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Hasturs Erbe - 15

Hasturs Erbe - 15

Titel: Hasturs Erbe - 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Krieg, Schwester.”
Sie sagte zitternd: „Ich habe mich an den Tag erinnert, als Vater in den Krieg zog! Ich war noch sehr klein, und du warst noch nicht geboren. Und dann erfuhren wir, daß er tot war und mit ihm viele seiner Männer. Der Schock hat Mutter getötet…”
Javannes ältere Söhne kamen aus dem Haus, Rafael und Gabriel, neun und sieben Jahre alt, dunkelhaarige, hochgewachsene Jungen. Sie blieben beim Anblick von Regis stehen, und Rafael sagte: „Ich dachte, du wärest krank und gingest nach Neskaya. Was tust du hier, Onkel?”
Gabriel sagte: „Mutter meinte, es würde Krieg geben. Wird es einen Krieg geben, Regis?” „Nicht daß ich wüßte. Weder hier noch anderswo wird es Krieg geben, und dafür solltet ihr dankbar sein”, antwortete Regis. „Geht nun. Ich muß mit eurer Mutter reden.” „Darf ich Melisande in den Stall reiten?” bat Gabriel. Regis hob das Kind in den Sattel und ging mit Javanne zum Haus.
„Du bist sehr krank gewesen und dünner geworden”, sagte Javanne. „Großvater hat mir Bescheid gegeben, daß du auf dem Weg nach Neskaya seist. Warum bist du jetzt hier?” Regis blickte zum dunkler werdenden Himmel. „Später, Schwester, wenn die Kinder im Bett sind, können wir reden. Laß mich ausruhen und nachdenken. Dann werde ich dir alles erzählen.”
Allein in seinem Zimmer, schritt er lange Zeit auf und ab und versuchte, sich für sein Vorhaben zu stählen.
Er berührte den kleinen Beutel an seiner Brust, streifte ihn ab und warf ihn dann ungeöffnet von sich. Noch nicht.
Er fand Javanne in ihrem kleinen Wohnzimmer vor dem Feuer. Sie hatte gerade die Zwillinge gestillt und war bereit zum Abendessen. „Bring die Babys ins Kinderzimmer, Shani”, sagte sie zu dem Kindermächen, „und sag den Frauen, daß ich auf gar keinen Fall gestört werden will. Mein Bruder und ich werden allein essen.”
„Su serva, Donna”, sagte die Frau, nahm die Kinder und ging. Javanne bediente den Bruder selbst. „Nun, erzähl, Bruder. Was ist passiert?”
„Bewaffnete haben Danilo Syrtis aus seinem Haus entführt.”
Sie sah verwirrt aus. „Warum? Und warum regst du dich darüber auf?”
„Er ist mein Waffenbruder. Wir haben den Eid der Bredin geschworen”, sagte Regis, „und es kann sich um eine private Rache handeln. Das muß ich herausfinden.” Er gab ihr schnell eine ungefähre Schilderung des Vorfalls bei den Kadetten, wie er es für die Ohren einer Frau für angemessen hielt. Sie sah schockiert und bleich aus. „Ich habe von Dyans… Vorliebe gehört. Wer hat das nicht? Es hieß einmal, er wolle mich heiraten. Ich war froh, als er sich weigerte, wenn man mir auch in dieser Sache natürlich keine Wahl gelassen hätte. Er scheint mir ein hinterhältiger, sogar grausamer Mann zu sein, aber ich habe ihn dennoch nicht für kriminell gehalten. Er ist ein Comyn und durch Eid gebunden, sich niemals in die Integrität von Gedanken anderer einzumischen. Regis glaubst du, er hat Dani entführt, um ihn zum Schweigen zu bringen?”
„Ich kann ihn nicht ohne Beweise anklagen”, sagte Regis. „Javanne, du warst doch einige Zeit in einem Turm. Wie weit ausgebildet bist du?”
„Ich war ein Jahr dort”, sagte sie. „Ich kann eine Matrix benutzen, doch sie sagten, ich habe kein großes Talent. Außerdem meinte Großvater, ich müsse jung heiraten.”
Er zog seine Matrix hervor und sagte: „Kannst du mir zeigen, wie man sie benutzt?” „Ja, dafür braucht es keine besonderen Fähigkeiten. Aber es ist nicht so sicher wie in einem Turm, und du bist nicht ganz gesund. Ich möchte es lieber nicht tun.”
„Ich muß jetzt wissen, was mit Danilo geschehen ist. Die Ehre unseres Hauses steht auf dem Spiel, Schwester.” Er erklärte ihr den Grund. Sie schob den Teller beiseite und spielte mit der Gabel. Schließlich sagte sie: „Warte.” Sie wandte sich von ihm ab und fingerte an ihrem Kleidausschnitt herum. Als sie sich wieder umdrehte, hielt sie etwas in Seide Gehülltes in der Hand. Sie sprach langsam und zog die Stirn immer noch in besorgte Falten. „Ich habe Danilo noch nie gesehen. Aber als ich noch klein und der alte Dom Felix Falkner war, kannte ich Dom Rafael gut. Er war Vaters Leibwächter, und sie gingen immer zusammen überallhin. Er hat mir Kosenamen gegeben, mich auf seinen Sattel geschoben und ist mit mir geritten… ich war in ihn verliebt, wie es ein kleines Mädchen in einen gutaussehenden Mann, der lieb und freundlich zu ihm ist, nur sein kann. Oh, ich war noch keine zehn

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