Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hasturs Erbe - 15

Hasturs Erbe - 15

Titel: Hasturs Erbe - 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
Vom Netzwerk:
ist. Sollte meinem Leib ein Erbe versagt bleiben, werde ich, RegisRafael Felix Alar Hastur y Elhalyn, ihn zu meinem Erben bestimmen und benennen und schwöre, daß niemand außer meinem erstgeborenen Sohn aus ordentlicher Ehe ihn von seinem Platz vertreiben soll, und solange ich lebe soll ihm niemand seine Rechte in meinem Haus, sowie an meinem Besitz und Erbe streitig machen. Ich lege diesen Eid in Gegenwart von uns beiden bekannten Zeugen ab. Ich erkläre, daß mein Sohn nicht mehr Michael Regis Lanart-Hastur genannt werden soll, sondern …” Er hielt inne und suchte unter den alten Comyn-Namen nach einem passenden neuen, der das Ritual bekräftigen würde. Es war keine Zeit, die Ehrenlisten nach einem Namen durchzusehen. Er würde daher die verzweifelte Eile dieser Handlung bekräftigen. „Ich nenne ihn Danilo”, sagte er schließlich. „Er soll Danilo Lanart-Hastur heißen, und ich werde so jeder Herausforderung durch meine Vorväter und nachfolgenden Söhne, meine Ahnen und meine Nachkommenschaft entgegentreten. Und dieser Anspruch wird von mir Zeit meines Lebens nicht widerrufen werden, weder in meinem Namen noch von einem der Erben meines Leibes.” Er beugte sich nieder und küßte seinen Sohn auf den weichen Babymund. Es war geschehen. Vater und Sohn erlebten einen merkwürdigen Anfang. Regis fragte sich, wie das Ende sein würde. Dann wandte sich sein Blick der alten Kinderfrau zu.
„Pflegemutter, ich vertraue dir meinen Sohn an. Wenn die Straßen sicher sind, mußt du ihn zu Lord Hastur nach Thendara bringen und dafür sorgen, daß man ihm das Zeichen der Comyn gibt.”
Javanne rollten langsam Tränen über die Wangen, doch sie sagte nur: „Laß mich ihn noch einmal küssen.” Dann erlaubte sie der alten Frau, das Kind fortzutragen. Regis Blick folgte ihnen. Es war ein sonderbares Gefühl. Er fragte sich, ob sein Sohn Laran oder die unbekannte Gabe des Hasturs hatte. Er fragte sich, ob er es je erfahren und ob er dieses Kind jemals wiedersehen würde.
„Ich muß gehen”, sagte er zu seiner Schwester. „Laß nach meinem Pferd schicken und nach jemandem, der die Tore ohne Lärm für mich öffnet.” Als sie zusammen in der Einfahrt standen, sagte er: „Wenn ich nicht zurückkehre …”
„Sprich nicht von schlechtem Ausgang”, sagte sie rasch.
„Javanne, hast du die Gabe des Hasturs?”
„Ich weiß es nicht”, antwortete sie. „Niemand weiß es, bis sie von jemandem erweckt wird, der sie besitzt. Wir hatten immer gedacht, du hättest kein Laran.. .”
Er nickte grimmig. Damit war er aufgewachsen, und immer noch war es eine offene Wunde. Sie sagte: „Es wird der Tag kommen, an dem du zu Großvater gehen mußt, der die Gabe hat, um sie in dem Erben zu erwecken, und ihn um das Geschenk bitten mußt. Dann, und nur dann, wirst du erfahren, was es ist. Ich selber weiß es nicht”, sagte sie. „Nur wenn du früher gestorben wärest, bevor man dich zum Mann erklärte oder du einen Sohn gezeugt hättest, hätte man die Gabe in mir erweckt, so daß ich sie vor meinem Tod auf einen meiner Söhne hätte übertragen können.”
Und so wird es immer weitergehen. Er hörte das sanfte Klappen der Hufe in der Dunkelheit. Er machte sich bereit aufzusitzen und wandte sich noch einmal um, um Javanne zu umarmen. Sie weinte. Auch er mußte Tränen von den Lidern fortblinzeln. Er flüsterte:
„Sei gut zu meinem Sohn, Liebling.” Was sollte er noch sagen?
Javanne küßte ihn eilig und sagte: „Sage, daß du zurückkommst, Bruder. Sag sonst nichts mehr.” Ohne auf ein weiteres Wort zu warten, entzog sie sich ihm und rannte durch die Dunkelheit zurück zum Haus.
Die Tore von Edelweiß schlössen sich hinter ihm. Regis war allein. Die Nacht war dunkel und neblig. Er schnallte den Umhang am Hals zu und berührte dabei den kleinen Beutel, in dem die Matrix lag. Selbst durch die isolierende Umhüllung spürte er sie, was kein anderer gekonnt hätte. Ein kleines lebendes Ding, das pulsierte … Er war mit ihr allein, unter einer schmalen Mondsichel, die sich über den fernen Hügeln senkte. Bald würde auch dieses schwache Licht verschwunden sein.
Er schüttelte sich, murmelte etwas zu seinem Pferd, reckte sich auf und ritt nach Norden. Die erste Etappe seiner Reise in das Unbekannte hatte begonnen.
    16
    (Lew Altons Erzählung)
    Bis zum Tag meines Todes, dessen bin ich sicher, werde ich mich an die erste glückliche Zeit in Aldaran erinnern.
In meinen Träumen ist alles, was später geschah, wie ausgelöscht, all

Weitere Kostenlose Bücher