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Hauch der Verfuehrung

Titel: Hauch der Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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beherrscht, ja warnend traf es Sir Vincent mit voller Wucht. Jacqueline spürte ihn erbeben; es überraschte sie nicht.
    Gerrard trat in den Salon. »Ich schlage vor, Sie geben Miss Tregonning unverzüglich frei.«
    Die mitschwingende Drohung blieb unausgesprochen, war aber dennoch deutlich zu hören.
    Sir Vincent blinzelte; als käme er zu sich, ließ er Jacqueline jäh los.
    Sie wich ein paar Schritte zurück, näher zu Gerrard, bewegte ihre zu heftig gedrückten Finger.
    »Hat er dir wehgetan?«, erkundigte sich Gerrard.
    Sie schaute ihm ins Gesicht; dort stand in seinen Zügen das Versprechen, sie sogleich zu rächen. Sie war erleichtert, antworten zu können: »Nein, ich war nur ... überrascht.«
    Als sie Sir Vincent anblickte, fiel ihr auf, dass er rot geworden war; er wirkte erschüttert und verlegen - und war vermutlich auch verärgert. »Sir Vincent, ich möchte noch einmal wiederholen, dass Sie mir eine große Ehre erwiesen haben, aber ich habe nicht den Wunsch, Sie zu heiraten. Bitte glauben Sie mir, wenn ich sage, dass nichts meine Entscheidung zu ändern vermag.« Sie dachte nach, aber ihr fiel nichts ein, was sie noch hätte hinzufügen wollen. Sie neigte den Kopf und reichte Gerrard ihre Hand. »Mr. Debbington?«
    Gerrards Blick war weiterhin fest auf Sir Vincent gerichtet. Sie wartete; er zögerte offensichtlich zu gehen, ohne eine Form von Strafe erteilt zu haben. Schließlich sah er sie aber doch an und fügte sich ihrem unausgesprochenen Verdikt, nahm ihre Hand und legte sie sich auf den Arm. Dann führte er sie aus dem Salon.
    Hinter sich hörte sie Sir Vincent erleichtert aufatmen.
    Barnaby stand wartend an der Tür. Er trat beiseite, damit sie an ihm Vorbeigehen konnten.
    Auf der Terrasse atmete Jacqueline scharf ein. Unter ihren Fingerspitzen spürte sie Gerrards stählerne Muskeln. Sie gingen langsam auf die Hauptterrasse zurück, Barnaby neben ihnen.
    Sie seufzte und bemühte sich um einen leichten Ton. »Danke. Ich hatte keine Ahnung, was er vorhatte.«
    »Hm.« Barnaby runzelte die Stirn. »Ich habe mich nicht verhört, oder? Er hat um Ihre Hand angehalten, nicht wahr?«
    Jacqueline erinnerte sich an ihre These und erschauerte. »Ja, aber ich kann einfach nicht glauben, dass ...« Sie brach ab, als ihr seine Worte wieder einfielen.
    Gerrards Blick glitt über ihr Gesicht. »Was?«
    Konnte es sein ? »Er hat gesagt, er habe es Mama erzählt. Und er war im Haus, als Thomas das letzte Mal da war. Sir Vincent ist vor ihm gegangen ... oder wenigstens glaubten wir das.«
    Barnaby schüttelte den Kopf. »Ihre Stallburschen haben berichtet, er sei erst viel später gekommen, um sein Pferd zu holen - sie haben angenommen, er sei noch unten an der Bucht gewesen.«
    Sie kamen an den Terrassentüren zum Ballsaal an und blieben stehen.
    »Unten in der Bucht oder in den Gärten des Herkules.« Gerrard sah Barnaby an, dann sie. »Wer kann das schon sagen?«

14
    Sobald sie wieder im Ballsaal waren, entfernte sich Barnaby, um seine Nachforschungen fortzusetzen. Die Musiker hatten für den Abend aufgehört, doch die Unterhaltung war noch in vollem Gange.
    Gerrard schlenderte mit Jacqueline durch den Saal, aber als sie stehen blieben, um mit einer anderen Gruppe von Gästen zu plaudern, merkte er, dass das nicht die Art Ablenkung war, die sie nun brauchte. Der Zwischenfall mit Sir Vincent und seine Folgen beschäftigten sie sehr, sodass sie wieder zurückhaltend und rätselhaft wirkte.
    Innerlich fluchte er. Bis auf den Moment während des Suppers hatte sie sich wunderbar geschlagen, war ganz sie selbst gewesen. Das Letzte, was sie gebrauchen konnte, war, den Erfolg von vorhin wegen Sir Vincent wieder zunichte zu machen.
    Daher ergriff er die erste Gelegenheit, entschuldigte sie beide und führte sie wieder in Richtung Terrasse. »Komm, lass uns ein wenig in den Gärten spazieren gehen.« Er schaute ihr in die Augen. »Wir müssen uns doch ansehen, was wir heute geschaffen haben.«
    Sie lächelte. Zufrieden bemerkte er die Erleichterung in ihrem Blick.
    Es war eine laue Sommernacht; viele Paare und kleine Grüppchen promenierten über die Wege. Jacqueline und Gerrard schritten die Stufen von der Terrasse hinab und folgten dem Weg über den Rasen und dann weiter zum Teich.
    Laternen schaukelten über ihnen. Jacqueline blickte sich um, betrachtete die schimmernden Lichtkegel in den Bäumen. »Das ist das Schönste, was ich je gesehen habe.«
    Damit drehte sie sich zu ihm um und lächelte.
    Er verschränkte

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