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Hauch der Verdammnis

Hauch der Verdammnis

Titel: Hauch der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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aufgetan hatte.
    »Nun sieh mal einer an«, sagte Howell erstaunt. »Heute kriegen wir beide Ergebnisse.«
    Katharine las die beiden Dateinamen, die im Kasten erschienen, beide gleichermaßen simpel.
    Schadel.jpg
    Video.avi
    Beide waren mit Anmerkungen zu ihrer Herkunft versehen, die als mishimoto.com angegeben wurde.
    »Ich bin fast sicher, dass die Dateinamen viel länger waren«, sagte Katharine. »Es scheint so, als hätte der Computer nur nach Namen gesucht, die dem entsprechen, was ich gesehen habe, und nicht so sehr nach Inhalten.«
    Phil Howell schüttelte den Kopf. »Sie sagten, dass es auf der Seite mit dem Schädel einen Link gegeben hätte, der Sie zu dem Video geführt hat. Der Dateiname, an den Sie sich erinnern, ist wahrscheinlich der für die Internet-Site, welche die Schädelgrafik enthielt, und für den Link. Diese Namen hier bezeichnen die Dateien selbst.«
    »Und wie finde ich diese Dateien?«
    »Kehren Sie in Robs Büro zurück«, riet ihr der Astronom. »Mishimoto ist der Name von Takeo Yoshiharas Unternehmen, was wohl bedeutet, dass mishimoto.com der Name seiner privaten E-Mail-Domain ist. Das wiederum heißt, dass die Dateien irgendwo auf Yoshiharas eigenen Computern gespeichert sind.«
    »Von hier aus kommen Sie nicht daran?«
    Howell schüttelte den Kopf. »Vielleicht, wenn ich ein erstklassiger Hacker wäre. Aber von Robs Computer aus sollten sie leicht zu finden sein, denn er ist ja schon in Yoshiharas Netzwerk. So, ich werde jetzt noch ein bißchen an meinem Signal weiterarbeiten. Und denken Sie daran«, fügte er hinzu und nickte zu dem Bildschirm hin, der die Resultate seiner eigenen Suche noch immer anzeigte. »Kein Wort zu irgendwem. Bitte.«
    »Nicht einmal eine Andeutung«, versprach ihm Katharine. »Und danke für die Hilfe. Ich lasse es Sie wissen, wenn ich etwas finde.«
    »Prima«, sagte Howell. Doch als Katharine kurz darauf wieder in ihrem Wagen saß, hatte er ihre beiden Dateien schon vergessen. Für ihn war ein seltsames Funksignal, das von einem fünfzehn Millionen Lichtjahre entfernten Stern kam, weitaus interessanter als jeder aus der Erde gegrabene Schädel.

KAPITEL 19
     
    Er war wieder im Zuckerrohrfeld.
    Das Feuer knisterte, und er sah zwar keine Flammen, aber den rötlichen Schein, der die Dunkelheit erhellte.
    Er spürte es, von allen Seiten kroch es auf ihn zu. Es war, als umkreisten ihn Jäger, die sich ihrer Beute so sicher waren, dass sie glaubten, jede Vorsicht außer acht lassen zu können.
    Trotzdem hatte er keine Angst vor den Jägern.
    Die ersten Rauchfäden stiegen in seine Nase, glitten seine Luftröhre hinab in die Lunge.
    Doch es roch nicht nach Rauch - nicht ganz.
    Sonst hatte er immer husten müssen, wenn er in die Nähe von Rauch gekommen war, seine Augen hatten gebrannt und getränt, und er hatte einen bitteren Geschmack im Mund gespürt.
    Jetzt atmete er den Qualm tief ein, saugte ihn in seine Lunge wie frische Salzluft, welche die Passatwinde vom Meer herantrugen. Während der Rauch in seinen Körper drang, spürte er eine nie gekannte Erregung, eine regelrechte Euphorie. Sein Körper wurde mit Kraft und Wohlbehagen erfüllt, und er kam sich unbesiegbar vor.
    Das Knacken des Feuers wurde lauter, aber jetzt hörte er noch etwas anderes. Ein seltsames Stöhnen, als leide jemand große Schmerzen. Doch es war kein Stöhnen, sondern das Geräusch des Feuers, das immer stärker wurde, während es durch das Zuckerrohr raste. Es nährte sich von allem, was ihm in den Weg kam, und wuchs aus sich selbst. Es hatte sich in eine lebende Kraft verwandelt, es trampelte über die Erde und erzeugte einen wirbelnden, heulenden Aufwärtswind, der jedes verfügbare Luftmolekül verschlang. Das stetig wachsende Monster ernährte sich davon, es war bereits riesig und wurde immer riesiger, und es breitete sich aus.
    Doch noch immer sah er keine Flammen.
    Aber dann kamen sie endlich.
    Zuerst sah er nur die Spitzen, ein kaum sichtbares orangefarbenes Flackern, wie von Schlangen, die durch das Zuckerrohrdickicht züngelten.
    Er fühlte die Hitze des Feuers auf seiner Haut, eine Hitze, wie er sie nie zuvor gespürt hatte.
    Das Feuer schien ihn zu beleben, seine Kräfte zu verstärken, anstatt sie zu verschlingen. Sein ganzes Ich blühte bei dem Gedanken an den nahen hechelnden Atem des Ungeheuers auf. Nun begann das Blattwerk um ihn herum vor dem wilden Tier zu weichen. Wohin er auch sah, überall schrumpften Blätter und Zweige durch die Hitze zusammen, um sich dann dem

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