Hebammen-Gesundheitswissen
haben – wie alle anderen Eltern auch. In der Zwischenzeit werden Ihnen einige Merkmale bei Ihrem Baby auffallen können, die alle ganz normal sind.
Das Köpfchen
Nach einer etwas längeren Geburt ist oft eine lang gezogene Kopfform zu bestaunen, die an Abbildungen ägyptischer Pharaonen erinnert.
Das Köpfchen hat sich dann dem Geburtsweg angepasst. Typisch ist auch eine sogenannte Geburtsgeschwulst. Das ist ein wässrig angestauter Bereich, der oft wie ein kleines Hütchen auf dem Kopf sitzt. Eine Ursache kann sein, dass der Kopf gegen die sich öffnenden, vielleicht festen Gewebeschichten des Muttermundes gepresst wurde. Oder die Wehen haben das Köpfchen immer wieder vor den Beckenknochen geschoben. Wenn die Geburt mithilfe einer Saugglocke unterstützt wurde, wird dieses »Hütchen« für einige Tage bestehen bleiben. In selteneren Fällen (bei 0,5 Prozent aller Geburten) können leichte Einblutungen zwischen Schädelknochen und Kopfhaut zu einer kleinen bis mittelgroßen Beule führen. Das ist zwar nicht gefährlich, die Beule wird aber 8 bis 16 Wochen zu sehen sein, bevor sie sich allmählich zurückbildet.
Die Fontanellen
Die Fontanellen sind die Bereiche, an denen die Schädelknochen Ihres Babys noch nicht zusammengewachsen sind. Sie ermöglichen das schnelle Wachstum des kindlichen Kopfes im ersten Lebensjahr und dienen gleichzeitig als Polster zum Schutz vor Kopfverletzungen.
Die hintere, kleine Fontanelle ist nach der Geburt oft als knöcherner Winkel am Hinterhaupt zu fühlen und wächst mit drei Monaten zusammen. Die vordere, große Fontanelle ist ein pulsierender, weicher Bereich auf dem Vorderhaupt und leicht zu erkennen. Sie ist mit gut haltenden Bindegewebsschichten bedeckt und nicht so verletzlich, wie sie aussieht.
Kämmen und Bürsten ist auch in diesem Bereich kein Problem. Die Öffnung der großen Fontanelle nimmt in den ersten Lebenswochen noch zu und bleibt dann oft über Monate unverändert, bis sie sich allmählich verkleinert und im Laufe des zweiten Lebensjahres innerhalb von wenigen Wochen schließt.
Das kleine Gesicht
Oft werden Sie auch dem Gesichtchen Ihres Neugeborenen die erlebten Anstrengungen ansehen können. Es sieht leicht geschwollen und ein bisschen zerknautscht aus. Wenn Sie Ihr Baby gerade von vorn anschauen, kann die Nase etwas platt gedrückt oder sogar zur Seite geschoben sein. Manchmal sind nach der Geburt auch die Atemwege geschwollen. Die Atmung Ihres Babys hört sich dann an, als hätte es Schnupfen. Vielleicht entdecken Sie auf der Nase und seltener auch am Kinn Ihres Kindes weiß-gelbliche Punkte. Dabei handelt es sich um vergrößerte Talgdrüsen (Milien), die nach ein paar Wochen von allein verschwinden.
Auch Augen und Augenlider können geschwollen sein. Manche Babys haben sogar Schwierigkeiten, ihre Augen überhaupt zu öffnen. Nach ein paar Tagen wird davon aber nichts mehr zu sehen sein, und Ihr Baby schaut munter in die Welt. Während der Austreibungsphase kann der Druck auf das Köpfchen so groß werden, dass kleine Äderchen im Augapfel platzen und als rote Pünktchen oder Flecke erscheinen. Nach zwei bis drei Wochen ist aber auch hier wieder alles in Ordnung.
Die meisten Babys werden mit dunklen, blaugrauen Augen geboren. Bei der Geburt ist das natürliche körpereigene Pigment, das Melanin, noch nicht in der Iris des Auges vorhanden. Die Augenfarbe wird sich daher in den nächsten Monaten immer weiter verändern, je mehr die Pigmentierung zunimmt. Sie steht erst fest, wenn dieser Prozess mit etwa zwölf Monaten abgeschlossen ist.
Gereizte Augen
Einige Babys entwickeln eine Augenreizung kurz nach der Geburt. Oder sie werden bereits mit einem leicht verklebten Auge, das ein gelbliches Sekret absondert, geboren. Mögliche Ursachen sind Zugluft, Verunreinigung oder manchmal auch die Gabe von desinfizierenden Augentropfen ( > ). Bisweilen ist auch die Verlegung des Tränen-Nasen-Kanals der Grund für anhaltende Sekretbildung auf einem oder beiden Augen. Die Tränenflüssigkeit kann dann nicht gut abfließen. Auch diese Erscheinung ist harmlos und bildet sich meistens innerhalb der ersten drei Wochen von selbst zurück.
Käseschmiere und Lanugobehaarung
Wenn der Körper Ihres Babys noch mit einer fettigen Substanz, der sogenannten Käseschmiere oder Vernix, bedeckt ist, ist das ein Zeichen dafür, dass es etwas zu früh dran war.
Bei den meisten reifgeborenen Babys findet sich die Käseschmiere nur noch an wenigen Teilen des Körpers, vor allem
Weitere Kostenlose Bücher