Hauch der Verdammnis
und der Deputy, der gestern mit uns gesprochen hat, hat nichts von einem Einbruch erwähnt.«
»Was könnte es dann sein?« sagte Michael. »Hatten Josh und Jeff vielleicht irgendwie Ärger?«
Rick zögerte.
»Sag schon«, drängte Michael.
»Jeff hatte keinen Ärger«, sagte Rick vorsichtig. »Aber Josh steckt doch dauernd in Schwierigkeiten.«
»Ach ja?« sagte jemand hinter ihnen, und als Rick sich umdrehte, sah er Josh, der mit zornig funkelnden Augen um die Ecke der Cafeteria geschossen kam. »Nur weil ich nicht jedem in den Arsch krieche ...«
»Na schön, um Josh brauchen wir uns dann wohl keine Sorgen mehr zu machen«, zischte Rick wütend. Bevor Michael oder Josh noch etwas sagen konnten, verschwand er in der Cafeteria.
Michael starrte Josh an. Seine knittrige Kleidung und sein schmutziges Gesicht verrieten, dass er letzte Nacht nicht zu Hause gewesen war. »Was ist los?« fragte Michael. »Wo ist Jeff?«
»O nein«, flüsterte Josh. »Ist er nicht hier?«
Etwas in der Stimme seines Freundes verwandelte die Befürchtungen, die Michael den ganzen Morgen über gehegt hatte, in Angst. Er schüttelte den Kopf und berichtete Josh, was er im Radio gehört und was Rick vorhin bestätigt hatte.
»Ich hab' ihn getroffen, nachdem ich von dir weg bin«, sagte Josh. Er sah sich nervös um. »Vielleicht hauen wir besser ab, was?«
»Einfach die Schule schwänzen?« entgegnete Michael. »Komm schon, Josh. Erzähl mir, was passiert ist, okay?«
»Nicht hier!« sagte Josh. In diesem Augenblick kamen zwei Schüler aus der Cafeteria, sahen ihn mißtrauisch an und gingen schnell weiter. »Was ist denn mit denen?« fragte Josh, nachdem sie um die Ecke gebogen waren.
»Hast du dich mal im Spiegel angesehen? Was hast du letzte Nacht gemacht?«
Josh wurde langsam sauer. Wieso fragte ihn Michael so aus? Er verlangte ja nicht viel ...
Aber wo sollte er hin, wenn er sich mit Michael verkrachte? Mit wem konnte er reden? Außerdem fühlte er sich nicht gut. Aber das war schließlich kein Wunder, nachdem er den Rauch auf dem Zuckerrohrfeld eingeatmet und dann in seinem Truck geschlafen hatte. »Okay, laß uns zu den Umkleideräumen gehen. Dann kann ich wenigstens duschen, und anschließend erzähle ich dir, was heute nacht passiert ist. Aber du musst mir versprechen, keinem ein Wort davon zu sagen, okay?«
Michael steckte ein paar Münzen in den Automaten neben der Eingangstür und zog zwei Cola, eine Packung Chips und zwei Tüten mit verdächtig trocken aussehenden Keksen. Er zog den Verschluß von einer Dose ab und reichte sie Josh, der einen kräftigen Schluck nahm, während sie auf die Umkleideräume zugingen. Als er die Cola erneut an die Lippen setzte, wurde er plötzlich von einem Hustenanfall geschüttelt.
»Alles in Ordnung?« fragte Michael.
Josh schüttelte den Kopf. »Ich fühle mich beschissen.«
In den Umkleideräumen zog Josh sich aus und ging duschen. Während er unter dem dampfenden Wasserstrahl stand und sich Ruß und Schmutz vom Körper wusch, erzählte er Michael, was letzte Nacht geschehen war.
»Du hast ihn einfach dagelassen?« fragte Michael, als Josh fertig war und sich abtrocknete.
»Was hätte ich denn tun sollen?« blaffte Josh ihn an. »In den Truck wollte er nicht, das Feuer hatte uns eingeschlossen, die Kerle kamen, und ...« Ein weiterer Hustenanfall schnitt ihm das Wort ab, und er krümmte sich vor Schmerzen.
»Vielleicht solltest du besser nach Hause gehen«, schlug Michael vor.
»Nach Hause?« stöhnte Josh, als der Husten nachließ. Er rang nach Atem. »Das sagt sich für dich so leicht. Schließlich besäuft sich deine Mom nicht und verprügelt dich anschließend wie mein Vater und ...« Plötzlich blieb Josh der Atem weg. Hustend stolperte aus dem Umkleideraum und auf die Toiletten zu.
Michael lief hinter ihm her. Josh lag mit bleichem Gesicht auf den Fliesen. Ängstlich berührte Michael den Arm seines Freundes.
Seine Haut fühlte sich kalt und feucht an.
Josh schnappte nach Luft. »Was ist los?« fragte Michael. »Was fehlt dir?
Josh sah mit glasigen Augen zu Michael hinauf.
»Ich ... ich weiß nicht«, keuchte er. »K...kann nicht atmen...«
Michael riß die Augen auf. Konnte es sein, dass Josh einen Asthmaanfall hatte? Ihm fiel sein Asthmaspray ein, das er noch immer überallhin mitnehmen musste, obwohl er seit einem Jahr keinen Anfall mehr gehabt hatte. Aber seine Mutter bestand darauf. Wo hatte er es nur gelassen?
Genau, in seinem Schließfach.
Oder sollte er die
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