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Haus des Grauens

Haus des Grauens

Titel: Haus des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zara Fraillon
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Schüler-Aufnahme-Akte auf dem Deckblatt lesen. In dem Moment, als Jasper nach dem Ordner greifen wollte, brach plötzlich die Hölle los. Eine Sirene heulte auf und das Bild über ihm begann wie wild zu blinken. Erschrocken bäumte sich das Pferd auf, sodass Lord Strasser mit dem Kopf gegen die Decke knallte. Jasper gelang es gerade noch, den wild um sich schlagenden Hufen des Pferdes auszuweichen.
    „Brrrrrr! Ruuuuuuhig.“ Lord Strasser versuchte das Pferd zu besänftigen.
    Unter dem Rahmen des Bildes erschien ein Zettel. Lord Strasser schnappte ihn sich sofort und begann zu lesen.
    „Unglaublich. Ein Wobbel-“ Lord Strasser hörte schlagartig auf zu reden, als er bemerkte, dass sich Jasper immer noch Schutz suchend in eine Ecke kauerte. „Ach ja, richtig.“ Er blickte auf den Ordner hinunter, den er nach wie vor in seinen Händen hielt. „Nun, dafür bleibt jetzt keine Zeit. Hier!“, sagte er und reichte den staubigen Ordner und den Zettel zu Jasper hinunter. „Es wäre nett, wenn du diese Sachen Stenka bringen könntest. Sie wird dich über alles Weitere informieren. Ich habe ... ich muss mich um etwas ziemlich Dringendes kümmern.“
    Lord Strasser sah noch verwirrter aus als sonst.
    „Vor allem diesen Zettel. Gib ihr diesen Zettel sofort“, wiederholte er und manövrierte das Pferd rückwärts aus dem Raum. „Ein Wobbelformer“, murmelte er, „und das kurz nach Aufnahme der neuen Schüler! Wenn wir hier was nicht brauchen, dann sind das noch mehr verdammte Statuen. Sie sind alle in Gefahr ...“ Lord Strasser sprach weiter ununterbrochen vor sich hin, als er den Korridor hinuntertrabte.
    Jasper stand im Archiv und starrte auf Ordner und Zettel in seiner Hand. Er hätte gerne gewusst,was für ein Notfall Lord Strasser so in Aufregung versetzt hatte. Aber das ließ sich natürlich herausfinden …
    Unentschlossen kaute Jasper auf seiner Unterlippe herum. Eigentlich wollte er sich lieber keinen Ärger einhandeln. Andererseits hatte Lord Strasser gesagt, dass sie alle in Gefahr seien, und das ging schließlich auch ihn etwas an. Jasper überprüfte noch kurz, ob auch niemand den Korridor entlanglief, und entfaltete dann doch gespannt den Zettel.

    Schnelle Schritte eilten den Korridor herunter. Jasper faltete hastig den Zettel zusammen und verließ den Raum. Draußen rannte er Stenka fast über den Haufen. Sie musterte ihn argwöhnisch. „Wen haben wir denn hier?“, zischte sie.
    Jasper versuchte so unschuldig wie möglich auszusehen. „Direktor Lord Strasser bat mich, Ihnen diesen Zettel und den Ordner zu bringen“, sagte er mit fester Stimme. „Ich wollte Sie gerade suchen.“
    Stenka schaute ihm tief in die Augen. „Nun, sieht ja so aus, als ob du mich gefunden hättest.“ Sie streckte ihre Hände aus und Jasper warf ihr beinahe den Zettel und den Ordner zu.
    „Und Direktor Lord Strasser sagte mir noch, dass Sie mich über alles Weitere informieren würden“, fügte er rasch hinzu.
    „Dafür ist jetzt keine Zeit mehr“, sagte sie knapp, „ich zeige dir den Weg nach draußen.“
    Jasper atmete erleichtert aus und folgte Stenka den Korridor hinunter.

„Höchste Alarmstufe? Das ist gar nicht gut.“ Mac blickte die Gruppe an, die sich um den Tisch im Speisesaal versammelt hatte.
    Jasper hatte vermutet, dass Mac ihnen erklären konnte, was los war.
    „Ein Wobbelformer – schon wieder! Man sollte denken, sie hätten ihre Lektion beim letzten Mal gelernt.“ Mac schüttelte den Kopf und sah besorgt aus. Er seufzte. „Kaum ein Monster ist so schwer zu fangen wie ein Wobbelformer“, erklärte er. „Sie gehören zur Gattung der Wandler. Aber wie euch eure Lehrerin sicherlich schon gesagt hat, können Wandler ihre Gestalt ändern. Man erkennt sie dann überhaupt nicht mehr als Monster: Sie sehendann zum Beispiel aus wie ein Hund, eine Katze, ein Mädchen, ein Mann – was auch immer. Die Fähigkeit, die Gestalt verändern zu können, nennt man auch morphen .“
    Jasper dachte daran, wie Stenka die Gattung der Wandler in Monsterkunde beschrieben hatte, und spürte, wie sich sein Magen zusammenzog.
    „Vielleicht habt ihr euch heute sogar schon mit dem Wobbelformer unterhalten“, sagte Mac nachdenklich. „Aber ihr solltet euch eines merken: Obwohl sie ganz normal aussehen, gibt es immer ganz klare Hinweise auf sie, egal welche Gestalt sie auch angenommen haben.“
    Alle am Tisch rückten noch enger zusammen.
    Mac erwärmte sich immer mehr für das Thema. „Zunächst einmal sind sie stets

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