Heaven
Garten von Lukes Eltern klettern, sah, wie sie leise zu seinem Zimmerfenster schlich und sich davor zusammenkauerte, um ihm zuzuhören, wie er drinnen sang.
»Kim?«, riss seine Stimme sie plötzlich aus ihren Träumen.
Erschrocken öffnete sie die Augen. Er hatte sich zu ihr herunter gebeugt, sein Gesicht war dicht vor ihrem, und sie zuckte zusammen.
»Ja?«, fragte sie nervös.
»Ich habe gerade gesagt, dass wir wohl noch eine Weile weitermachen werden, und wenn es dir langweilig wird, kannst du unbesorgt gehen«, sagte er leise und beugte sich noch dichter zu ihr, legte seinen Mund an ihr Ohr. »Es ist wohl nicht nötig, dass du hier die ganze Zeit auf mich aufpasst.«
Sie wollte widersprechen, wollte ihm sagen, dass ihr keineswegs langweilig war, doch seine plötzliche Nähe brachte sie so aus der Fassung, dass sie hastig nickte.
»In Ordnung«, murmelte sie und stand auf.
Mit weichen Beinen stakste sie zur Tür.
»Sag mal Luke, wobei genau assistiert dir die Kleine denn eigentlich?«, hörte sie Chris noch anzüglich fragen, während sie hinausging, und die anderen lachten.
Eilig zog sie die Tür hinter sich zu, konnte Lukes Antwort auf Chris‘ Bemerkung nicht mehr verstehen.
Wenig später saß Kim im Arbeitszimmer am Schreibtisch und stützte frustriert den Kopf in die Hände.
Schon in dem Moment, als Charlie ihr den Auftrag gegeben hatte, hatte sie geahnt, dass es alles andere als ein Vergnügen werden würde, doch jetzt war sie noch keinen Tag hier, und ihre schlimmsten Erwartungen waren bereits übertroffen.
Nicht nur, dass Luke sich größtenteils genauso benahm, wie sie es befürchtet hatte, nein, zu allem Überfluss musste sie jetzt auch noch feststellen, dass er immer noch die gleiche Wirkung auf sie hatte wie damals. Mit Entsetzen wurde ihr bewusst, dass bereits nach dieser kurzen Zeit Gefühle in ihr wach wurden, die sie lange Zeit erfolgreich verdrängt hatte.
Und als wäre das allein nicht genug, hatten seine Jungs nichts Besseres zu tun, als die ganze Zeit anzügliche Kommentare vom Stapel zu lassen. Wie sollte sie da in der Lage sein, sich in Ruhe um ihre Arbeit zu kümmern?
Am liebsten hätte sie auf der Stelle ihre Sachen gepackt und wäre nach Hause gefahren, hätte nur zu gerne Luke und alles, was mit ihm zu tun hatte, weit hinter sich gelassen. Doch ihr war klar, dass das nicht in Frage kam, und wütend schüttelte sie den Kopf. Sie durfte diese ganzen Dinge auf keinen Fall an sich heranlassen, es war das Beste, sich einzig und allein auf ihre Aufgabe zu konzentrieren, und alles andere einfach zu ignorieren.
Entschlossen schaltete sie den PC ein, und im gleichen Augenblick klingelte das Telefon. Sie zuckte zusammen, überlegte, ob sie dran gehen sollte, doch es hörte nicht auf zu läuten, also hob sie den Hörer ab.
»Ja?«, meldete sie sich unsicher.
Sekundenlang herrschte überraschtes Schweigen, dann sagte eine Männerstimme: »Holen Sie Luke an den Apparat.«
»Mit wem spreche ich?«, wollte Kim wissen.
»Das Gleiche frage ich mich auch gerade«, knurrte es unwirsch aus dem Hörer. »Also was ist jetzt, ich muss mit Luke sprechen.«
»Warum machen wir es nicht einfach so, Sie hinterlassen mir Ihren Namen und Ihre Telefonnummer, und ich sorge dafür, dass Sie zurückgerufen werden?«, schlug Kim höflich vor.
Wieder war es für einen Augenblick still in der Leitung, dann fuhr der Mann sie an: »Hören Sie zu Mädel, ich weiß nicht, wer Sie sind und was Sie da tun, aber Sie können Luke ausrichten, wenn er mich nicht innerhalb der nächsten dreißig Minuten anruft, kann er sich einen anderen Manager suchen.«
Kapitel 7
A ls Kim das Wort »Manager« hörte, fiel ihr fast der Hörer aus der Hand, doch bevor sie noch etwas sagen konnte, klickte es in der Leitung und das Gespräch war beendet.
»Na toll, auch das noch«, dachte Kim unglücklich, und überlegte sich auf dem Weg nach unten, wie sie Luke schonend beibringen konnte, dass sein Manager offenbar ziemlich wütend war.
Unten angekommen hörte sie laute Männerstimmen aus der Küche, und sie öffnete die Tür, in der Annahme, Luke hier zu finden.
»Na Kim, schon wieder Sehnsucht?«, grinste Chris, der zusammen mit Kyle und Robert bei einer Tasse Kaffee am Tisch saß.
Im ersten Moment ärgerte Kim sich wieder, doch dann nahm sie sich zusammen, es war sicherlich besser, die Sprüche nicht so ernst zu nehmen.
»Ja, aber nicht nach dir«, gab sie trocken zurück, und während Chris mit offenem Mund dasaß,
Weitere Kostenlose Bücher