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Hasturs Erbe - 15

Hasturs Erbe - 15

Titel: Hasturs Erbe - 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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sehr mutig gekämpft haben.” Er breitete einen langen, schweren, wollenen, farblosen Umhang mit Lederschnallen und -riemen aus. Er war arg zerfetzt und beschädigt. Dom Felix richtete sich ein wenig auf und sagte: „Seit ich lebe, hat man so etwas in den Domänen nie gesehen. Ich glaube, man trägt sie noch in den Hellers. Und er ist mit Marderpelz abgesetzt Wahrscheinlich stammt er von jenseits des Flusses. Banditen in den Bergen tragen solche Umhänge. Aber warum Dani? Wir sind nicht reich genug, um Lösegeld zahlen zu können, und auch nicht so wichtig, als daß er eine Geisel für irgend etwas sein könnte.”
Regis dachte wütend, daß Dyans Leute aus den Hellers stammten. Laut sagte er lediglich: „Die Leute aus dem Gebirge arbeiten für jeden, der sie gut bezahlt. Habt Ihr Feinde, Dom Felix?”
„Nein. Seit fünfzehn Jahren lebe ich in Frieden und bestelle mein Land.” Der alte Mann war wie gelähmt. Er sah Regis an und sagte:
„Mein Lord, wenn Ihr krank seid…”
„Nicht wichtig”, sagte Regis. „Dom Felix, ich verspreche Euch bei dem Eid, den kein Hastur brechen darf, daß ich herausfinden werde, wer Euch dies angetan hat, und daß ich Euch Dani zurückbringen werde. Andernfalls werde ich mit meinem Leben dafür einstehen.” Er legte einen Augenblick lang die Hand über die des alten Mannes. Dann richtete er sich auf und sagte: „Eine der Wachen soll hierbleiben und sich in der Abwesenheit Eures Sohnes um das Land kümmern. Gabriel, reite mit der Eskorte nach Thendara zurück und berichte Kennard Alton hiervon. Und zeige Kennard den Umhang. Er weiß vielleicht, wo in den Hellers er gewebt wurde.”
„Regis, ich habe Befehl, dich nach Neskaya zu bringen.”
„Zur rechten Zeit. Dies hier ist wichtiger”, sagte Regis. „Du bist ein Hastur, Gabriel, wenn auch nur durch Einheirat, und deine Söhne sind Erben der Hastur. Die Ehre des Stammes ist auch die deine, und Danilo ist mein Blutsbruder.”
Sein Schwager blickte ihn sichtlich erschüttert an. Erbe einer Domäne zu sein, hatte auch sein Gutes, fand Regis, denn man gehorchte seinen Befehlen ohne Frage. Ungeduldig sagte er: „Ich bleibe hier, um dem Vater meines Freundes Gesellschaft zu leisten, oder ich warte auf Edelweiß.”
„Du kannst nicht ohne Wache hierbleiben”, sagte Gabriel schließlich, „im Gegensatz zu Dani bist du reich und wichtig genug für eine Geiselnahme.” Er stand den Comyn nahe genug, um unentschieden zu sein. „Ich könnte dich mit einer Wache nach Edelweiß schicken”, sagte er. Regis protestierte wütend. „Ich bin kein Kind! Brauche ich ein Kindermädchen, um mich am Schürzenband drei Meilen weit ziehen zu lassen?”
Gabriels eigene Söhne begannen auch schon, sich gegen die Bewachung Tag und Nacht zu wehren. Schließlich sagte er: „Regis, sieh mich an. Du stehst unter meiner Obhut. Versprich mir bei deiner Ehre, auf direktem Weg, ohne von der Straße abzuweichen, nach Edelweiß zu reiten, es sei denn, du triffst auf Bewaffnete. Dann kannst du allein reiten.”
Regis versprach es, verabschiedete sich von Dom Felix und ritt fort. Als er auf Edelweiß zutrabte, dachte er ein wenig triumphierend, daß er Gabriel übertrumpft hatte. Ein erfahrener Offizier hätte ihm vielleicht ebenfalls erlaubt, direkt nach Edelweiß zu reiten - doch er hätte sich zugleich von Regis das Versprechen geben lassen, es nicht ohne Erlaubnis zu verlassen! Sein Triumph dauerte nicht lange. Das, was er zu tun hatte, quälte ihn. Er mußte herausfinden, wo und wie man Danilo erwischt hatte. Und dafür gab es nur einen Weg: seine Matrix. Er hatte den Edelstein seit jenem unheilvollen Experiment mit dem Kirian nicht mehr berührt. Er steckte immer noch in dem kleinen, isolierenden Beutelchen, der um seinen Hals hing. Die Erinnerung an jene schwindelerregende Übelkeit, als er in Lews Matrix geblickt hatte, war noch frisch, und er hatte entsetzliche Angst.
Obwohl Frieden herrschte, waren die Tore von Edelweiß verschlossen und verbarrikadiert. Regis fragte sich, welche Nachricht sie so versiegelt hatte. Glücklicherweise kannten die meisten von Javannes Dienern seine Stimme, und nach einem Moment kam ihm Javanne auch aus dem Haus, eine Dienerin auf den Fersen, entgegengelaufen. „Regis! Wir haben gehört, daß man in den Hügeln Bewaffnete gesehen hat. Wo ist Gabriel?”
Er nahm sie bei der Hand. „Gabriel geht es gut. Er ist auf dem
Weg nach Thendara. Ja, man hat auf Syrtis Bewaffnete gesehen, doch es war wohl eine Privatfehde, kein

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