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Hasturs Erbe - 15

Hasturs Erbe - 15

Titel: Hasturs Erbe - 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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habe mich bemüht, es vor dir fernzuhalten. Ich wäre lieber gestorben, als zu denken, du hieltest mich für einen wie Dyan. Ich weiß, du bist ein Cristoforo, und eure Bräuche sind anders.”
Er mußte es wissen, nach drei Jahren in einem ihrer Klöster. Und jetzt wußte Regis auch, was sein Laran unterdrückt hatte: diese beiden Dinge zusammen. Die erwachende Zuneigung für Lew, und das telepathische Bewußtsein. Und drei Jahre lang, in jenen Jahren, in denen er die Gabe hätte entwickeln und stärken sollen, hatte er jeden emotionalen oder physischen Impuls verdrängt, und jedesmal wenn er auch nur einen schwachen telepathischen Eindruck hatte, hatte er ihn unterdrückt. Um sich vor all der Sehnsucht, dem Schmerz und der Erinnerung zu verschließen …
Sankt-Valentin-im-Schnee, ob nun heilig oder nicht, hatte Regis beinahe zerstört. Vielleicht, wenn er weniger gehorsam, weniger ängstlich gewesen wäre…
„Es ist mir gleich”, sagte er. „Ich muß dir jetzt die Wahrheit sagen, Dani. Es tut mir leid, wenn es dir weh tut, aber ich kann mich nicht selber durch die Lüge verletzen, wenn ich dich oder mich betrüge. Ich bin wie Dyan. Immerhin werde ich nicht tun, was er getan hat, aber ich fühle wie er, und ich glaube, ich weiß es schon seit langem. Wenn du das nicht akzeptieren kannst, brauchst du mich nicht mehr Herr und Freund zu nennen, aber bitte, glaube mir, ich habe es selbst nicht gewußt.”
„Aber ich weiß, daß du ehrlich zu mir warst”, keuchte Danilo. „Ich habe versucht, es vor dir zu verbergen - ich habe mich so geschämt -, ich wollte für dich sterben, das wäre leichter gewesen. Glaubst du etwa nicht, ich würde den Unterschied erkennen?” fragte er. Tränen rannen über sein Gesicht. „Wie Dyan? Du? Dyan, dem ich völlig egal war, der sein Vergnügen darin fand, mich zu quälen, und meine Angst war seine Freude…” Er holte tief und keuchend Luft, als bekäme er nicht genug Sauerstoff. „Aber du. Du hättest so weitergemacht, Tag für Tag, hättest dich weitergequält, dich fast in den Tod getrieben, nur um mich nicht zu ängstigen… glaubst du etwa, ich hätte vor dir Angst? Oder vor irgend etwas, was du sagen… oder tun könntest?” Die Lichtspuren um ihn flammten auf, und Regis fragte sich, ob Dani in der aufwallenden Emotion, die sie beide umspülte, wirklich wußte, was er sagte. Er streckte Danilo beide Hände entgegen und sagte leise: „Ein Teil der Krankheit war, glaube ich, daß wir uns voreinander verschlossen haben. Wir haben uns gegenseitig fast zerstört deswegen. Es ist aber einfacher. Wir brauchen nicht darüber reden und nach Worten zu suchen. Dani Bredu willst du jetzt mit mir reden, und zwar so, daß wir uns nicht mißverstehen können?”
Danilo zögerte einen Moment, und Regis fühlte die alte Angst vor einer Zurückweisung und konnte kaum atmen. Dann streckte Danilo - wenngleich Regis auch, wie in sich selbst, einen letzten schmerzhaften Moment der Angst, des Zögerns, der Scham spüren konnte - beide Hände aus und legte die Handflächen gegen die Regis’, geleitet durch sicheren Instinkt. Er sagte: „Ich will, Bredu.”
Die Berührung war wie ein schwacher elektrischer Schock. Regis spürte die Energieimpulse in sich wie Blitze aufzucken. Dann fühlte er die Strömungen in ihnen beiden, von Danilo in ihn hinein, in seinen Körper - in die Zentren in Kopf, Kehle, unter dem Herzen, tief drinnen in seinem Körper - und wieder zurück in Danilos Körper. Sie wirbelten, bäumten sich auf. Die Strudel begannen sich zu glätten. Die Strömung begann rasch und sanft zu gleiten. Zum ersten Mal seit Monaten, so schien es ihm, konnte er ohne die schleichende Übelkeit und den Schwindel etwas wahrnehmen, als die Energieströme in einem sicheren Kreislauf zu fließen begannen. Einen Moment lang war diese gemeinsame Lebensenergie alles, was sie spüren konnten, und unter ihrem erleichternden Einfluß tat Regis den für ihn seit langer Zeit ersten freien Atemzug.
Dann begannen sich langsam seine und Danilos Gedanken zu vermischen. Klar, beieinander, als entsprängen sie einem einzigen Kopf, einem einzigen Wesen, verbunden in unbeschreiblicher Wärme und Nähe.
Das war das einzige Bedürfnis. Jemanden so zu erreichen, dieses Zusammenheitsgefühl spüren, dieses Verschmelzen. Ohne Haut zu leben. Das ist Laran.
In der friedlichen und beruhigenden Atmosphäre dieser zauberhaften Verschmelzung erkannte Regis immer noch die Spannung und das bohrende Bedürfnis in seinem

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