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Hebammen-Gesundheitswissen

Hebammen-Gesundheitswissen

Titel: Hebammen-Gesundheitswissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Szász , Silvia Hoefer
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dürfen Sie dies ruhig äußern.
    Die Nachgeburtsphase
    In der dritten Phase der Geburt wird die Nabelschnur durchtrennt und die Plazenta geboren. Erst dann ist die Geburt beendet – und das Wochenbett ( > ) beginnt.
    Wann genau die Verbindung zwischen Mutter und Kind gekappt werden soll, ist umstritten.
    Die einen befürworten das sofortige Abnabeln des Babys. Ist ein Baby erst abgenabelt, kann die Hebamme schneller in ihrer Routine voranschreiten, denn nur ein abgenabeltes Baby kann gewogen und vermessen, untersucht und angekleidet werden. Die anderen befürworten ein spätes Abnabeln, am besten erst zu einem Zeitpunkt, wenn die Gefäße in der Nabelschnur aufgehört haben zu pulsieren.
    Damit kann die Durchtrennung der Nabelschnur um 15 bis 25 Minuten hinausgezögert werden. Das ermöglicht es den Müttern, die Verbindung zwischen sich und dem Baby ein letztes Mal zu fühlen und zu betrachten. Außerdem kann das Baby seine eigene Atmung etwas entspannter aufnehmen, da weiterhin die zusätzliche Sauerstoffversorgung durch die pulsierende Nabelschnur besteht. Es ist schwer einzuschätzen, wie wichtig diese Tatsache ist, zumal Studienergebnisse bisher keine klaren Auskünfte bieten können. Fest steht bislang nur, dass Hämoglobin- und Bilirubinwerte ( > ) bei sofortigem Abnabeln erst einmal niedriger sind, aber nach sechs Wochen wieder denen spät abgenabelter Babys entsprechen. Erkennbare positive oder negative Auswirkungen konnten allerdings nicht festgestellt werden.
    Ein frühes Abnabeln wird aus medizinischen Gründen bei Rhesus-negativen Frauen empfohlen, die Probleme mit der Antikörperbildung haben. Selbstverständlich müssen auch Babys, die ihre Nabelschnur eng um den Hals gelegt haben oder denen es nach der Geburt nicht gut geht, sofort abgenabelt werden.
    Falls Sie oder Ihre Begleitperson die Nabelschnur gern selbst durchtrennen wollen, sagen Sie dies Ihrer betreuenden Hebamme frühzeitig. Die Nabelschnur wird an zwei Stellen mit Klemmen unterbrochen und dazwischen durchtrennt. Schneiden Sie beherzt, weil die Nabelschnur aus recht festem Gewebe besteht.
    Ein unvergesslicher Augenblick: Das eigenhändige Durchtrennen der Nabelschnur.

    Die Geburt aus der Schädellage
    Der Muttermund öffnet sich und das Baby befindet sich in der Startposition.
    Das Baby stemmt sich mit dem Hinterhaupt am Schambein ab.
    Die Schultern drehen sich in den längsovalen Beckenausgangsraum.
    Nach der Geburt von Kopf und Schultern rutscht der Körper heraus.
    Die Geburt aus der Steißlage
    Das Baby schiebt den Po ins Becken.
    Mit der vorderen Hälfte stemmt sich das Baby am Schambein ab.
    Der Rücken dreht sich nach vorn und die Beinchen fallen heraus.
    Der Stemmpunkt am Nacken hilft beim Austritt des Köpfchens.
    Die Geburt der Plazenta
    Sobald Ihr Baby geboren ist, arbeitet die Gebärmutter mit Kontraktionen kräftig weiter, um die Plazenta und die Eihäute zur Welt zu bringen. Die Plazenta kommt in der Regel 10 bis 30 Minuten nach der Geburt Ihres Babys.
    In manchen Fällen wartet man aber bis zu eineinhalb Stunden auf die Lösung.
    Unterstützen können Sie die Ablösung, wenn Sie Ihre Brustwarzen massieren oder Ihr Baby zum Stillen anlegen und an die Entleerung Ihrer Harnblase denken. Bei diesen Aktionen wird die Freigabe von Oxytocin angeregt, einem Hormon, das die Gebärmutter zu weiteren Kontraktionen veranlasst. Bei einer unvollständigen oder festsitzenden Plazenta oder bei starken Blutungen wird die Plazenta unter Narkose gelöst und eventuell in der Gebärmutter verbliebene Reste entfernt ( > ).
    Im Normalfall löst sich aufgrund der großen Volumenverringerung in der Gebärmutterhöhle die wenig flexible Plazenta von allein von der Gebärmutterwand und wird mit einem Schwaps Blut geboren. Die Blutung, die bei der Ablösung der Plazenta entsteht, ist oft die einzige größere Menge Blut bei einer Geburt. Wichtig ist, dass sich die Gebärmutter in den Minuten danach weiter zusammenzieht, damit die Wundfläche kleiner wird und der Blutverlust sich in Grenzen hält.
    Die Ablösung erleben die meisten Frauen nicht unbedingt als weitere schmerzhafte Arbeit, da die Nachgeburt viel kleiner als ein Baby ist. Viele Frauen und Paare sind von ihrem Baby so sehr fasziniert, dass sie die Geburt der Plazenta kaum wahrnehmen. Wenn sie durch Abtasten die Lösung der Plazenta feststellt, wird Ihre Hebamme Sie bitten, bei der nächsten Nachwehe noch einmal kräftig mitzudrücken – dann ist es geschafft.
    Bitten Sie Ihre Hebamme,

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