Hebammen-Gesundheitswissen
innerhalb von 48 Stunden wird mit diesem Eingriff deutlich erhöht. Häufig tritt nach der Eipollösung eine leichte vaginale Blutung auf, die aber ungefährlich ist.
Mittlerweile haben auch Studien nachgewiesen, dass dreimaliges Stimulieren der Brustwarzen für 15 Minuten die Wahrscheinlichkeit von spontanen Wehen innerhalb von 72 Stunden deutlich erhöht.
Wenn Sie Lust verspüren, mit Ihrem Partner Sex zu haben, wäre jetzt ein guter Zeitpunkt dafür. Im Sperma befindet sich Prostaglandin, ein Gewebshormon, dass dazu beiträgt, den Muttermund zu öffnen, wenn Ihr Körper geburtsbereit ist.
Viele Schwangere können durch speziell für sie ausgewählte homöopathische Mittel gut unterstützt werden. Es gibt aber kein für alle Schwangeren gleichermaßen wirksames Mittel. Das schematische Verabreichen von Pulsatilla oder Caulophyllum, mit der Vorstellung, dass es generell helfe, ist eine fragwürdige Praxis, zu der wir nicht raten können.
Zwar ist wissenschaftlich noch nicht erwiesen, ob mithilfe von Akupressur die Geburt wirksam eingeleitet werden kann. Unsere Erfahrungen sind jedoch sehr positiv. Schwangere berichteten uns nach einer Behandlung sehr häufig von einem raschen Wehenbeginn. Aber auch hier gilt: Suchen Sie einen erfahrenen Therapeuten, der Sie nach einem individuellen Konzept und nicht nach einem starren Schema behandelt.
Mit Fußreflexzonenmassagen haben wir gute Erfahrungen gemacht. Notwendig ist eine starke Stimulation der Bereiche Gebärmutter und Eierstock, stärkende Griffe im Hypophysenbereich sowie beruhigende Haltegriffe zur psychischen Entspannung im Wirbelsäulen- und Leberbereich. Sie erkennen bereits an dieser Aufzählung: Fußreflexzonenmassage vor der Geburt sollte nur durch ausgebildete Personen erfolgen.
Aromalampen, die diverse Düfte verbreiten, Aromaöle in Badewasser oder als Zusatz in Massageöl sind seit längerem sehr beliebt und werden gerne von Hebammen in nahezu jedem Kreißsaal angewandt. Nelke und Zimt sollen dabei wehenanregend, Lavendel und Rose entspannend wirken. So angenehm oder wohltuend mancher Duft auch sein mag, so hilfreich er erscheint, die Aromatherapie arbeitet mit ätherischen Ölen, die – davon geht die Fachwelt aus – plazentagängig sind. Da die Aus- und Nebenwirkungen solcher Öle auf die Babys im Grunde unzureichend erforscht sind, empfehlen wir Zurückhaltung. Besonders von einer intensiveren Anwendung raten wir sogar ab.
Auch ein wehenförderndes Bad kann Wunder wirken. Genießen Sie das warme Wasser etwa 20 Minuten bei 35 bis 37 Grad. Lassen Sie die Seele baumeln und entspannen Sie.
Medikamentöse Geburtseinleitung
Wenn die sanften Methoden nicht geholfen haben, stehen unter ärztlicher Betreuung weitere Möglichkeiten zur Verfügung.
Bei noch unreifem Muttermund wird der Einsatz von Prostaglandinvaginalgel oder -vaginaltabletten empfohlen. Dadurch wird das »Primen« begünstigt, das heißt, der Gebärmutterhals wird weicher, kürzer, flacher und löst dadurch Kontraktionen aus. Diese Methode ist mit CTG-Kontrollen verbunden und kann über mehrere Tage zweimal täglich durchgeführt werden.
Möglich ist auch der Einsatz eines Wehencocktails. Versuchen Sie bitte auf keinen Fall, sich diesen Cocktail selbst zu mischen, da seine Gabe nur unter CTG-Kontrollen erfolgen darf.
Im klinischen Alltag bewährt hat sich der Einsatz von Oxytocin, das meist in Form eines Wehentropfs verabreicht wird. Die Wirksamkeit ist allerdings nur bei reifem Muttermund gegeben. Solange der Tropf läuft, werden die kindlichen Herztöne mit dem CTG kontrolliert.
Die Fruchtblase wird wegen des erhöhten Infektionsrisikos nur noch in seltenen Fällen vorzeitig geöffnet. Unter anderem bei einem weiteren Kind, wenn der Muttermund bereits etwas geöffnet ist.
Falls bei Ihnen ein unreifer Muttermundbefund festgestellt wird, stellen Sie sich insbesondere bei einem ersten Baby auf eine längere Geburtsdauer ein. Die Medikamentengabe muss dann häufiger wiederholt werden, damit wirksame Wehen einsetzen. Versuchen Sie, sich immer wieder zu entspannen, bis die Geburtswehen einsetzen. Das kann bis zu drei Tage dauern, in denen Sie gut für sich sorgen sollten. Halten Sie den Tag-Nacht-Rhythmus so weit es geht ein, essen und trinken Sie ausreichend und gehen Sie zwischendurch viel spazieren.
Methoden zur Schmerzlinderung
Durch die Gabe von Medikamenten zur Schmerzerleichterung soll die Angst-Spannungs-Schmerz-Spirale durchbrochen werden, in die manche Frauen während der Geburt
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