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Hasturs Erbe

Hasturs Erbe

Titel: Hasturs Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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es sei denn, du triffst auf Bewaffnete. Dann kannst du allein reiten.«
    Regis versprach es, verabschiedete sich von Dom Felix und ritt fort. Als er auf Edelweiß zutrabte, dachte er ein wenig triumphierend, daß er Gabriel übertrumpft hatte. Ein erfahrener Offizier hätte ihm vielleicht ebenfalls erlaubt, direkt nach Edelweiß zu reiten – doch er hätte sich zugleich von Regis das Versprechen geben lassen, es nicht ohne Erlaubnis zu verlassen!
    Sein Triumph dauerte nicht lange. Das, was er zu tun hatte, quälte ihn. Er mußte herausfinden, wo und wie man Danilo erwischt hatte. Und dafür gab es nur einen Weg: seine Matrix. Er hatte den Edelstein seit jenem unheilvollen Experiment mit dem Kirian nicht mehr berührt. Er steckte immer noch in dem kleinen, isolierenden Beutelchen, der um seinen Hals hing. Die Erinnerung an jene schwindelerregende Übelkeit, als er in Lews Matrix geblickt hatte, war noch frisch, und er hatte entsetzliche Angst.
    Obwohl Frieden herrschte, waren die Tore von Edelweiß verschlossen und verbarrikadiert. Regis fragte sich, welche Nachricht sie so versiegelt hatte. Glücklicherweise kannten die meisten von Javannes Dienern seine Stimme, und nach einem Moment kam ihm Javanne auch aus dem Haus, eine Dienerin auf den Fersen, entgegengelaufen. »Regis! Wir haben gehört, daß man in den Hügeln Bewaffnete gesehen hat. Wo ist Gabriel?«
    Er nahm sie bei der Hand. »Gabriel geht es gut. Er ist auf dem Weg nach Thendara. Ja, man hat auf Syrtis Bewaffnete gesehen, doch es war wohl eine Privatfehde, kein Krieg, Schwester.«
    Sie sagte zitternd: »Ich habe mich an den Tag erinnert, als Vater in den Krieg zog! Ich war noch sehr klein, und du warst noch nicht geboren. Und dann erfuhren wir, daß er tot war und mit ihm viele seiner Männer. Der Schock hat Mutter getötet …«
    Javannes ältere Söhne kamen aus dem Haus, Rafael und Gabriel, neun und sieben Jahre alt, dunkelhaarige, hochgewachsene Jungen. Sie blieben beim Anblick von Regis stehen, und Rafael sagte: »Ich dachte, du wärest krank und gingest nach Neskaya. Was tust du hier, Onkel?«
    Gabriel sagte: »Mutter meinte, es würde Krieg geben. Wird es einen Krieg geben, Regis?«
    »Nicht daß ich wüßte. Weder hier noch anderswo wird es Krieg geben, und dafür solltet ihr dankbar sein«, antwortete Regis. »Geht nun. Ich muß mit eurer Mutter reden.«
    »Darf ich Melisande in den Stall reiten?« bat Gabriel. Regis hob das Kind in den Sattel und ging mit Javanne zum Haus.
    »Du bist sehr krank gewesen und dünner geworden«, sagte Javanne. »Großvater hat mir Bescheid gegeben, daß du auf dem Weg nach Neskaya seist. Warum bist du jetzt hier?«
    Regis blickte zum dunkler werdenden Himmel. »Später, Schwester, wenn die Kinder im Bett sind, können wir reden. Laß mich ausruhen und nachdenken. Dann werde ich dir alles erzählen.«
    Allein in seinem Zimmer, schritt er lange Zeit auf und ab und versuchte, sich für sein Vorhaben zu stählen.
    Er berührte den kleinen Beutel an seiner Brust, streifte ihn ab und warf ihn dann ungeöffnet von sich. Noch nicht.
    Er fand Javanne in ihrem kleinen Wohnzimmer vor dem Feuer. Sie hatte gerade die Zwillinge gestillt und war bereit zum Abendessen. »Bring die Babys ins Kinderzimmer, Shani«, sagte sie zu dem Kindermädchen, »und sag den Frauen, daß ich auf gar keinen Fall gestört werden will. Mein Bruder und ich werden allein essen.«
    » Su serva, Donna«, sagte die Frau, nahm die Kinder und ging. Javanne bediente den Bruder selbst. »Nun, erzähl, Bruder. Was ist passiert?«
    »Bewaffnete haben Danilo Syrtis aus seinem Haus entführt.«
    Sie sah verwirrt aus. »Warum? Und warum regst du dich darüber auf?«
    »Er ist mein Waffenbruder. Wir haben den Eid der Bredin geschworen«, sagte Regis, »und es kann sich um eine private Rache handeln. Das muß ich herausfinden.« Er gab ihr schnell eine ungefähre Schilderung des Vorfalls bei den Kadetten, wie er es für die Ohren einer Frau für angemessen hielt. Sie sah schockiert und bleich aus. »Ich habe von Dyans … Vorliebe gehört. Wer hat das nicht? Es hieß einmal, er wolle mich heiraten. Ich war froh, als er sich weigerte, wenn man mir auch in dieser Sache natürlich keine Wahl gelassen hätte. Er scheint mir ein hinterhältiger, sogar grausamer Mann zu sein, aber ich habe ihn dennoch nicht für kriminell gehalten. Er ist ein Comyn und durch Eid gebunden, sich niemals in die Integrität von Gedanken anderer einzumischen. Regis glaubst du, er hat Dani

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