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Hebammen-Gesundheitswissen

Hebammen-Gesundheitswissen

Titel: Hebammen-Gesundheitswissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Szász , Silvia Hoefer
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wenn es Ihnen beiden nicht gut geht oder es irgendwo »hakt«. Auch wenn alle medizinischen Begleiter Ihren Wunsch auf eine möglichst natürliche Geburt unterstützen, gibt es immer wieder Situationen, in denen ein »Umschalten« unbedingt notwendig ist, damit Sie und Ihr Baby die Geburt sicher überstehen.
Geburtseinleitung
    Theoretisch dauert eine Schwangerschaft 280 Tage oder etwas länger ( > ). Die Praxis zeigt, dass die meisten Schwangeren ihr Baby zwischen der 37. und 42. Schwangerschaftswoche zur Welt bringen. Bei jeder fünften Schwangeren werden die Wehen medikamentös ausgelöst. Für eine eingeleitete Geburt sollte es aber immer gute Gründe geben, da sich statistisch ein erhöhtes Risiko für Komplikationen nachweisen lässt: So werden Geburten nach dem Einsatz von wehenbeinflussenden Medikamenten häufiger mit vaginal-operativen Methoden beendet. Sie dauern länger, und die Kaiserschnittrate steigt. In folgenden Fällen sollte eine Einleitung dennoch erfolgen:
bei ernsthaften gesundheitlichen Problemen
wenn bei Ihrem Baby eine deutliche Wachstumsverzögerung festgestellt wird
bei auffälligem CTG
bei abnehmenden Kindsbewegungen
bei Mehrlingen
bei insulinpflichtigem Schwangerschaftsdiabetes über Termin
bei einem vorzeitigen Blasensprung ohne Einsetzen der Wehentätigkeit nach 8, 12, 24 oder 48 Stunden (abhängig von der Vorgehensweise Ihres Geburtsortes)
bei Terminüberschreitung (auch hier wieder abhängig vom Geburtsort nach 7, 10, 12 oder 13 Tagen) oder Übertragung (ab 14 Tage über dem Termin)
    Besonders kontrovers wird in Fachkreisen der Zeitpunkt der Geburtseinleitung bei Terminüberschreitung und Übertragung diskutiert.
    Hintergrund geltender Empfehlungen ist, dass das Risiko, ein totes Baby zur Welt zu bringen, geringfügig, aber konstant steigt, je länger es im Bauch ist. Während die kindliche Sterblichkeit um den Termin herum insgesamt bei 0,2 Prozent liegt, steigt sie bis zum Ende der 41. Woche auf 0,3 Prozent und bis zum Ende der 43. Woche auf 0,4 Prozent.
    Um abzuklären, ob Ihr Baby gefährdet ist, werden ab dem Termin häufiger CTG-Kontrollen durchgeführt. Mit Ultraschall kann Ihre Ärztin überprüfen, ob noch genügend Fruchtwasser vorhanden ist. Möglicherweise wird mit dem Dopplerultraschall auch der Blutfluss Ihres Kindes gemessen. In manchen Kliniken wird noch vor der Geburtseinleitung ein sogenannter Wehenbelastungstest oder Stresstest durchgeführt. Dabei werden unter CTG-Kontrolle mit einer wehenfördernden Infusion für eine kurze Zeit Kontraktionen erzeugt und dabei die Herztöne des Babys beobachtet. Dieser Test gilt aber als veraltet.
    Wir treffen sowohl Schwangere, die glücklich mit der Einleitung sind, als auch Schwangere, die ein besseres Gefühl bei einem natürlichen Wehenbeginn hätten. Besprechen Sie mögliche Vorgehensweisen und lassen Sie sich an Ihrem Geburtsort alles genau erklären.
    Bedenken Sie bei Ihrem Wunsch, Ihr Baby bald im Arm zu halten, dass die Chance, dass es tatsächlich losgeht, mit jedem Tag steigt.
    Bei einer vaginalen Untersuchung wird der Reifezustand von Gebärmutterhals und Muttermund (wie weich, kurz und offen) bestimmt und davon abhängig eine passende Methode zur Geburtseinleitung ausgewählt.
    Jeder Tag über dem Termin bringt Sie näher zum Kind!
    Wenn Sie Ihr Baby schon sehnsüchtig erwarten, beruhigt es Sie vielleicht zu wissen, dass mit jedem Tag über den Termin die statistische Wahrscheinlichkeit steigt, dass Ihr Baby bald geboren wird:
58 Prozent der Babys sind bis zum Ende der 40. Woche geboren.
74 Prozent kommen bis zum Ende der 41. Woche zur Welt.
82 Prozent machen sich bis zum Ende der 42. Woche auf den Weg.
    Natürliche Geburtseinleitung
    Wenn Sie Ihr Kind außerhalb einer Klinik zur Welt bringen wollen, wird Ihre Hebamme Ihnen zunächst einige sanfte Methoden anbieten, die möglicherweise dazu beitragen, Wehen auszulösen und die Geburt einzuleiten. Folgende Möglichkeiten stehen zu diesem Zweck zur Verfügung:
Vor der Einführung von Medikamenten war die Eipollösung weit verbreitet. Ihre Effektivität ist nachgewiesen, wenn sie um die 40. Schwangerschaftswoche herum ausgeführt wird. Diese Methode kann nur eingesetzt werden, wenn der Muttermund bereits leicht geöffnet ist. Eine Ärztin oder eine Hebamme geht dann mit einem Finger in den Muttermund. Mit einer drehenden Bewegung massiert sie langsam den inneren Muttermund und löst dabei vorsichtig die Eihäute. Die Wahrscheinlichkeit eines spontanen Wehenbeginns

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