Hebammen-Gesundheitswissen
später mit den ersten Atemübungen zu beginnen und in weiteren drei Wochen (der zwölften Woche) Strecken, Recken und Purzelbäume zu trainieren.
Ihr Baby lernt tasten
Als Erstes entwickelt sich der Tastsinn. Die Lippen reagieren zwischen der siebten bis achten Woche auf Berührungen, danach auch die Wangen und das ganze Gesicht. Ab der elften Woche sind die Fingerspitzen und ab der 14. Woche der ganze Körper berührungsempfindlich – schon ein bisschen wie bei Neugeborenen. Es kann sich selbst fühlen und kennenlernen, seine Umgebung ertasten, mit der Nabelschnur spielen und das Saugen am Daumen oder an anderen Fingern lernen.
Zwillinge lernen so schon früh, aufeinander zu reagieren, und bauen eine Beziehung auf, die ein Leben lang besonders intensiv sein wird.
Ihr Baby fängt an zu riechen und zu schmecken
Dann entwickeln sich Geruchs- und Geschmacksinn. Wenn Ihr Baby zwölf Wochen im Bauch gewachsen ist, beginnt es mit dem Trinken von Fruchtwasser und lernt so die familiären Essensvorlieben und Gerüche kennen. Das Fruchtwasser nimmt den Geruch und Geschmack Ihrer Nahrung an und auch über Ihr Blut werden Informationen über Ihre »Speisekarte« weitergegeben. So können Babys nach ihrer Geburt ganz klar zwischen verschiedenen Geschmacksrichtungen und auch verschiedenen Gerüchen unterscheiden. Sie mögen übrigens eindeutig lieber Süßes als Saures oder Bitteres. Da Ihre Muttermilch ähnliche Geschmacks- und Geruchsinformationen enthält wie das Fruchtwasser, fühlt sich Ihr Baby gleich zu Hause. Eine radikale Umstellung Ihrer Ernährungsgewohnheiten in der Stillzeit ist daher nicht sinnvoll.
Studie: Was Babys wahrnehmen
Früher vertraten die Experten die Auffassung, dass sich Babys in einer Traumwasserwelt entwickeln und vor den Eindrücken der Außenwelt geschützt sind. Heute ist aber nachgewiesen, dass sie schon sehr früh in der Schwangerschaft alle Sinne entwickeln und von ihrer Außenwelt beeinflusst und vorbereitet werden.
Ihr Baby lernt hören
Das Hören beginnt um die 24. Woche. Babys sind von einer Menge zum Teil recht lauter Geräusche umgeben. Das Schlagen Ihres Herzens, das Pumpen durch die Blutgefäße, das Gurgeln und Poltern im Magen und Darm bilden für Monate eine vertraute Geräuschkulisse. Sie können sich diese Wahrnehmung leicht vorstellen, wenn Sie in der Badewanne mit beiden Ohren unter Wasser gehen und dann versuchen, den Außengeräuschen zu lauschen. Manches ist leiser, anderes aber lauter wahrzunehmen.
Am vertrautesten für das Baby bleibt aber Ihre Stimme, die es nicht nur über sein Gehör, sondern auch über innere Vibration wiedererkennt. Es reagiert beruhigt, wenn es sie hört. Auch während der Schwangerschaft regelmäßig gehörte Musik erlebt Ihr Baby als vertraut und beruhigend. Überlegen Sie daher genau, was Sie über sehr lange Zeit wirklich gern hören wollen. Babys scheinen melodische Musik oder Klassik gegenüber hartem Beat zu bevorzugen.
Ihr Baby entwickelt schon im Uterus alle Sinne. Es wird Ihre ruhige Stimme lieben.
Ihr Baby lernt sehen
Das Sehen entwickelt sich als letzter Sinn. Die Augen sind bis zur 27. Woche geschlossen. Erst dann beginnt das Baby seine Augen langsam zu öffnen. Die Pupillen können ab der 33.
Schwangerschaftswoche auf Licht reagieren.
Aber richtig hell wird es in Ihrem Inneren natürlich nie sein. Wenn Sie mit nacktem Bauch in der Sonne sind, nimmt Ihr Baby vielleicht wahr, dass seine Umgebung in ein orangerotes Licht getaucht wird. Das differenzierte Sehen kann es daher erst nach der Geburt üben, wenn Sie sich beim Stillen, Wickeln und Kuscheln tief in die Augen blicken.
Fühlt es sich wohl?
Sie können davon ausgehen, dass Ihr Baby sich in der Regel wohlfühlt, wenn es Ihnen selbst gut geht. Ihr Baby lernt bereits viel von Ihrem Leben und Ihrer Familie und wird so früh als soziales Wesen geschult. Ihr Gefühlsleben hat einen direkten Einfluss auf Ihr Baby.
Allerdings handelt es sich hierbei wohl nicht um eine direkte seelische Verbindung. Ihre Stimmungen werden biochemisch übermittelt von Botenstoffen, die von Ihrem Körper ins Blut ausgeschüttet werden, wenn sich Ihre Stimmung stark verändert. Über die Nabelschnur erhält Ihr Baby dann diese Informationen. So belegen Studien, dass Babys, deren Mütter unter emotionalem oder körperlichem Stress standen, eine deutlich erhöhte Aktivität zeigen. Stress lässt sich natürlich nicht immer im Leben vermeiden, auch nicht in der Schwangerschaft. So bleibt der Rat
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