich zu erreichen. Wieder die schwarze Bestie, das Gefühl von Pranken… Rafe keuchte und schrie auf. Ich versuchte Thyra abzuschütteln. „Erst, wenn du weißt, wie es geht”, sagte ich. „Ich versuche, es dir beizubringen, aber du mußt erst lernen, wann genau der Punkt der Übereinstimmung da ist, dann kannst du dich mit mir in Verbindung setzen. Versprich mir, es vorher nicht noch einmal zu versuchen, Thyra, und ich verspreche, es dir beizubringen. Einverstanden?”
Sie versprach es und zitterte heftig wegen ihres Versagens. Ich war deprimiert. Wir waren also nur vier, und Rafe war noch ein Kind. Beltran konnte überhaupt keinen Kontakt herstellen, und Kadarin war eine unbekannte Größe. Nicht ausreichend für Beltrans Pläne. Nicht annähernd

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