Hebammen-Gesundheitswissen
selbst nähen. Eventuell zieht sie auch eine Ärztin hinzu, mit der sie zusammenarbeitet.
In einer Klinik ist es eine Ärztin, die die Untersuchung und die Versorgung von Verletzungen durchführt. Für die Naht werden Ihre Beine in Beinhalter gelegt, und Sie erhalten mit einer Spritze eine örtliche Betäubung. Wenn das Nähen dennoch wehtut, drängen Sie darauf, dass etwas nachgespritzt wird. Die Fäden, die dabei verwendet werden, sind selbstauflösend. Sie müssen also nicht wieder entfernt werden. Danach bleiben Sie noch etwa zwei Stunden im Kreißsaal, die Hebamme wird auf die Blutung und Ihre Gebärmutter achten und Ihren Kreislauf überwachen. Sie können etwas essen und trinken und sich mit Hilfe waschen oder duschen, bevor Sie zusammen mit Ihrem Baby in ein Zimmer auf die Wöchnerinnenstation verlegt werden. Nach einer ambulanten oder außerklinischen Geburt gehen die Mütter mit ihren Babys meist nach vier Stunden nach Hause. Wenn Sie Ihr Baby daheim zur Welt gebracht haben, wird Ihre Hebamme noch mindestens zwei Stunden bei Ihnen bleiben, für Sie sorgen und Ihnen beim Frischmachen helfen, bevor auch sie nach Hause geht.
Guter Start in die Stillzeit: Anlegen gleich nach der Geburt!
Bitten Sie Ihre medizinischen Helfer, Ihnen und Ihrem Baby Zeit zu lassen für ein erstes Kennenlernen. Ihr Baby hat sich schon recht lange auf das Saugen vorbereitet. Es ist also nicht verwunderlich, dass es sich bereits kurz nach der Geburt auf die Suche nach der Brustwarze macht. Sie erkennen dies an den leichten Krabbelbewegungen, die es auf Ihrem Bauch macht, um die Brustwarze zu erreichen. Der Tastsinn und auch das Sehen helfen ihm, die Nahrungsquelle zu finden. Dieses erste Suchen ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer glücklichen Stillbeziehung ( > ) und sollte möglichst nicht unterbrochen werden.
Was ist zu tun bei einer Sturzgeburt?
Es ist sehr unwahrscheinlich, dass Ihr Baby plötzlich und nicht am vorgesehenen Geburtsort zur Welt kommt. Selbst bei einem raschen Wehenbeginn werden Sie in fast allen Fällen Hilfe holen können. Obwohl also nur eine sehr geringe Möglichkeit besteht, dass Sie eine Sturzgeburt erleben, sollten Sie Folgendes beachten:
Versuchen Sie, ruhig zu bleiben. Wenn Sie bereits einen Pressdrang spüren, ist es besser, daheim zu bleiben, als in ein Taxi oder in Ihr eigenes Auto zu steigen.
Rufen Sie Ihre Hebamme oder den Rettungsdienst.
Decken Sie den Platz für die Geburt mit einer großen Mülltüte ab, die Sie mit Handtüchern oder Betttüchern polstern. Ihr Bett oder der Fußboden sind wahrscheinlich die am besten geeignetsten Plätze. Ihr Partner sollte sich mit Wasser und Seife die Hände sofort gut waschen.
Versuchen Sie, gleichmäßig zu atmen und erst dann mitzudrücken, wenn Sie das Köpfchen Ihres Babys zwischen den Schamlippen tasten können. Ihr Partner oder Sie selbst können vorsichtig eine Hand auf das Köpfchen legen, damit es nicht zu schnell herauskommt.
Nach der Geburt des Köpfchens spüren Sie in sich hinein, ob die Wehe noch da ist und Sie weiter schieben können. Falls Sie keinen Wehendruck mehr wahrnehmen, atmen Sie gleichmäßig und möglichst ruhig in den Bauch und ruhen ein wenig aus. Bei der nächsten Wehe schieben Sie dann mit Ihrer ganzen Kraft Ihr Baby heraus. Ihr Partner darf auf keinen Fall am Köpfchen ziehen. Ihr Körper schafft die Arbeit allein. Fordern Sie als Partner nur auf, stark zu drücken, wenn die Schultern des Babys nicht rasch nach der Drehung des Köpfchens geboren werden.
Sobald das Baby geboren ist, legen Sie es auf Ihre Brust. Achten Sie darauf, dass die Beinchen höher als der Kopf liegen, damit es allen Schleim und auch das Fruchtwasser aus Nase und Mund loswerden kann.
Decken Sie es warm zu. Es darf nicht auskühlen, da seine Sauerstoffversorgung dadurch vermindert wird.
Wenn Ihr Baby schreit, ist es gesund und alles in Ordnung.
Wenn Ihr Baby nicht atmen sollte, reiben Sie seinen Rücken und helfen ihm so seinen Kreislauf in Gang zu bekommen.
Die Nabelschnur lassen Sie einfach so, wie sie ist, bis Hilfe eingetroffen ist. Durchtrennen Sie sie keinesfalls!
Wenn Sie erneut einen Pressdrang verspüren, drücken Sie Ihre Plazenta hinaus. Lassen Sie sie einfach liegen und ziehen Sie auf keinen Fall an der Nabelschnur.
Warten Sie, bis Hilfe eingetroffen ist.
Unterstützte Geburten
Leider verlaufen nicht alle Geburten so, wie wir es uns wünschen. Glücklicherweise gibt es heute viele Möglichkeiten, Sie bei der Geburt zu unterstützen,
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