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Hauch der Verdammnis

Hauch der Verdammnis

Titel: Hauch der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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wütenden Monster zu ergeben und in Flammen aufzugehen.
    Die Fühler aus Rauch verwandelten sich in feiste Schlangen, die sich um seinen Körper wanden und ihn fest umschlangen, aber anstatt sich gegen ihren Griff zu wehren, genoß er das Gefühl und schöpfte aus den sich zusammenziehenden Rauchspiralen ebenso viel Kraft wie aus dem Feuer selbst.
    Das Heulen des Mahlstroms erfüllte seine Ohren, und die Dunkelheit der Nacht wurde von Funkenschauern vertrieben. Rauch und Flammen taten sich zusammen und wirbelten wie ein lebendiges Wesen um ihn herum.
    Wie in Trance streckte er den Arm aus, als wolle er die Kraft des Feuersturms in sich aufnehmen. Er stieß einen lauten, ekstatischen Schrei aus.
    Nun war er nicht länger der Gejagte, sondern wurde eins mit dem Inferno um ihn herum und fühlte, wie der Geist des Feuers seine Seele betrat.
    Er reckte sich zu voller Höhe auf, er streckte seine Gliedmaßen, und der Schrei des Jägers drang aus seinem tiefsten Inneren ...
    Jeff Kina wand sich zuckend. Der Schrei, den er ausgestoßen hatte, hatte ihn aus dem Bann des Traumes gerissen. Doch obwohl er erwachte, blieb der Traum bei ihm. Das Feuer, das er eben noch gespürt hatte, war verschwunden. Aber als er die Augen öffnete, sah er, dass der Rauch weiterhin um ihn herum wirbelte, ein so dichter grau-brauner Nebel, dass er instinktiv die Augen wieder schloß.
    Er lag mit zusammengekniffenen Augen da. Sein Herz pochte, aber nicht mehr, weil ihn sein Traum so erregt hatte.
    Es pochte vor Angst.
    Der Traum war so real gewesen, als befände er sich wieder im Zuckerrohrfeld, im Strudel des Feuers, kurz bevor die Männer aus dem gelben Laster ihn gepackt hatten und Josh Malani in seinem Pick-up davongefahren war.
    In diesen Sekunden, als er neben Joshs Wagen stand, hatte ein nie gekanntes Gefühl ihn durchströmt.
    Zum Teil war es das Feuer selbst gewesen. Etwas an der Art und Weise, wie die Flammen heranströmten, verebbten und tanzten, hatte sein Innerstes berührt, fast so, als hätten die Flammen ihn hypnotisiert. Und als der Rauch ihm in die Nase gestiegen war, hatte er noch etwas anderes gespürt.
    Die Unruhe, die ihn den ganzen Abend gequält hatte, verschwand, und sein Körper kribbelte, als habe er bei einem Laufwettbewerb seine Aufwärmübungen beendet und warte auf den Startschuß.
    Dann stürzten sich die Männer aus dem gelben Truck auf ihn. Sie brüllten ihn an, packten ihn und versuchten ihn vom Feuer fortzuziehen.
    Er war größer als sie - viel größer -, und er hatte sich losgerissen und einem der Männer seine Faust ins Gesicht geschlagen. Er erinnerte sich daran, wie das Blut aus der Nase des Mannes schoß, wie überrascht er ihn angesehen und wie wütend er geschrien hatte. Jeffs Augen waren noch immer geschlossen.
    Danach verschwammen die Ereignisse. Scheinwerfer, gleißendes Licht hatte ihn geblendet, als hätte ihm jemand einen Sack über den Kopf gestülpt.
    Danach nur noch Erinnerungsfetzen.
    Scheinwerfer.
    Motorengeräusch, Schreie.
    Er wurde niedergerissen, lag auf dem Boden, und jemand kniete auf seiner Brust, ein anderer auf seinen Beinen.
    Irgend etwas wurde auf sein Gesicht gedrückt, und er versuchte sich zu wehren, aber es gelang ihm nicht.
    Dann hatte sich um ihn herum Dunkelheit ausgebreitet, und er hatte geglaubt, er müsse sterben.
    Aber jetzt war er wach. Er lebte.
    Bewegungslos lag er da und lauschte.
    Er hörte Geräusche, die er nie zuvor vernommen hatte.
    Er hörte sein Herz, das Blut durch die Venen pumpte. Er glaubte sogar sein Blut zu hören - auch wenn das unmöglich war -, das durch seine Arterien floß und mit jedem Zusammenziehen der Herzkammern seinen Klang änderte.
    Er machte eine Bestandsaufnahme seines Körpers und testete jeden Muskel, ohne sich dabei zu bewegen.
    Nichts war gebrochen. Er schien nicht einmal verletzt.
    Und er war nackt.
    Er wandte seine Aufmerksamkeit der Umgebung zu. Auch wenn er die Augen noch immer geschlossen hatte, spürte er doch, dass er von Wänden umgeben war, die nicht weit entfernt waren.
    Und er war allein.
    Die Luft um ihn herum bewegte sich, und unbekannte Gerüche drangen in seine Nase.
    Keine unangenehmen Gerüche - vertraute.
    Schließlich öffnete er sein rechtes Auge - nur einen Spalt breit und so vorsichtig, dass es keinem Beobachter aufgefallen wäre.
    Nebel.
    Der gleiche braune Nebel.
    Aber es war kein Nebel, denn er spürte keine kühle Feuchtigkeit auf seiner Haut.
    Seine Augen bewegten sich unter den Lidern und suchten die Umgebung

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