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Hauchnah

Hauchnah

Titel: Hauchnah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virna Depaul
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auf warme männliche Haut. Sie zuckte zurück, als hätte sie sich verbrannt.
    „Ich will, dass du gehst.“
    „Natalie …“
    Jetzt begann ihr Telefon zu klingeln, und sie fuhr sich mit den Händen an den Kopf. Der schrille Ton schmerzte ihr in den Ohren.
    „Verdammt. Jase, geh bitte ans Telefon.“ „Nein …“
    Jase fluchte leise und verließ dann das Zimmer. In einem fernen Winkel ihres Bewusstseins nahm Natalie wahr, dass er die Tür des Wintergartens hinter sich schloss. Vermutlich, um das schrille Klingeln zu dämpfen, doch das war auch schon egal.
    Sie drehte durch.
    Sie war orientierungslos. Körper und Gefühle entzogen sich ihrer Kontrolle. Sie vergaß, dass die beiden Männer Detectives waren und dass sie kurz zuvor Mac angefleht hatte, sie weiter zu küssen.
    Panik bedrängte sie von allen Seiten. Natalie spürte, wie sich ihre kühle Logik verabschiedete und sie keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte. Sie war verletzbar. Hilflos. Nur das fühlte sie noch.
    Wie schon einmal. In einem Park, in völliger Dunkelheit. In diesem Haus, als jemand ihr die Finger um den Hals legte und ihr die Luft abdrücken wollte. Im Schrank auf dem Dachboden, wo sie nach einer Mutter schrie, die nur Hass für sie übrig hatte.
    Lindsay. Mord. Melissa.
    In ihrer verzweifelten Sehnsucht nach Macs Zärtlichkeit hatte sie das alles vergessen. Hatte nicht einmal gehört, dass Jase zurückgekommen war.
    Mit nach vorn gestreckten Armen versuchte sie sich zur Tür vorzutasten. Ihr Bein stieß gegen etwas Hartes, und sie wäre fast gestürzt.
    „Vorsicht!“
    Eine Hand berührte sie am Ellenbogen, und sofort riss Natalie sich los. Ihr Atem ging flach und viel zu schnell.
    „Natalie. Hör auf!“
    Etwas schlang sich von hinten um ihre Taille und zog sie zurück. Sie wimmerte und wehrte sich, zuckte zurück, als sie eine Hand an ihrem Gesicht spürte. „Raus“, erwiderte sie gepresst, und die wahnsinnige Angst in ihrer Stimme erhöhte ihre Panik noch. „Raus.“
    Bitte lass mich raus, Mommy. Ich habe Angst im Dunkeln. Bitte.
    Ihr kindliches Betteln, Erinnerungen aus der Vergangenheit, die sie immer noch heimsuchten, hallten in ihrem Kopf wider und versetzten sie in die Zeit vor mehr als zwanzig Jahren zurück.
    Warmer Atem, der ihr Ohr streifte, holte sie in die Gegenwart zurück. Holte sie auf den Boden der Tatsachen zurück.
    „Nat. Hör mir zu. Alles ist gut, Baby.“
    Etwas berührte ihre Stirn.
    „Ich bin’s, Mac. Agent McKenzie. Du bist in Sicherheit.“
    Langsam ließ er sie los. „Du kannst gehen, wenn du willst.
    Du bist in Sicherheit. Verstehst du?“
    Mac. Agent McKenzie.
    In Sicherheit. Hier in ihrem Haus. Nicht von ihrer Mutter in einem Schrank alleingelassen. Nicht mit einem Mörder allein im Haus.
    Sie merkte, wie ihre Panik ein wenig nachließ. „Ich möchte mich setzen“, brachte sie mühsam hervor.
    „Bitte schön. Ich schiebe dir einen Stuhl zurecht. So. Ich halte dich fest.“
    Sie spürte die Stuhlkante in den Kniekehlen und ließ sich auf den Stuhl sinken. Sie legte das Gesicht in die Hände und konzentrierte sich aufs Atmen. Ein und aus. Ein und aus.
    Ihre Finger entspannten sich. Ihr Herz schlug wieder langsamer. Bald atmete sie normal, und es war völlig still im Raum.
    So still, dass ihr die Erkenntnis kam.
    Sie war durchgedreht. Ausgeflippt, weil in ihrem Haus eine Tür geschlossen worden war.
    Sie schämte sich.
    „Ich … Es tut mir leid“, stieß sie hervor und fragte sich, wie oft sie sich vor diesem Mann noch demütigen würde, bevor sie ihre Lektion gelernt hatte.
    Zuzusehen, wie Natalie nach ihrer Panikattacke um ihre Fassung kämpfte, war schmerzhafter, als Mac es sich je hätte vorstellen können. Sentimentalitäten hatte er sich nie zugestanden. Alle möglichen Menschen hatten schon vor seinen Augen geweint. Hartgesottene Verbrecher. Zermürbte Prostituierte. Gequälte Opfer. Sogar seine Exfrau. Wenige hatten ihn gerührt. Nicht unbedingt wegen seiner Gefühlskälte, sondern weil er einfach Realist war. Das Leben brachte weit mehr Schmerzen als Freude. Vermutlich kam jeder irgendwann zu dieser Einsicht, und er musste gefühlsmäßig Distanz halten, damit er seine Arbeit erledigen konnte.
    Natalies verzweifelter Versuch, nicht vor seinen Augen zu weinen, war jedoch mehr, als er zu ertragen meinte. „Natalie, Süße …“
    Jemand räusperte sich. Mac hob ruckartig den Kopf und entdeckte Jase an der Tür stehen. „Ich habe Personenschutz angefordert. Sie ist hier, Officer Liz

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