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Hauchnah

Hauchnah

Titel: Hauchnah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virna Depaul
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berührte. Ohne Bedrohung. „Ich habe gesagt, ich vermute, dass Sie sich von mir im Moment nicht anfassen lassen wollen, und das verstehe ich. Aber ich muss innere Blutungen ausschließen können.“
    „Wo haben Sie Medizin studiert?“
    „Ich hatte nur die medizinische Grundausbildung für Polizeibeamte“, erwiderte er obenhin, ohne auf ihre Hänselei einzugehen. „Mit meinem Wissen kann ich Sie nicht heilen, aber ich kann mich immerhin vergewissern, dass Sie durch Ihre Weigerung, sich ärztlich untersuchen zu lassen, nicht Ihr Leben gefährden. Es sei denn, Sie überlegen es sich anders.“
    Sie schüttelte hastig den Kopf.
    „Dann brauchen wir noch ein paar Sekunden. Ich taste Sie nur ab. Ist das in Ordnung?“
    Sie brummte etwas Unverständliches.
    Er rückte näher an sie heran. „Wie bitte?“
    „Ich sagte: Legen Sie los.“ Ihr Ton war barsch, doch Mac sah,dass ihre Lippen zitterten. Sie gab sich große Mühe, sich stark zu zeigen, doch er nahm es ihr nicht ab. Rasch befühlte er ihre Seiten und ihren Unterleib nach empfindlichen Stellen und kam zu dem Schluss, dass sie nicht in unmittelbarer Gefahr schwebte.
    Er trat zurück und vernahm ihren kaum hörbaren Seufzer der Erleichterung. Er beugte und streckte die Finger, dann legte er die Hände an ihre Hüften. „Sie können von Glück sagen, dass Sie mit einem verstauchten Knöchel und ein paar Kratzern und blauen Flecken davongekommen sind.“
    Sie presste die Lippen aufeinander und blinzelte, als kämpfte sie gegen Tränen. Dann setzte Natalie sich wieder. „Glauben Sie mir: Das weiß ich.“
    Ihm wurde klar, dass sie an ihre Freundin dachte. Sich fragte, wie schwer verletzt sie war. Ob sie überhaupt noch lebte. Mac hoffte es von Herzen. Um aller Beteiligten willen. Weil er es wissen musste und um Natalie von ihrer Angst abzulenken, fragte er dann: „Sie wollten mich sprechen. Fangen wir damit an. Warum?“
    Natalie berichtete ihm alles, auch von den Fotos, die im Plainville-Magazin erschienen waren, von der geöffneten Fotodatei und den Error-Meldungen auf ihrem Computer, von Melissas Angebot, sie zur Polizeiwache zu begleiten, und ihrem Nichtauftauchen, sogar davon, wie sie auf dem Boden nach ihrem Stock getastet hatte, bevor der vermeintliche Taxifahrer ihr zu Hilfe kam. Sie war versucht, Letzteres auszulassen, wollte Mac aber nicht durch ihren Stolz in seiner Arbeit behindern. Während ihrer Erklärungen hatte er geschwiegen, und er schwieg auch jetzt noch. Sie biss die Zähne zusammen, damit sie nicht aufeinanderschlugen, und entspannte den Kiefer erst, als Mac das Wort ergriff.
    „Sie glauben, dass der Einbrecher diese Fotos vom Bauernmarkt kopiert hat, aber Sie sind sich nicht sicher, oder?“
    „Nein, es scheint allerdings die einzige Erklärung zu sein.“
    „Sie benutzen kein Passwort für Ihren Computer?“
    „Nicht nötig, da ich die einzige Benutzerin bin.“
    „Bestimmt nicht immer. Wollen Sie sagen, dass sich nie jemand in Ihrem Haus aufhält, der sich Zugang zu diesen Fotos auf Ihrem Computer verschaffen könnte?“
    „Na ja, theoretisch könnten meine Mobilitätstrainerin Bonnie und …“
    „Mobilitätstrainerin?“
    „Sie hilft mir, mich an den Verlust meiner Sehkraft zu gewöhnen. Bringt mir alles bei, von alltäglichen Handgriffen bis zu … Das heißt, sie hilft mir einfach, mit meinem Leben zurechtzukommen.“
    „Von alltäglichen Handgriffen bis zu … Was wollten Sie sagen?“
    „Positivem Denken“, stieß sie erstickt hervor. „Damit ich mir in meinem Selbsthass nicht irgendwann die Pulsadern aufschlitze.“
    Er reagierte mit Schweigen auf ihren Versuch einer humorvollen Antwort. Ein paar Sekunden später fragte er: „Wer sonst noch?“
    Natalie räusperte sich. „Melissa, aber sie hat überhaupt erst nach den Fotos gefragt, kann sie also nicht kopiert haben.“
    „Und Melissa Callahan war Ihre Fotoassistentin? Sie ist die Freundin, die Sie nicht erreichen konnten?“
    Er wählt seine Worte sehr behutsam, dachte Natalie. Obwohl er wusste, dass Melissa nicht gekommen war und knapp eine Stunde nach dem vereinbarten Termin ein Mörder es auf sie abgesehen hatte, schien Mac – seit wann nannte sie ihn in Gedanken Mac? – nicht auszuschließen, dass es Melissa gut ging. Verzweifelt klammerte sie sich an diese Vorstellung, obwohl er sie damit vermutlich nur beruhigen wollte.
    „Melissa …?“ Ihre Stimme zitterte, sosehr Natalie sich auch um Haltung bemühte. Sie fror, und ihr wurde immer kälter.
    „Unsere

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