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Hasturs Erbe - 15

Hasturs Erbe - 15

Titel: Hasturs Erbe - 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Körper, doch es war nicht mehr so wichtig. Aber warum sollten wir beide nun noch davor Angst haben?
Genau das, Regis wußte es nun, hatte seine Lebenskräfte zu Knoten zusammengeballt, hatte die lebensspendenden Ströme abgeblockt, bis er fast gestorben war. Sexualität war nur ein Teil davon. Das eigentliche Problem war die Unwilligkeit, sich selbst zu erkennen und zu akzeptieren. Ohne Worte wußte er, daß die Reinigung dieser Kanäle ihn befreit hatte, ihm ermöglicht hatte, das zu sein, was er war und was er sein würde.
Eines Tages würde er den Kniff kennen, jene Strömungen zu dirigieren, ohne sie durch seinen Körper strömen zu lassen. Aber nun brauchte er dies hier und jemanden, der ihn vollständig akzeptierte, alles in ihm, seinen Geist und seinen Körper und seine Gefühle, der sich ihm vollständig hingeben konnte. Und es war eine größere Nähe als Blutsverwandtschaft. Ohne Haut zu leben.
Und plötzlich wußte er, daß er keinen Turm mehr aufzusuchen brauchte. Was er nun gelernt hatte, war eine einfachere Möglichkeit, als das, was sie ihm dort beigebracht hätten. Er wußte, jetzt konnte er Laran so einsetzen, wie er es brauchte. Er konnte seine Matrix benutzen, ohne wieder krank zu werden. Er konnte mit jedem in Kontakt treten, mit dem er in Kontakt treten wollte, konnte die Botschaft senden, die ausgesandt werden mußte.
    22
    (Lew Altons Erzählung)
    Zum neunten oder zehnten Mal in einer Stunde ging ich auf Zehenspitzen zur Tür, band den Lederriemen los und spähte hinaus. Die Außenwelt bestand aus einer grauen, wirbelnden, feuchten Masse. Ich wich wieder zurück, wischte mir den Schnee von der Stirn und sah in dem dämmrigen Licht, daß Marjorie wach war. Sie setzte sich auf und wischte mein Gesicht mit einem seidenen Taschentuch trocken.
„Ein schwerer Sturm für diese Jahreszeit.”
„Bei uns in den Bergen gibt es ein Sprichwort, Liebling: Vertraue weder der Prophezeiung eines Betrunkenen noch dem Hund eines anderen, noch dem Wetter zu jeder Jahreszeit.” „Wie dem auch sei”, sagte sie und versuchte, meine eigenen Gedanken in Worte zu kleiden. „Ich kenne diese Berge. An dem Sturm hier macht mir etwas Angst. Der Wind heult nicht so, wie er sollte. Der Schnee ist zu naß für diese Jahreszeit. Irgendwie ist etwas falsch. Ein Sturm, ja. Aber nicht so.”
„Ob falsch oder nicht, ich wünschte nur, er hörte auf.” Doch im Moment waren wir dagegen machtlos. Wir konnten nur das Beste aus der Situation machen, hier zusammen im Schnee festzusitzen. Ich verbarg mein Gesicht an ihrer Brust. Lachend sagte sie: „Du bist aber gar nicht böse darüber, hier mit mir zu sein.”
„Lieber wäre ich mit dir auf dem Arilinn”, sagte ich. „Wir hätten eine prachtvollere Brautkammer.”
Sie legte ihre Arme um mich. Es war so dunkel, daß wir nicht das Gesicht des anderen erkennen konnten, doch wir brauchten kein Licht. Sie flüsterte: „Ich bin überall mit dir glücklich.”
Wir waren nun übertrieben vorsichtig miteinander. Ich hoffte, eines Tages würde der Zeitpunkt kommen, wenn wir uns ohne Angst in die Arme sinken konnten. Ich wußte, ich würde es nie vergessen, nicht solange ich lebte, jenen entsetzlichen Wahnsinn, der uns beide ergriffen hatte, und auch nicht jene schrecklichen Stunden danach, in denen sich Marjorie in einen dumpfen, erschöpften Schlaf hineinweinte, während ich ruhelos neben ihr lag. mit der Angst, sie würde mir nie wieder vertrauen und mich lieben.
Diese Furcht verschwand einige Stunden später, als sie die Augen öffnete, die dunkel und geschwollen aus dem tränenfleckigen Gesicht blickten, und impulsiv die Hand nach mir ausstreckte, mit einer Zärtlichkeit, die meine Ängste hinwegfegte. Doch eine Furcht blieb: Konnte es uns wieder ergreifen? Konnte irgend jemand nach der Berührung durch Sharra wieder zu Vernunft kommen?
Doch im Moment waren wir ohne Angst. Später schlief Marjorie wieder ein. Ich hoffte, diese ausgedehnte Ruhepause würde sie nach der langen Reise wieder zu Kräften bringen. Unruhig ging ich hin und her und spähte immer wieder in den Schnee hinaus. Später, das wußte ich, mußte ich mich nach draußen wagen, um unseren Pferden die letzten Reste Hafer und Heu zu geben.
Irgend etwas an diesem Sturm war wirklich sonderbar. Er ließ mich an Thyras Trick mit dem Wasserfall denken. Nein, das war albern. Keine vernünftige Person würde aus persönlichen Gründen das Wetter beeinflussen.
Aber ich sagte zu mir selbst: Konnte irgend jemand nach der

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