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Hebammen-Gesundheitswissen

Hebammen-Gesundheitswissen

Titel: Hebammen-Gesundheitswissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Szász , Silvia Hoefer
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dass sie Ihnen die Plazenta zeigt. Die zum Kind gerichtete Seite ist weich und von Blutgefäßen durchzogen, und die Seite, die zu Ihrer Gebärmutter gerichtet war, ist dunkelrot und sieht aus wie ein Stück rohe Leber. Dieses so wichtige Organ hat Ihr Baby die ganzen Monate mit allem, was es brauchte, versorgt.
    Erst wenn die Hebamme gründlich geprüft hat, ob sie vollständig ist, wird die Plazenta »entsorgt«. Falls Sie sie mit nach Hause nehmen wollen, um sie unter einen Baum einzugraben, den Sie für Ihr Kind pflanzen, müssen sie das Ihrer Hebamme sagen. Sie bekommen Sie dann in einer Plastiktüte ausgehändigt. Sie können sie ja erst einmal ins Gefrierfach legen, wenn Sie nicht gleich wissen, was Sie damit machen wollen.

    Das Abnabeln macht Ihr Baby zum Selbstversorger
    Ihr Baby war in der Gebärmutter durch die Nabelschnur auch ohne Atmung optimal mit Sauerstoff versorgt. Spätestens nach dem Durchtrennen der Nabelschnur wird Ihr Baby seine Sauerstoffversorgung selbst übernehmen müssen und zu atmen beginnen.
    Das ist mit großen Umstellungsprozessen in Kreislauf, Lungen und auch dem Herzen verbunden. Beim ersten Atemzug füllen sich die Lungen mit Luft und die Lungenbläschen entfalten sich. Die Öffnung im Herzen, die die Umleitung des Blutes von den Lungen bewirkte, schließt sich kurz nach der Geburt. Nach Aufnahme der eigenen Sauerstoffversorgung erschlafft die Nabelschnur, die nun nicht mehr gebraucht wird. Der Blutfluss zwischen Baby und Plazenta wird unterbrochen. So kann es kein Blut verlieren, wenn sich die Plazenta löst.
    Wassergeburt: sanfter Übergang in die Welt
    Warmes Wasser ist sehr effektiv bei der Schmerzerleichterung. Es hilft Ihnen dabei, zu entspannen und den Wehenschmerz besser zu bewältigen. Viele Frauen haben das Gefühl, dass die Geburtsarbeit leichter vorangeht.
    Nicht zuletzt, weil sie sich im Wasser einfacher bewegen können. Studien zeigten, dass der Blutdruck nach dem Eintauchen ins warme Wasser sinkt, dass sich der Muttermund rascher öffnet, dass das Baby schneller und tiefer ins Becken tritt und ein deutlich verringerter Bedarf an Schmerzmitteln besteht. Zudem werden seltener Dammschnitte ausgeführt, der Blutverlust beim Ablösen der Plazenta ist geringer, und die Babys haben durchschnittlich bessere Apgar-Werte ( > ). Bei all diesen Vorzügen ist es nur zu verständlich, dass Wassergeburten sich in den letzten 20 Jahren steigender Beliebtheit erfreuen. Die in der Anfangszeit herrschenden Vorbehalte konnten durch Studien widerlegt werden. Wenn Sie gewisse Hygieneregeln einhalten, besteht kein erhöhtes Infektionsrisiko – zumal wenn Sie zu Hause in Ihrer eigenen Wanne liegen. Bei der Geburt Ihres Babys wird es vom Fruchtwasser ins ähnlich warme Badewasser geboren. Ein Tauchreflex verhindert das Einatmen von Wasser. So wird Ihr Baby seinen ersten Atemzug erst tun, wenn Sie es aus dem Wasser gehoben und warm zugedeckt haben.
    An den Geburtsorten gelten unterschiedliche Regeln zu Wassergeburten. In den meisten Fällen ist aber nichts gegen eine Geburt im Wasser einzuwenden, wenn folgende Kriterien erfüllt sind:
Ihr Baby ist mindestens 37 Schwangerschaftswochen alt und liegt mit dem Kopf nach unten im Becken.
Die Herzfrequenz und der Herzrhythmus Ihres Babys sind unauffällig.
Ein Blasensprung liegt nicht länger als 24 Stunden zurück, und es ging klares Fruchtwasser ab.
Es besteht keine Zwillingsschwangerschaft.
Sie haben bislang keine Periduralanästhesie (PDA) erhalten.
Die Herztöne Ihres Babys können auch in der Wanne überprüft werden. Beim Auftreten von Komplikationen werden Sie aber gebeten, die Wanne zu verlassen. Wirklich einplanen können Sie eine Wassergeburt daher nicht. Wir haben auch schon Frauen erlebt, die sich ganz fest für die Badewanne entschieden hatten, dann aber davon nichts mehr wissen wollten und eine Landgeburt vorzogen.
    Nun haben Sie es geschafft! Sie sind Mutter und Vater! Sie sind Eltern! Das kann mit heftigen Gefühlen, Erleichterung, Stolz oder zittriger Aufgeregtheit verbunden sein. Als Folge der einsetzenden Erschöpfung ist Ihnen vielleicht kalt. Oder Sie sind nach all der harten Arbeit sehr durstig und hungrig. Gönnen Sie sich eine kurze Pause, um zu begreifen, was gerade passiert ist.
    Medizinische Versorgung
    Wenn Ihre Geburt von einer Hebamme geleitet wurde, werden Sie nun von ihr untersucht.
    Sie übernimmt auch die weitere Versorgung.
    Rissverletzungen oder einen Dammschnitt ( > ) wird sie zu Hause oder im Geburtshaus

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