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Haus des Todes

Haus des Todes

Titel: Haus des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Cleave
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Jahr gibt es keine Cops mehr. Ich kapier nicht, warum ich nicht für Landry wieder bei euch anfangen kann.«
    »Ach ja? Du kapierst nicht, warum das so nicht läuft?«
    »War doch nur ein Beispiel«, sage ich, denn mir ist klar, dass sich ein verstorbener Beamter nicht ersetzen lässt. »Aber der Polizei fehlt es an guten Cops, und egal, was passiert ist, Carl, ich war ein guter Cop.«
    Er seufzt. »Das stimmt, und dann hast du’s vergeigt und bist ein schlechter Cop geworden. Pass auf, ich unterstütze dich bei der Sache, okay? Ich tue, was ich kann. Ich denke, dass wir besser fahren, wenn du für uns statt gegen uns arbeitest. Dasselbe gilt auch für die Stadt, aber so ein Antrag braucht eben seine Zeit, und sollte er bewilligt werden, musst du noch eine Reihe weiterer Bedingungen erfüllen. Unter anderem musst du einen Gesundheits-Check bestehen. Und was das betrifft, Tate, flößt du mir nicht gerade Vertrauen ein. Hast du diese Woche überhaupt schon was gegessen?«
    »Ich brauche den Job, Carl.«
    »Es gibt jede Menge anderer Jobs.«
    »Nein, gibt es nicht. Ich brauche diesen Job. Ich kann sonst nichts anderes.«
    Er nickt mir zu, dann steigt er wieder raus in den Regen und schaut mich an, mit einem Blick, den wir früher Junkies zugeworfen haben.

    »Geh zum Arzt«, sagt er, dann schließt er die Tür.
    Lucy und ihr Freund starren von der Rückbank des Streifenwagens ihrer Zukunft entgegen, während sich der Löschzug mit ausgeschaltetem Blaulicht langsam entfernt; deprimiert schauen die Nutten ihm hinterher. Ich drehe den Schlüssel im Zündschloss herum. Doch der Wagen springt nicht an, jedenfalls nicht sofort, erst beim fünften Versuch habe ich Erfolg. Das Wetter, meine schrottreife Karre, die Beerdigung  – das alles kommt mir wie ein böses Omen vor, während ich auf den nassen Straßen nach Hause fahre.

Kapitel 2
    Obwohl in meinem Haus lediglich die Geister meiner Tochter und meiner Katze wohnen, werde ich von einer Hypothek heimgesucht. Ich war mal Cop, dann Privatdetektiv und schließlich Krimineller, und jetzt arbeite ich wieder als Privatdetektiv und hoffe, dass ich zur Polizei zurückkehren kann. Das ist der Kreislauf des Lebens. Es reicht mir nicht, untreue Ehemänner zu beschatten. Als Ermittler zu arbeiten ist alles, was ich kann. Und Menschen zu töten.
    Nachdem ich eine Stunde zu Mittag gegessen habe, ziehe ich meinen einzigen Anzug an. Er ist mir zu groß. Um halb drei fädle ich mich in den Verkehr ein. Der Regen hat immer noch nicht nachgelassen, und man kann auf der nassen Fahrbahn von den verblassten Straßenmarkierungen
nicht das Geringste erkennen. An Bushaltestellen fahre ich an Damen in langen Regenmänteln vorbei und an Kindern in Uniform und mit Taschen unterm Arm, die mit ihren Handys telefonieren. Ich brauche dreißig Minuten, bis ich den Friedhof erreiche, auf dem meine Tochter begraben liegt und auf dem mein Priester seinem Beruf nachging, bis er wie Detective Landry eine Zahl in einer Statistik wurde. Der Parkplatz ist voller Autos, die einen Querschnitt der Gesellschaft darstellen. Ich muss meinen Wagen zwei Blocks entfernt abstellen und zurücklaufen. Der Rinnstein ist mit Blättern verstopft, die sich allmählich in Matsch verwandeln. Ein leichter Wind dringt durch meine Klamotten. Über den Parkplatz wirbeln Blätter, von denen die meisten auf dem Pflaster landen und einige unten an den Windschutzscheiben der Autos hängen bleiben. Es regnet immer noch.
    Denkbar ungeeignetes Wetter für eine Beerdigung.
    Die Beerdigung eines Polizisten ist immer eine große Sache. Vor dem Friedhof stehen mehrere Übertragungswagen, die Journalisten waren vor allen anderen hier. Für ein paar Sekunden sind die Kameras auf mich gerichtet, dann schwenken sie fort. Wahrscheinlich ist es gut, dass der Tod eines Polizisten noch immer interessant genug ist, um darüber zu berichten. Allerdings werden die Reporter eine ganz eigene Sicht auf die Geschichte haben, sie verzerrt darstellen. Das unterscheidet diese Leute von den Affen. Ich steige die Treppe zur großen Eingangstür hinauf, schüttle meinen Regenschirm aus und hänge ihn zusammen mit meiner Jacke auf. Die Kirche ist über hundert
Jahre alt. Sie wurde aus dicken grauen Steinen und weißem Mörtel errichtet und hat Buntglasfenster, die mit einer Staubschicht, die genauso dick ist wie das Glas, überzogen sind. Der Innenraum ist nur halb voll, aber hinter mir strömen unablässig weitere Gäste herein, und draußen stehen Leute in

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