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Hasturs Erbe - 15

Hasturs Erbe - 15

Titel: Hasturs Erbe - 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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er wußte nicht, was. Danilo machte weiter und versuchte, die Energieströme mit den Fingerspitzen zu ertasten. „Ich brauche dich eigentlich gar nicht zu berühren, um sie zu spüren. Ich glaube, ich weiß es…”
„Vielleicht, weil du sie selber hast”, sagte Regis. „Für die Arbeit mit der Matrix braucht man eine Ausbildung, doch es muß auch möglich sein, Laran kontrollieren zu lernen, oder die Techniken, die sich entwickelt haben. Es sei denn, man glaubt die alten Geschichten über Götter und Halbgötter, die herabgestiegen sind, den Comyn beizubringen, wie man sie benützt, und das tue ich nicht.” Es war sehr dunkel, doch er konnte Danilo deutlich sehen, als sei sein Körper von hellen, pulsierenden Energieströmen eingerahmt. Danilo sagte: „Vielleicht können wir so herausfinden, wie wir bei dir eine erneute… Krise verhindern können?”
„Ich scheine ganz in deinen Händen zu sein, Dani”, sagte Regis wortwörtlich. „Ich weiß nicht, wie ich eine erneute Attacke wie diese überstehen sollte.” Er wußte, daß der physische Schock, den Danilo ihm durch die Berührung der Matrix gegeben hatte, ihn wiederbelebt hatte, doch er war wie ausgelaugt und gefährlich schwach. „Du hast auch die Schwellenkrankheit gehabt? Wie hast du es überstanden?”
„Ja, wenn ich auch, wie ich sagte, keine Ahnung hatte, was es war. Aber es hat geholfen, als ich herausfand, wie diese Energieströme wirkten. Ich konnte sie so beeinflussen, daß sie ruhig strömten, die meiste Zeit jedenfalls, und es schien, als könne ich diese Energie nutzen. Ich kann das nicht gut ausdrücken. Ich weiß nicht genau, wie ich es sagen soll.”
Regis lächelte zaghaft und sagte: „Vielleicht gibt es dafür keine Worte.” Er beobachtete die Energieströme in Danilos Körper und hatte das sonderbare Gefühl, daß sie beide trotz der warmen, schweren Kleidung nackt waren, aber es war eine andere Art von Nacktheit. Vielleicht hatte Lew das gemeint: ohne Haut leben zu müssen. Er konnte Danilos Energieströme auch spüren, fühlte wie sie sich ruhig und beständig mit den Lebenskräften bewegten. Danilo machte weiter, spürte die Bahnen auf, ohne sie zu berühren. Doch auch so regte diese Nichtberührung die körperliche Gegenwart wieder an. Regis konnte sich nicht erinnern, ob Lew gesagt hatte, daß die gleichen Ströme auch die sexuelle Energie mit sich führten, doch er spürte es und war sich dessen fast sicher. Sanft streckte er die Hand aus und hielt Danis Finger fest.
„Nein”, sagte er, jetzt nicht mehr wütend, sondern aufrichtig und sich der Sache stellend jetzt konnten sie einander nicht mehr anlügen. „Du willst doch nicht auch das hervorrufen, Dani?”
Einen Moment herrschte erstarrte Stille, und Danilo hielt den Atem an. Dann sagte er in gedämpftem Flüstern: „Ich wußte nicht, daß du es wußtest.”
„Als du mich beschimpft hast - da warst du näher an der Wahrheit, als dir bewußt war, Dani. Ich habe es damals auch nicht gemerkt. Aber ich wollte nicht so auf dich zugehen… wie Dyan. Paß also auf, Dani.”
Er berührte Dani jetzt nicht mehr, doch zugleich fühlte er, wie die ruhigen Energieströme Danis stoppten und der Puls jagte und unregelmäßig wurde wie ein Strudel in einem ruhigen Fluß. Er wußte nicht, was es bedeutete, doch er spürte, ohne es zu wissen, daß es wichtig war, daß er etwas anderes entdeckt hatte, etwas, das er unbedingt wissen mußte, etwas, von dem sein Leben abhängen konnte.
Danilo sagte mir rauher Stimme: „Du? Wie Dyan? Niemals!”
Regis rang um eine ruhige Stimme, doch er spürte jetzt die Energieströme. Das ruhige Pulsieren, das seine Wahrnehmungen wieder deutlich und zuverlässig gemacht hatte, begann unruhig und ungleichmäßig zu werden. Er sagte mit mühsamer Beherrschung: „Nicht genauso … nichts, das du fürchten müßtest. Ich schwöre es. Aber es stimmt. Haßt du mich jetzt, oder verachtest du mich?”
Danilos Stimme klang rauh. „Glaubst du, ich kenne da keinen Unterschied? Ich würde deinen Namen nicht in einem Atemzug mit seinem nennen…”
„Es tut mir leid, wenn ich dir die Illusion nehmen muß, Dani”, sagte Regis sehr ruhig, „aber es würde nur schlimmer, wenn ich dir jetzt nicht die Wahrheit sagte. Das hat vorher alles so schwierig gemacht. Ich glaube, ich habe mit aller Mühe versucht… es vor dir zu verbergen, es vor mir selber zu verbergen - das war es wohl, was mich so krank gemacht hat. Ich kannte deine Angst. Du hast dazu guten Grund. Ich

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