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Hasturs Erbe - 15

Hasturs Erbe - 15

Titel: Hasturs Erbe - 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Jahre alt. Als ich von seinem Tod erfuhr, habe ich um ihn, glaube ich, mehr geweint als um Vater. Ich erinnere mich, daß ich ihn einmal gefragt habe, warum er keine Frau habe, und er hat mich auf die Wange geküßt und gesagt, er warte darauf, daß ich groß werde.” Ihre Wangen waren gerötet, der Blick war in weite Femen gerichtet. Schließlich seufzte sie und sagte: „Hast du irgendeinen Gegenstand von Danilo?”
Regis nahm den Dolch mit dem Hastur-Wappen. Er sagte: „Wir haben beide darauf geschworen, und als man ihn entführte, wurde er ihm vom Gürtel geschnitten.” „Dann müßte er seine Schwingungen tragen”, sagte sie, nahm den Dolch in die Hand und preßte ihn leicht an die Wange. Dann, mit dem Dolch noch in der Hand, öffnete sie den Matrixbeutel. Regis wandte die Augen ab, doch vorher traf ihn ein Schimmer wie ein blauer Blitz, der seinen Magen sich zusammenkrampfen ließ. Javanne war einen Moment still und sagte dann mit entrückter Stimme: „Ja, auf dem Weg ins Gebirge, vier merkwürdige Umhänge … ein Emblem, zwei Adler… schneiden ihm den Dolch ab mit Scheide und allem Regis! Er wurde in einem terranischen Hubschrauber fortgebracht!” Sie hob den Blick von der Matrix und sah ihn erstaunt an.
Regis dachte, es würde ihm das Herz zusammenpressen. Er sagte:
„Nicht nach Thendara. Die Terraner dort würden keine Verwendung für ihn haben. Nach Aldaran?”
Ihre Stimme zitterte. „Ja. Das Zeichen der Aldaraner ist ein Doppeladler… und ihnen kann es leicht gelingen, einen Hubschrauber der Terraner zu leihen - Großvater hat das hier auch schon in dringlichen Fällen gemacht. Aber warum?”
Die Antwort war klar. Danilo war ein Katalysatortelepath. Es hatte eine Zeit gegeben, als Kermiac von Aldaran in den Bergen Bewahrer ausbildete, und ohne Zweifel hatte er Verwendungsmöglichkeiten für Katalysatoren.
Regis sagte langsam: „Er hat schon mehr ertragen als ein nicht ausgebildeter Telepath ertragen kann. Wenn man ihn weiter belastet und bedrückt, kann er wahnsinnig werden. Ich hätte ihn mit nach Thendara nehmen sollen, anstatt ihn unbewacht zurückzulassen. Das ist meine Schuld.”
Bestürzt hob er den Kopf und kämpfte gegen eine entsetzliche Furcht an. „Ich muß ihn retten. Ich habe es geschworen. Javanne,
du mußt mir helfen, mich in der Matrix zu verankern. Ich habe keine Zeit, nach Neskaya zu gehen.”
„Regis, gibt es keine andere Möglichkeit?*’
„Keine. Großvater, Kennard, der Rat - Dani bedeutet ihnen nichts. Wenn es Dyan gewesen wäre, hätten sie sich die Beine ausgerissen. Wenn die Aldaraner mich gekidnappt hätten, würden sie eine Armee in Gang setzen! Aber Danilo? Was denkst du?”
Javanne sagte: „Dieser Nedestro-Erbe von Kennard, hat man ihn nicht nach Aldaran geschickt? Er ist doch mit ihnen verwandt. Ich frage mich, ob er seine Hand im Spiel hat.” „Lew? Niemals!”
Javanne blickte skeptisch. „In deinen Augen kann er keinen Fehler machen. Als du ein kleiner Junge warst, warst du ebenso in ihn verliebt wie ich in Dom Rafael. Ich teile nicht deine Kinderleidenschaft für ihn und bin nicht so blind, ihn nicht zu erkennen. Kennard hat ihn mit häßlichen Tricks in den Rat gezwungen.”
„Du hast kein Recht, so etwas zu sagen, Javanne. Er ist den Comyn verschworen und wurde im Turm ausgebildet.”
Sie weigerte sich zu streiten. „Jedenfalls kann ich sehen, warum du gehen zu müssen glaubst, aber du hast keine Ausbildung, und es ist gefährlich. Ist denn wirklich solche Eile nötig?” Sie bückte ihm in die Augen und sagte nach einem Moment: „Wie du willst. Zeige mir deine Matrix.”
Er biß die Zähne aufeinander und wickelte den Stein aus. Erstaunt holte er Luft: In den Tiefen der Matrix glühte ein schwaches Licht. Sie nickte. „Ich kann dir helfen, sie zu verschlüsseln. Ich bleibe in Kontakt mit dir. Es nützt vielleicht nicht viel, aber wenn du… wenn du hinausgehst und nicht zurück in deinen Körper kannst, hilft es mir, wenn ich dich erreichen kann.” Sie holte tief Luft. Einen Moment später fühlte er ihren Kontakt. Sie hatte sich nicht bewegt und nur den Kopf über den blauen Stein gesenkt, so daß er den Scheitel in ihrem schwarzen Haar sah, doch Regis erschien es, als beuge sie sich über ihn, ein schlankes, kindhaftes Mädchen, viel größer als er. Sie schleuderte ihn hoch, als sei er ein winziges Kind; er saß auf ihren Hüften, sie hielt ihn locker auf dem Arm. Er hatte jahrelang nicht daran gedacht, daß sie dies mit ihm gemacht hatte,

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