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Hauch der Verfuehrung

Titel: Hauch der Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Gedanken erriet er, andere dagegen ...
    Er wollte sie alle wissen, sie verstehen und sich ihrer sicher sein - auf jede denkbare Weise. Er war noch weit davon entfernt, das zu erreichen. Während er so neben ihr in der Nacht ausharrte, hatte er immer noch keine Ahnung, ob Jacqueline einwilligen würde, ihm zu gehören - so wie er es wollte und wahrscheinlich reichlich unklug immer wieder gefordert hatte.
    Es war höchste Zeit, seine Vorgehensweise zu ändern.
    Er schaute zu ihr hinunter, wartete, bis sie ihm ihre Aufmerksamkeit zuwandte. »Als wir heute Nachmittag hier waren, hast du mich gefragt, weshalb ich eine klare Entscheidung von dir haben möchte.« Er sah ihr in die Augen und wählte seine Worte mit Sorgfalt. »Ich will dich nicht im Sturm erobern, dich auf einer Welle des Begehrens ins Bett ziehen ... Ich will dich nicht verführen.«
    Sie blinzelte.
    Seine Stimme wurde härter, als er weitersprach: »Ich weiß, ich könnte das. Ich müsste dich nur ein wenig stärker drängen. Aber ...« Er brach ab, blickte weg und holte tief Luft. »Das ist es nicht, was ich von dir will.« Er richtete seinen Blick wieder auf sie. »Ich möchte nicht, dass das, was zwischen uns ist, diese Entwicklung nimmt.«
    Eine Verführung, bei der ich die treibende Kraft bin.
    Er sagte das nicht laut, aber Jacqueline vernahm die Worte dennoch. Das Licht reichte gerade aus, um seine Züge zu erkennen; sie bemerkte, dass seine Miene ganz ernst war.
    Von Anfang an hatte er klargemacht, dass er nichts versprechen konnte, aber gleichzeitig bestand kein Zweifel daran, dass er sie anders sah. Sie war mehr für ihn als nur seine nächste Eroberung - eine von vielen, wie sie wusste.
    Er konnte ihr nichts versprechen, würde es nicht.
    Sie sah ihm ins Gesicht; es war unnachgiebig, hart, aber im sanften Mondlicht vielleicht auch leichter zu lesen. Zum ersten Mal spürte sie, dass sich hinter seinem eleganten, selbstsicheren Äußeren ein Mensch mit Unsicherheiten verbarg - genau wie bei ihr.
    Was, wenn er ihr nichts versprechen konnte, weil er es selbst nicht wusste? Weil er nicht in der Lage war, besser abzuschätzen als sie, was das zwischen ihnen war, wie es sich entwickeln, was daraus werden würde?
    Was, wenn sie ablehnte und sich abkehrte und keiner von ihnen je die Antwort darauf erführe?
    Sie erhob sich, jegliche Zögerlichkeit fiel von ihr ab. Sie trat zu ihm. Er beobachtete sie genau, jeden ihrer Schritte. In seinem Gesicht las sie unverhohlenes Verlangen und mehr. Er nahm die Hände aus den Taschen und griff nach ihr. Sie blieb erst stehen, als die Spitzen ihres Busens seine Brust streiften.
    Einen Augenblick lang spürte sie seine Hände um ihre Taille, fühlte ihre Hitze durch die dünne Seide dringen und sah ihm in die Augen ... entdeckte nicht die leiseste Veränderung seiner Haltung - nicht den Wunsch zuzugreifen, aber auch nicht den Wunsch, einen Schritt beiseitezutreten. Er wartete auf sie - auf ihre Entscheidung.
    Er wollte, dass sie ihn ebenso wollte, wie er sie.
    Sie streckte die Arme aus und legte sie ihm um den Hals, stellte sich auf die Zehenspitzen und zog seinen Kopf zu sich herab, seine Lippen auf ihren Mund.
    Sie küsste ihn, nicht andersherum, und er ließ sie gewähren; ließ sie ihre Lippen auf die seinen drücken, ihre Zunge in seinen Mund gleiten, ließ sie das Tempo bestimmen. Er folgte ihr, nahm alles, was sie gab, bot ihr alles im Gegenzug, was sie wollte, und vertiefte den Kuss, als sie ihn dazu ermutigte.
    Es war herrlich. Dass er ihr gehorchte, dass er gewissermaßen an ihrer Seite war und sie gemeinsam, Hand in Hand, ein Land betraten, das - wie sie spürte - ihm ebenso fremd und rätselhaft war wie ihr.
    Verlangen, warm und inzwischen vertraut, wallte auf und durchflutete sie.
    Lockte sie.
    Er löste seinen Mund von ihrem. Im schwachen Licht sahen sie sich in die Augen. Er hatte eine Hand gehoben und hielt ihren Kopf damit, die andere ruhte auf ihrer Taille. »Ich weiß nicht, wohin das führen wird, aber ich will es mit dir zusammen herausfinden.«
    Mit den Fingern einer Hand fuhr sie ihm über die Wange. »Ja. Das will ich auch - ich muss.«
    Sie spürte mehr, als dass sie es sehen konnte, dass er die Situation nicht besser verstehen oder kontrollieren konnte als sie. Er bestimmte nichts, lenkte nichts - er suchte nach Antworten, so wie sie.
    Was zwischen ihnen bestand, war schimmernde Versuchung, sowohl körperlich als auch gefühlsmäßig. Das konnte er selbst sehen, und das Versprechen, das darin

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